Interkulturelle Kompetenz im Business: Wie viel Nähe darf sein?
Wenn diese Mail nicht korrekt angezeigt wird, klicken Sie bitte
hier.
| | | Anzeige Wie sagen Sie einem Kollegen: „Wasch Dich mal, Du stinkst?“ Die Lösung wird Sie überraschen. Sie ist gaaaaanz einnfach – und funktioniert sofort. Sie brauchen nur hier zu klicken! | | | |
|
|
|
| | | Nähe, Distanz und „Gender Correctness“ auf Reisen sowie im internationalen Business | | | |
|
|
|
| | | Liebe Leserin, lieber Leser, heute gibt es Neues vom Deutschen Knigge-Rat mit dem Experten Gerhard Hain. | | | |
|
|
|
| | | Anzeige Möchten Sie Ihr Business English immer up-to-date halten? Ohne Ihre wertvolle Zeit in irgendwelchen ungemütlichen Seminarräumen zu verbringen? Dann testen Sie Smart Business English, die Alternative für alle, die ihrem Business-English schnell und effektiv den letzten Schliff geben wollen. 1 Klick hier und Telefonate, Meetings, Präsentationen werden zu Erlebnissen, die Ihnen ein gutes Gefühl geben. Finden Sie mit Smart Business English Ihren Englisch-Flow und arbeiten Sie entspannt und souverän für Ihren neuen Erfolg! Ihr Plus: Starten Sie jetzt mit Ihrer Gratis-Ausgabe und zusätzlich 50 rechtlich und stilistisch perfekten Gratis-Mustervorlagen für alle Anlässe, bei denen Ihr Fingerspitzengefühl gefragt ist! | |
| | | |
|
|
|
| | | | | Gerhard Hain ist Leiter des Instituts für interkulturelles Training und interkulturelle Beratung TI communication in Regensburg. Er bereitet Fach- und Führungskräfte für ihre internationalen Aufgaben und Projekte vor. Innerhalb eines weltweit tätigen Teams ist er für große europäische Konzerne und Unternehmen unterstützend tätig. Zusammen mit Frau Sonja Engelbert ist er Autor des Buches „Auslandsknigge“. | | Frage: Herr Hain, Distanzbedürfnisse sind kulturell unterschiedlich. Haben wir in Europa ein Nord-Süd-Gefälle? Antwort: Es gibt individuelle Unterschiede, doch generell fällt auf, dass die romanischen Länder weniger Distanz benötigen. Das erleben Sie zum Beispiel, wenn Sie einen Aufzug betreten. In Deutschland stellt sich Person A möglichst weit entfernt von Person B hin, meistens gegenüber. In Italien oder Spanien stellt sie sich stattdessen neben Sie. Zu viel Nähe kann für uns unangenehm sein. Doch auch der Italiener oder der Spanier ist womöglich verwirrt, wenn Sie auf Distanz gehen. Das kann als Ablehnung empfunden werden und ebenfalls unangenehme Gefühle verursachen. Lässt es sich erlernen, unangenehme Gefühle auszublenden? Ein Beispiel: Es dürfte für die meisten deutschen Männer sehr schwierig sein, wenn ein Brasilianer sie im Gespräch andauernd berührt – selbst wenn man die kulturellen Unterschiede kennt. Gefühle kann man nicht ausblenden, aber man kann lernen, sie bewusst wahrzunehmen. In der interkulturellen Kommunikation geht es nicht um Anpassung, sondern darum, wie ich mit kulturellen Unterschieden umgehen kann. Fragen Sie sich selbst: Was kann ich zulassen? Werden Ihre Grenzen überschritten, dürfen Sie das sagen. Zum Beispiel: „Ich bin das in unserer Kultur nicht so gewohnt, deshalb habe ich mit dieser Nähe Schwierigkeiten.“ Machen Sie deutlich, dass es nicht um die Person geht, sondern dass Sie andere Verhaltensweisen gelernt haben. Wir selbst sollten rücksichtsvoll sein, dürfen diese Empathie jedoch auch von anderen Kulturen uns gegenüber erwarten. Apropos Rücksicht: Die Bussi-Bussi-Begrüßung unter Freunden und Bekannten ist mittlerweile auch in Deutschland weit verbreitet. Wie verhalte ich mich, wenn ausländische Freunde diese Nähe nicht gewohnt sind? Wenn unterschiedliche Kulturen aufeinandertreffen, ist entscheidend, wer in der Gastgeberrolle ist. Generell sind die Umgangsformen des Gastlandes maßgeblich. Das bedeutet: In Deutschland kann ich einer arabischen Frau die Hand eher geben, in Saudi-Arabien grundsätzlich nicht. Und wenn es dabei Probleme gibt? Meistens können ausländische Gäste mit dieser Regelung umgehen. Falls nicht, sind Empathie und Zurückhaltung gefragt. Doch gerade im Geschäftsleben gleichen sich die Umgangsformen weltweit an. Können wir dabei von einer Verwestlichung der Umgangsformen sprechen? Im Geschäftsleben ist der Handschlag weltweiter Standard. Öffentliche Gesten wie Umarmungen und Händchenhalten