Aufsatz zur außergerichtlichen Streitbeilegung bei der Arzthaftung - Hat die Mediation neben der Schlichtung eine Chance?
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Jede Woche neu - alles Wichtige aus dem Zivilrecht 31.01.2018
 
Sehr geehrter Herr Prof. Do,
 
"Der teuerste Wald ist der Anwalt", heißt es im Volksmund. Rechtsanwälte sind bekanntlich Spezialisten im Spalten fremder Haare. Aber sie sind mitunter auch sehr kreativ, wenn es darum geht, neue Mandate zu akquirieren, wie ein gestern vom BGH veröffentlichtes Urteil (Az.: IX ZR 204/16) zeigt. Eine Kanzlei hatte sich der Dienste eines Dritten bedient, um eine Vielzahl von Mandanten in Kapitalanlagefällen ohne persönlichen Kontakt zu gewinnen. Die Richter haben die Honoraransprüche endgültig abgewiesen. Wie sie das begründet haben, erfahren Sie in diesem Newsletter!

"Der Arzt ist oft gefährlicher als die Krankheit", so lautet ein altes englisches Sprichwort. Das OLG Hamm hat festgestellt (Az.: 26 U 3/14), dass Ärzte durchaus über die Möglichkeit einer abwartenden Behandlung oder das Nichtstun aufklären müssen. Im vorliegenden Fall ging es allerdings um eine "nur" relative OP-Indikation. Die Aufklärung war unzureichend, der Patient erhielt 75.000 Euro Schmerzensgeld zugesprochen. Lesen Sie hierzu auch den Aufsatz von Dr. iur. Marina Tamm zur außergerichtlichen Streitbeilegung bei der Arzthaftung (GesR 2017, 764)!

Bleiben Sie gesund!


Günter Warkowski
Online-Redaktion

 

 
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MELDUNGEN
Anwaltsverträge können den Regeln über Fernabsatz unterworfen sein und widerrufen werden
Antrag auf Wiedereinsetzung in den vorigen Stand gegen Versäumung der Beschwerdebegründungsfrist
Vermieterpfandrecht an Fahrzeugen des Mieters
Vorübergehende Sperrung einer Landstraße kann Mietmangel einer Gaststätte im Ausflugsgebiet darstellen
Bei nur relativer OP-Indikation muss dezidiert über echte Alternative einer konservativen Behandlung aufgeklärt werden
Pflichtteil kann mit Darlehensschuld verrechnet werden
 
 
AUS DEN HEFTEN
Außergerichtliche Streitbeilegung bei der Arzthaftung: Hat die Mediation neben der Schlichtung eine Chance? (GesR 2017, 764)
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MELDUNGEN
 
BGH 23.11.2017, IX ZR 204/16
 
Anwaltsverträge können den Regeln über Fernabsatz unterworfen sein und widerrufen werden

Anwaltsverträge können den Regeln für den Fernabsatz unterfallen und als solche widerrufen werden. Ein für den Fernabsatz organisiertes Vertriebs- oder Dienstleistungssystem liegt jedoch in der Regel nicht schon dann vor, wenn der Rechtsanwalt lediglich die technischen Möglichkeiten zum Abschluss eines Anwaltsvertrags im Fernabsatz wie Briefkasten, elektronische Postfächer und/oder Telefon- und Faxanschlüsse vorhält.

 
[BGH online]

 
BGH 6.12.2017, XII ZB 107/17
 
Antrag auf Wiedereinsetzung in den vorigen Stand gegen Versäumung der Beschwerdebegründungsfrist

Vor der Verwerfung einer Beschwerde in einer Ehe- und Familienstreitsache wegen Versäumung der Beschwerdebegründungsfrist ist dem Beschwerdeführer rechtliches Gehör zu gewähren. Über den Antrag auf Wiedereinsetzung in den vorigen Stand gegen die Versäumung der Beschwerdebegründungsfrist hat grundsätzlich das Beschwerdegericht zu entscheiden. Das gilt auch dann, wenn die Beschwerde bereits als unzulässig verworfen worden ist.

 
[BGH online]

 
BGH 6.12.2017, XII ZR 95/16
 
Vermieterpfandrecht an Fahrzeugen des Mieters

Das Vermieterpfandrecht umfasst auch Fahrzeuge des Mieters, die auf dem gemieteten Grundstück regelmäßig abgestellt werden. Das Pfandrecht erlischt, wenn das Fahrzeug für die Durchführung einer Fahrt von dem Mietgrundstück auch nur vorübergehend entfernt wird. Es entsteht neu, wenn das Fahrzeug später wieder auf dem Grundstück abgestellt wird.

 
[BGH online]

 
OLG Frankfurt a.M. 5.7.2017, 2 U 152/16
 
Vorübergehende Sperrung einer Landstraße kann Mietmangel einer Gaststätte im Ausflugsgebiet darstellen

Die zeitweise Sperrung einer Landstraße, die durch ein Ausflugsgebiet führt und an welcher einer Gaststätte liegt, kann einen Mietmangel darstellen, wenn die Attraktivität des Mietobjekts gerade auf seiner besonderen Lage in diesem Ausflugsgebiet beruht und diese daher als Teil der vertraglichen Vereinbarungen anzusehen ist. Die Duldungspflicht für den Eigentümer gem. § 906 BGB ist irrelevant.

 
[Justiz Hessen online]

 
OLG Hamm 15.12.2017, 26 U 3/14
 
Bei nur relativer OP-Indikation muss dezidiert über echte Alternative einer konservativen Behandlung aufgeklärt werden

Besteht nur eine relative Indikation zur Vornahme eines operativen Eingriffs, muss ein Patient dezidiert mündlich über die echte Alternative einer konservativen Behandlung aufgeklärt werden. Hierzu gehört u.a. auch eine Aufklärung über die Möglichkeit einer abwartenden Behandlung oder das Nichtstun.

 
[OLG Hamm PM vom 23.1.2018]

 
OLG Hamm 14.3.2017, 10 U 62/16
 
Pflichtteil kann mit Darlehensschuld verrechnet werden

Kann eine Erbin gegenüber einem Pflichtteilsanspruch mit einer zum Nachlass gehörenden Darlehensforderung gegen den Pflichtteilsberechtigten aufrechnen, muss sie keinen Pflichtteil zahlen.

 
[OLG Hamm PM vom 26.1.2018]

AUS DEN HEFTEN
 
 
Außergerichtliche Streitbeilegung bei der Arzthaftung: Hat die Mediation neben der Schlichtung eine Chance? (GesR 2017, 764)


von Dr. iur. Marina Tamm

Schon seit den 1970er und 1980er Jahren werden in Deutschland alternative, außergerichtliche Streitbeilegungsinstrumente intensiv diskutiert. Durch die Verabschiedung des Mediationsgesetzes im Jahr 2012 (das im Zuge der europäischen Mediationsrichtlinie 2008/52/EG) umgesetzt werden musste, kommt potentiell ein weiteres Instrument - die Mediation - hinzu. Der Bedarf der Mediation wird in Deutschland sehr hoch eingeschätzt.

 
 

 
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Verantwortlich für den Inhalt:
Ass.-iur. Günter Warkowski
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