Presseinformation 07.09.2020 Ein neues Leitbild für die hessische Polizei Kommission âVerantwortung der Polizei in einer pluralistischen Gesellschaft" nimmt Arbeit aufInnenminister Peter Beuth:âObjektiver Blick von auÃen kann wertvoll seinâ expertenkommission.jpgDie unabhängige Experten-Kommission âVerantwortung der Polizei in einer pluralistischen Gesellschaft â Die gute Arbeit der Polizeibeamten stärken, Fehlverhalten frühzeitig erkennen und ahndenâ hat heute in Wiesbaden ihre Arbeit aufgenommen. Der Hessische Innenminister Peter Beuth hat die dreizehnköpfige Kommission unmittelbar vor ihrer ersten konstituierenden Sitzung in Wiesbaden begrüÃt, den Mitgliedern gute Beratungen gewünscht und seine uneingeschränkte Unterstützung zugesagt. âEs war mir ein wichtiges Anliegen, allen Mitgliedern der Experten-Kommission meinen Dank für Ihre Bereitschaft zur Mitarbeit zum Ausdruck zu bringen. Wenn aus Verfehlungen einzelner Polizeibeamter schwerwiegende Nachteile für die gesamte hessische Polizeiorganisation erwachsen, müssen wir etwas dagegen tun. In den kommenden Monaten wird die dreizehnköpfige Kommission ihre Expertise für unsere Sicherheitsbehörden einsetzen, ergriffene MaÃnahmen weiterentwickeln und gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen der Polizei ein neues Leitbild für die hessische Polizei anstoÃen. Sicherheit braucht Vertrauen in jene, die für unsere Sicherheit sorgen. Gerade ein objektiver Blick von auÃen kann sehr wertvoll sein, um mögliche Verbesserungen aufzuzeigen und Vertrauen auszubauen. Ich freue mich, dass die unabhängige Experten-Kommission nun ihre Arbeit aufgenommen hatâ, so Innnenminister Peter Beuth. Implementierung eines neuen Leitbilds der hessischen PolizeiDie Experten-Kommission wird die bereits ergriffenen MaÃnahmen gegen Fehlverhalten innerhalb der hessischen Polizei evaluieren und Empfehlungen für deren mögliche Weiterentwicklung beraten. Darüber hinaus hat sich die Kommission das Ziel gesetzt, Empfehlungen für die Implementierung eines neuen Leitbilds der hessischen Polizei zu erarbeiten und damit einen Dialog über ein neues Leitbild innerhalb der Polizei anzustoÃen. âDas Vertrauen in unsere Sicherheitsbehörden ist zentral und das Rückgrat eines jedes Staates. Die unabhängige Kommission setzt mit ihrer heute beginnenden Arbeit hierfür ein Zeichen. Sie arbeitet dabei nicht gegen die Polizei, sondern für sie. Denn es ist gleichermaÃen im Interesse der Gesellschaft wie der Polizei, dass es ein vertrauensvolles Miteinander gibt. Mit Blick auf die groÃe Expertise der Mitglieder der Kommission bin ich sehr zuversichtlich, dass es uns in den kommenden Monaten gelingen kann, hilfreiche Verbesserungsvorschläge für die Polizei zu erarbeitenâ, sagte die Vorsitzende der Expertenkommission, Prof. Dr. Angelika NuÃberger.    Beitrag zu einem strukturellen NeustartJerzy Montag, Stellvertretender Vorsitzender der Expertenkommission, betonte: âNoch ist das Vertrauen in die Arbeit der Polizistinnen und Polizisten nicht vollends verloren gegangen, trotz sich häufender verstörender Vorkommnisse in den vergangenen Monaten. In der Experten-Kommission wollen wir Schwachstellen bei der hessischen Polizei erkennen und mit Vorschlägen dazu beitragen, dass sich diese Vorkommnisse nicht immer wieder wiederholen und einzelne Beamte und rechtsextremistische Netzwerke die Arbeit der Polizei in Verruf bringen. Die Experten-Kommission wird einen Beitrag zu einem strukturellen Neustart der hessischen Polizei leisten. Die Mehrheit der Polizistinnen und Polizisten leistet täglich einen wichtigen Dienst für die Bürger und Bewohner Hessens und damit für unsere Demokratie. Deshalb ist es vordringlich, dass MaÃnahmen ergriffen werden, um verlorenes Vertrauen in die Polizei zurück zu gewinnen und für die Zukunft zu sichern.