Liebe Literaturfreunde, auf folgende Bcher und Autoren knnen Sie sich in der Ausgabe am 25. November um 23:35 Uhr freuen: Lszl Krasznahorkai: "Baron Wenckheims Rckkehr" (S. Fischer)Eine groteske Reise in die Vergangenheit und eine schrille Konfrontation mit der Gegenwart – Lszl Krasznahorkai beschreibt eine apokalyptische Vision seiner ungarischen Heimat Der ungarische Schriftsteller Lszl Krasznahorkai. | Bild: picture alliance/Geisler-Fotopress Baron Wenckheim hat sein Geld in Argentinien verspielt. Mit vielen Koffern, aber wenig Geld begibt er sich auf die Suche nach der ehemaligen Geliebten in seine Heimatstadt Gyula. Dort wird er, in der Hoffnung auf sein vermeintlich groes Vermgen, als Retter der heruntergekommenen Stadt mit groem Pomp erwartet. Doch das komdiantische Setting dieser spektakulren Heimkehr ist eine Tuschung. Die Geschichte von der romantischen Verklrung eines in den politischen Umbrchen der Zeit moralisch verwahrlosten Landes und der Sehnsucht nach einem omnipotenten Heilsbringer nimmt nach und nach einen grotesk-tragischen Verlauf. In diesem, seinem 10. Roman, entwirft Krasznahorkai eine morbide Welt. Die Menschen in ihr kreisen verloren und irrlichternd um ihr eignes Schicksal. Sie alle erzhlen die Geschehnisse aus ihrer ganz subjektiven Perspektive: Der ehrgeizige Polizeiprsident, der autoritre Chefredakteur, der berforderte Brgermeister, skrupellose Geschftemacher, gewaltbereite Halbstarke, die enttuschte Geliebte oder der vor der Welt in eine Waldhtte entflohene berhmte Professor – ein disharmonischer Trauerchor, dessen absurder Sound in dem entstandenen Chaos die nahende Katastrophe verkndet. Lszl Krasznahorkai: ?Das Chaos ist nicht der Endzustand, sondern der natrliche Zustand der Welt.? Die Sprachknstlerin Rosemarie TietzeWie Leo Tolstois "Anna Karenina" durch ihre bersetzerin eine Wiederauferstehung feierte Von der bersetzung eines Buches vom Original in die jeweilige Landessprache hngt es ab, ob Schriftsteller/innen weltweit gelesen und berhmt werden. Durch bersetzungen werden Klassiker zu einem globalen Kulturgut. bersetzungen schaffen Neues, ohne ihre Vorlage zu verraten, sie interpretieren und erfassen gleichzeitig den Kern eines jeden Satzes, jeden Wortes und knnen ihm in der fremden Sprache Sinn und Bedeutung verleihen. Die Literaturkritik schtzt die Arbeit der bersetzer/innen deswegen ebenso hoch ein wie die der Schriftsteller/innen. Die bersetzerin Rosemarie Tietze | Bild: dpa Was also wren die groen Russen ohne ihre bersetzerin Rosemarie Tietze? Sie hat die Romane von Fjodor Dostojewski, Vladimir Nabokov, Boris Pasternak, Boris Schitkow, Andrej Bitow und auch Leo Tolstoi ins Deutsche bertragen. Ihre bersetzung von "Anna Karenina" zum Beispiel hat Tolstois berhmteste Frauenfigur noch einmal zu neuem Leben erweckt (Hanser Verlag). Als profilierteste Literaturbersetzerin Deutschlands wurde Rosemarie Tietze u.a. mit dem Paul Celan-Preis des deutschen Literaturfonds, dem deutschen Sprachpreis und dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet. Ihre Arbeit als bersetzerin vergleicht die "Sprachknstlerin" Rosemarie Tietze mit der eines Schauspielers: "Ich interpretiere das Werk eines Anderen, spiele es nach in meiner Sprache." Denis Scheck empfiehltTania Blixen ?Afrika – dunkel lockende Welt? (Manesse) Die Schriftstellerin Tania Blixen um 1947 | Bild: picture alliance/akg-images Denis Scheck: "Afrika – dunkel lockende Welt" ist ein Buch des Abschieds, ein Buch, aus dem man Sterben lernen kann – und zu lieben, auch wenn man Blixens Werk den Zeitpunkt seiner Niederschrift deutlich anmerkt. Natrlich ist auch Tania Blixen nicht frei vom Kolonialdenken ihrer Zeit. (?) Und doch erzhlt "Afrika – dunkel lockende Welt? nicht nur von Jagdausflgen einiger europischer Reaktionre und Snobs auf einer Kaffeeplantage in der Nhe Nairobis. Die hohe Sinnlichkeit von Blixens Prosa ergibt sich gleichermaen durch ihr hohes Ma an Empathie wie durch ihre erstaunliche Beobachtungsgabe, dem genauen Blick fr die Natur wie fr die Sitten der Kikuyu und Massai, der Somalis und Suahelis." Auerdem Top Ten | Bild: DasErste.de Und wie immer in "druckfrisch": Der lustvoll pointierte Kommentar zur Spiegel-Bestsellerliste, diesmal: "Sachbuch", musikalisch eingelutet von der Rapperin Leila Akinyi. |