zwischen Paaren waren in vielen Kulturen über Jahrhunderte verpönt. Durch die Medien und die Globalisierung werden diese Gesten weltweit salonfähig und verdrängen zum Teil die traditionellen Verhaltensweisen. Von einer Verwestlichung möchte ich nicht sprechen. Es ist eher eine neue Kultur, die sich herausbildet. Denken Sie an die USA: Dort ist Körperkontakt zwischen Männern üblich, indem man sich zum Beispiel wohlwollend auf die Schulter klopft. Durch die Auflagen der „Gender Correctness“ (korrekter Umgang zwischen den Geschlechtern) wird der Kontakt zwischen Mann und Frau im Geschäftsleben streng reglementiert. Eine falsche Berührung, die über den Handschlag hinausgeht, kann schnell als sexuelle Belästigung ausgelegt werden. Da denke ich eher an arabische Verhältnisse. Das Distanzbedürfnis ist also in vielen Kulturen geschlechtsabhängig. Woran merken Sie, dass eine andere Person größere Distanzbedürfnisse hat als Sie? Der erste Schritt ist, sich über kulturelle Unterschiede zu informieren. Darüber hinaus ist es wichtig, mit offenen Augen durch die Welt zu gehen und aufmerksam zu beobachten. Wenn jemand einen Schritt zurückweicht, nervös wird, sich klein macht und die Arme verschränkt, können das Indizien dafür sein, dass er mehr Raum benötigt. Es kommt dabei aber immer auch auf die Situation an. Wie zum Beispiel in Tokio in der Metro? Japaner, die ja ein relativ großes Distanzbedürfnis haben, müssen sich in dieser Situation arrangieren. Ja, da geht es nicht anders. In Japan kommt es wie bei uns auch auf den Zusammenhang an. Es gibt kontextbezogene Verhaltensweisen, die in bestimmten Situationen akzeptiert sind. Ein Beispiel: In der deutschen Sauna ist man nackt, aber nicht auf der Straße. In der japanischen Metro toleriert man Distanzverletzungen, aber nicht während einer geschäftlichen Verhandlung. Entscheidend sind also nicht nur die kulturellen Unterschiede, sondern auch individuelle Ausprägungen und der Kontext. | | | |
|
|
|
| | | Ihre Alexandra Sievers Chefredakteurin | | | |
|
|
|
|
|
|
Anzeige
Wie sagen Sie einem Kollegen: „Wasch Dich mal, Du stinkst?“
Die Lösung wird Sie überraschen. Sie ist gaaaaanz einnfach – und funktioniert sofort. Sie brauchen nur hier zu klicken!
Nähe, Distanz und „Gender Correctness“ auf Reisen sowie im internationalen Business
Liebe Leserin, lieber Leser,
heute gibt es Neues vom Deutschen Knigge-Rat mit dem Experten Gerhard Hain.
Anzeige
Möchten Sie Ihr Business English immer up-to-date halten? Ohne Ihre wertvolle Zeit in irgendwelchen ungemütlichen Seminarräumen zu verbringen? Dann testen Sie Smart Business English, die Alternative für alle, die ihrem Business-English schnell und effektiv den letzten Schliff geben wollen. 1 Klick hier und Telefonate, Meetings, Präsentationen werden zu Erlebnissen, die Ihnen ein gutes Gefühl geben. Finden Sie mit Smart Business English Ihren Englisch-Flow und arbeiten Sie entspannt und souverän für Ihren neuen Erfolg! Ihr Plus: Starten Sie jetzt mit Ihrer Gratis-Ausgabe und zusätzlich 50 rechtlich und stilistisch perfekten Gratis-Mustervorlagen für alle Anlässe, bei denen Ihr Fingerspitzengefühl gefragt ist! |
|
Gerhard Hain ist Leiter des Instituts für interkulturelles Training und interkulturelle Beratung TI communication in Regensburg. Er bereitet Fach- und Führungskräfte für ihre internationalen Aufgaben und Projekte vor. Innerhalb eines weltweit tätigen Teams ist er für große europäische Konzerne und Unternehmen unterstützend tätig. Zusammen mit Frau Sonja Engelbert ist er Autor des Buches „Auslandsknigge“.Frage: Herr Hain, Distanzbedürfnisse sind kulturell unterschiedlich. Haben wir in Europa ein Nord-Süd-Gefälle?Antwort: Es gibt individuelle Unterschiede, doch generell fällt auf, dass die romanischen Länder weniger Distanz benötigen.
Das erleben Sie zum Beispiel, wenn Sie einen Aufzug betreten. In Deutschland stellt sich Person A möglichst weit entfernt von Person B hin, meistens gegenüber. In Italien oder Spanien stellt sie sich stattdessen neben Sie. Zu viel Nähe kann für uns unangenehm sein. Doch auch der Italiener oder der Spanier ist womöglich verwirrt, wenn Sie auf Distanz gehen. Das kann als Ablehnung empfunden werden und ebenfalls unangenehme Gefühle verursachen.
