6. April 2022

Guten Morgen!

Starten Sie mit den spannendsten News aus der Nuklear-Branche weltweit in den Tag: Wir haben die aktuellen Informationen aus der letzten Woche in unserem Newsletter für Sie zusammengestellt. Wir wünschen Ihnen interessante Einblicke.

Nuklearforum Schweiz

Rund ums Kernkraftwerk

News

Kirgistan: Altlastensanierung an zwei Standorten abgeschlossen

In Kirgistan wurden laut der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) die Arbeiten zur Sanierung der Hinterlassenschaften von Uranabbau und -verarbeitung in den Dörfern Schekaftar und Min-Kusch erfolgreich abgeschlossen. Laut EBWE profitieren davon sowohl die Umwelt als auch die Gesundheit der Bevölkerung. Ein besonderes Augenmerk wurde auf nachhaltige Massnahmen gelegt.

News

Bulgarien und Tschechien wollen russisches Uran durch Westinghouse-Kernbrennstoff ersetzen

Bereits vor dem Krieg gegen die Ukraine sind von Kernkraftwerksbetreibern Massnahmen ergriffen worden, um Lieferquellen für Uranbrennstoff zu diversifizieren. Die Notwendigkeit, möglichst unabhängig zu sein und Lieferengpässe zu vermeiden, ging die Europäische Union 2014 mit der Strategie für eine sichere europäische Energieversorgung an. Mit der Ukraine, Bulgarien und auch Tschechien setzen bereits Länder in Osteuropa auf Westinghouse als zusätzlichen Kernbrennstofflieferanten für ihre WWER-Einheiten russischer Bauart.

News

China: erste Brennstoffbeladung für Hongyanhe-6 abgeschlossen

Im chinesischen Kernkraftwerk Hongyanhe ist im Block 6 die erstmalige Beladung des Reaktorkerns erfolgreich abgeschlossen worden. Während der Beladung, die vom 25. März bis zum 28. März 2022 dauerte, wurden 157 Brennelemente eingesetzt.

News

Ereignisse in der Ukraine gemäss Informationen der IAEO vom 30. März 2022

Die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO) verfolgt die Situation in der Ukraine und ist im ständigen Kontakt mit dem State Nuclear Regulatory Inspectorate of Ukraine (SNRIU). IAEO-Generaldirektor Rafael Mariano Grossi besuchte am 30. März 2022 ukrainische Regierungsvertreter und Mitarbeitende des Kernkraftwerks Südukraine. Er besprach konkrete Massnahmen, mit denen die IAEO die Ukraine bei der Sicherheit und Sicherung von kerntechnischen Anlagen unterstützen kann. Gemäss SNRIU ist im stillgelegten Kernkraftwerk Tschernobyl seit Tagen kein Schichtwechsel mehr möglich. Die Lage im nuklearen Forschungszentrum in Charkiw ist unverändert.

News

China: Nukleares Fernwärme-Projekt nimmt im Nordosten des Landes noch 2022 den Betrieb auf

Die chinesische Regierung will auf umweltschonende Heizlösungen setzen und den Verbrauch von Kohle reduzieren. 2017 hat sie dazu einen Fünfjahresplan ins Leben gerufen. Auch Kernkraftwerke sollen Städte mit sauberer Fernwärme versorgen. In den Provinzen Shandong und Zhejiang sind bereits Projekte angelaufen. Noch im Sommer 2022 startet der Bau eines nuklearen Fernwärmenetzes in der Provinz Liaoning im Nordosten Chinas. Es wird die Städte Dalian, Hongyanhe und Wafangdian mit Wärme versorgen – die Stadt Hongyanhe bereits im Winter 2022/23.

News

Brasilien: Projekt Santa Quitéria zur Umweltprüfung angenommen

Das brasilianische Institut für Umwelt und erneuerbare natürliche Ressourcen (Ibama) hat die Umweltverträglichkeitsstudie und den Umweltverträglichkeitsbericht für den Bau einer Uran- und Phosphatgewinnungsanlage in Itataia, Santa Quitéria, angenommen.