â Die Kommission wird ab sofort Empfehlungen erarbeiten, wie Fehlverhalten Einzelner innerhalb der Polizei frühzeitig erkannt und geahndet werden können. Sie wird die Strukturen in der Polizei untersuchen, das Leitbild der Polizei weiterentwickeln sowie die bereits ergriffenen MaÃnahmen innerhalb der hessischen Polizei evaluieren und Empfehlungen für deren Weiterentwicklung aussprechen. Dafür kann das 13-köpfige Gremium uneingeschränkt mit Bediensteten der Polizei sprechen und Dienststellen besuchen, um sich vor Ort unmittelbar zu informieren. Im Hinblick auf die Aus- und Fortbildung der Polizistinnen und Polizisten prüft die Kommission das Curriculum und trägt zur Weiterentwicklung der Lehrinhalte an der Hessischen Hochschule für Polizei und Verwaltung sowie der Fortbildungsangebote der Hessischen Polizeiakademie bei. Besetzung der Experten-Kommission: externer Blick vereint mit polizeilicher ErfahrungDie dreizehnköpfige Experten-Kommission setzt sich aus unabhängigen Sachverständigen sowie dem Landespolizeipräsidenten, dem Integritätsbeauftragten für die hessische Polizei und dem Vertreter des Hauptpersonalrats der hessischen Polizei zusammen. Vorsitz und Mitglieder der Experten-KommissionVorsitzProf. Dr. Angelika NuÃberger Stellvertretender VorsitzJerzy Montag Mitglieder der Kommission
Die Kommission arbeitet unabhängig. Sie legt dem Hessischen Minister des Innern und für Sport zu den ihr übertragenen Aufgaben einen Bericht vor. Die Ergebnisse der Kommission werden zu gegebener Zeit ebenso dem Parlament und der Ãffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Kommission hat Zugriff auf alle für die Beratung notwendigen Unterlagen sowie werden ihr alle - rechtlich möglichen - Zugänge gewährt. Zur Erfüllung ihres Auftrages erhält die Kommission eine Geschäftsstelle. Werdegang Prof. Dr. Angelika NuÃbergerProf. Dr. Dr. h.c. Dr. h.c. Angelika NuÃberger ist Direktorin des Instituts für osteuropäisches Recht und Rechtsvergleichung der Universität zu Köln, wo sie zugleich den Lehrstuhl für Verfassungsrecht, Völkerrecht und Rechtsvergleichung innehat. Von 2011 bis 2020 war sie Richterin und von 2017 bis Januar 2020 Vizepräsidentin am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) in StraÃburg. Im Februar 2020 wurde NuÃberger zu einem der drei internationalen Richter am Verfassungsgerichtshof von Bosnien und Herzegowina ernannt. Nach Studium der Slavistik und Rechtswissenschaften in München und Heidelberg promovierte Angelika NuÃberger 1993 in Würzburg. Nach einem Forschungsaufenthalt in Harvard arbeitete sie als Wissenschaftliche Referentin am Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Sozialrecht sowie als Rechtsberaterin am Europarat in StraÃburg. 2002 wurde sie in München habilitiert und im selben Jahr wurde sie zur Professorin an die Rechtswissenschaftliche Fakultät der Universität zu Köln berufen, wo sie seit Oktober 2002 das Institut für osteuropäisches Recht und Rechtsvergleichung leitet. 2009 wurde sie Prorektorin der Universität zu Köln mit dem neugeschaffenen Rektorat für akademische Karriere, Diversität und Internationales. Werdegang Jerzy MontagJerzy Montag war von 2002 bis 2013 Mitglied des Deutschen Bundestages. Ab 2005 war er Obmann im Rechtsausschuss und rechtspolitischer Sprecher seiner Fraktion. Zudem war er Vorsitzender der Deutsch-israelischen Parlamentariergruppe. 2014 wurde er vom Parlamentarischen Kontrollgremium des Bundestages als Sonderermittler zum sogenannten NSU sowie dem V-Mann âCorelliâ ernannt. Nach dem Studium der Soziologie, Politikwissenschaft und Rechtswissenschaft in Heidelberg, Mannheim und München, legte er 1973 sein erstes juristisches Staatsexamen und 1975 sein zweites Staatsexamen ab. Seither ist er als selbstständiger Rechtsanwalt und Fachanwalt für Strafrecht tätig. Zudem ist er nichtberuflicher Richter am Bayerischen Verfassungsgericht. Wenn Sie diesen E-Mail-Service nicht weiter in Anspruch nehmen wollen, melden Sie sich bitte hier ab. | ||
Für die Dauer des Newsletterabonnements wird Ihre E-Mail-Adresse gespeichert. Ihre E-Mail-Adresse wird entsprechend der datenschutzrechtlichen Bestimmungen vertraulich behandelt und nicht für andere Zwecke genutzt oder an Dritte weitergegeben. |