Innovative Technologien

News

Baubewilligung für neuen Forschungsreaktor in Tschechien

Die Fakultät für Nuklearwissenschaften und Physikalische Technik (FNSPE) der Czech Technical University (CTU) in Prag hat mitgeteilt, dass sie von der Nuklearaufsichtsbehörde SÚJB eine Baugenehmigung für den Forschungsreaktor VR-2 erhalten hat. Er wird in der gleichen Reaktorhalle stehen, in der die Fakultät seit 1990 den Forschungsreaktor VR-1 Vrabec (bedeutet Spatz) betreibt.

Stromzukunft

News

IPCC: Kernenergie bleibt Teil der Lösung gegen den Klimawandel

Laut eines neuen Berichts des Weltklimarats (Intergovernmental Panel on Climate Change - IPCC) sind «sofortige und tiefgreifende» Emissionsreduktionen notwendig, wenn die potenziell katastrophale globale Erderwärmung auf 1,5 Grad begrenzt werden soll.  Die dazu notwendigen kohlenstoffarmen Technologien seien bereits verfügbar, einschliesslich der Kernenergie.

News

Indien: Nukleare Neubauten nehmen Fahrt auf

In einer Fragerunde des Lok Sabha, der ersten Kammer des indischen Parlaments, hat der indische Staatssekretär Jitendra Singh im Namen der Regierung den Bau von zehn einheimischen PHWR und von sechs EPR bestätigt.

News

China: Nukleares Fernwärme-Projekt nimmt im Nordosten des Landes noch 2022 den Betrieb auf

Die chinesische Regierung will auf umweltschonende Heizlösungen setzen und den Verbrauch von Kohle reduzieren. 2017 hat sie dazu einen Fünfjahresplan ins Leben gerufen. Auch Kernkraftwerke sollen Städte mit sauberer Fernwärme versorgen. In den Provinzen Shandong und Zhejiang sind bereits Projekte angelaufen. Noch im Sommer 2022 startet der Bau eines nuklearen Fernwärmenetzes in der Provinz Liaoning im Nordosten Chinas. Es wird die Städte Dalian, Hongyanhe und Wafangdian mit Wärme versorgen – die Stadt Hongyanhe bereits im Winter 2022/23.

News

Versorgungssicherheit: Schweizer Wirtschaft für Technologieoffenheit inklusive Kernenergie

Drei der grössten Wirtschaftsverbände der Schweiz haben ihre Vorschläge für eine sichere, nachhaltige und wirtschaftliche Stromversorgung der Schweiz vorgestellt. Economiesuisse, Swissmem und Science Industries sehen auch die Technologieoffenheit unter Einbezug der Kernenergie als einen Eckpfeiler für die Versorgungssicherheit.

 

Nuclear News Monitor

Der Ukrainekrieg und die (deutsche) Energieversorgung, Fortsetzung

Die News zum Thema Energie drehen sich weiterhin um den Krieg in der Ukraine und seine Konsequenzen. «Ein Plan wäre gut», kommentiert dazu die «Zeit», wobei dieser Plan auch Energieformen einschliessen solle, «die viele im Land bislang aus nachvollziehbaren Gründen nicht mehr nutzen wollten: vor allem Kernenergie, aber auch Kohle». Ähnliches fasst «nd-aktuell» unter «Anything goes ersetzt Energiewende» zusammen. «Schlachtet die Heilige Kuh Atomausstieg!» fordert eine alte Bekannte in ihrem Gastkommentar für «n-tv». Die sogenannten Wirtschaftsweisen, mit voller Bezeichnung «Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung», fordern, eine Verlängerung der Laufzeiten der noch in Betrieb stehende KKW zumindest zu prüfen. Das sehen einer Umfrage zufolge auch 70% der Menschen in Niedersachsen so.

Ausserhalb Deutschlands gehen bekanntlich viele noch weiter und fordern – und fördern – den Bau neuer KKW, wie zum Beispiel der britische Premierminister. In Tschechien wird derweil neben «konventionellen» Neubauprojekten schon mal Platz für SMRs geschaffen.