Lässt es sich erlernen, unangenehme Gefühle auszublenden? Ein Beispiel: Es dürfte für die meisten deutschen Männer sehr schwierig sein, wenn ein Brasilianer sie im Gespräch andauernd berührt – selbst wenn man die kulturellen Unterschiede kennt.Gefühle kann man nicht ausblenden, aber man kann lernen, sie bewusst wahrzunehmen. In der interkulturellen Kommunikation geht es nicht um Anpassung, sondern darum, wie ich mit kulturellen Unterschieden umgehen kann. Fragen Sie sich selbst: Was kann ich zulassen? Werden Ihre Grenzen überschritten, dürfen Sie das sagen.
Zum Beispiel:
„Ich bin das in unserer Kultur nicht so gewohnt, deshalb habe ich mit dieser Nähe Schwierigkeiten.“ Machen Sie deutlich, dass es nicht um die Person geht, sondern dass Sie andere Verhaltensweisen gelernt haben. Wir selbst sollten rücksichtsvoll sein, dürfen diese Empathie jedoch auch von anderen Kulturen uns gegenüber erwarten.
Apropos Rücksicht: Die Bussi-Bussi-Begrüßung unter Freunden und Bekannten ist mittlerweile auch in Deutschland weit verbreitet. Wie verhalte ich mich, wenn ausländische Freunde diese Nähe nicht gewohnt sind?Wenn unterschiedliche Kulturen aufeinandertreffen, ist entscheidend, wer in der Gastgeberrolle ist. Generell sind die Umgangsformen des Gastlandes maßgeblich. Das bedeutet: In Deutschland kann ich einer arabischen Frau die Hand eher geben, in Saudi-Arabien grundsätzlich nicht.
Und wenn es dabei Probleme gibt?Meistens können ausländische Gäste mit dieser Regelung umgehen. Falls nicht, sind Empathie und Zurückhaltung gefragt. Doch gerade im Geschäftsleben gleichen sich die Umgangsformen weltweit an.
Können wir dabei von einer Verwestlichung der Umgangsformen sprechen? Im Geschäftsleben ist der Handschlag weltweiter Standard. Öffentliche Gesten wie Umarmungen und Händchenhalten zwischen Paaren waren in vielen Kulturen über Jahrhunderte verpönt. Durch die Medien und die Globalisierung werden diese Gesten weltweit salonfähig und verdrängen zum Teil die traditionellen Verhaltensweisen.Von einer Verwestlichung möchte ich nicht sprechen. Es ist eher eine neue Kultur, die sich herausbildet. Denken Sie an die USA: Dort ist Körperkontakt zwischen Männern üblich, indem man sich zum Beispiel wohlwollend auf die Schulter klopft. Durch die Auflagen der „Gender Correctness“ (korrekter Umgang zwischen den Geschlechtern) wird der Kontakt zwischen Mann und Frau im Geschäftsleben streng reglementiert.
Eine falsche Berührung, die über den Handschlag hinausgeht, kann schnell als sexuelle Belästigung ausgelegt werden. Da denke ich eher an arabische Verhältnisse.
Das Distanzbedürfnis ist also in vielen Kulturen geschlechtsabhängig. Woran merken Sie, dass eine andere Person größere Distanzbedürfnisse hat als Sie?Der erste Schritt ist, sich über kulturelle Unterschiede zu informieren. Darüber hinaus ist es wichtig, mit offenen Augen durch die Welt zu gehen und aufmerksam zu beobachten.
Wenn jemand einen Schritt zurückweicht, nervös wird, sich klein macht und die Arme verschränkt, können das Indizien dafür sein, dass er mehr Raum benötigt. Es kommt dabei aber immer auch auf die Situation an.
Wie zum Beispiel in Tokio in der Metro? Japaner, die ja ein relativ großes Distanzbedürfnis haben, müssen sich in dieser Situation arrangieren.Ja, da geht es nicht anders. In Japan kommt es wie bei uns auch auf den Zusammenhang an. Es gibt kontextbezogene Verhaltensweisen, die in bestimmten Situationen akzeptiert sind.
Ein Beispiel: In der deutschen Sauna ist man nackt, aber nicht auf der Straße. In der japanischen Metro toleriert man Distanzverletzungen, aber nicht während einer geschäftlichen Verhandlung.
Entscheidend sind also nicht nur die kulturellen Unterschiede, sondern auch individuelle Ausprägungen und der Kontext.
Ihre
Alexandra Sievers
ChefredakteurinTopseller
mehr erfahrenmehr erfahrenmehr erfahrenmehr erfahrenImpressumVerlag für die Deutsche Wirtschaft AG
Theodor-Heuss-Straße 2-4
D-53177 Bonn
Tel.: 0228 - 9 55 01 20 (Kundendienst)
Fax: 0228 - 36 96 480
USt.-ID: DE 812639372 Amtsgericht Bonn, HRB 8165
http://www.vnrag.de/
E-Mail: kundendienst@vnr.de
Vorstand: Helmut Graf, Guido Ems
Newsletter abbestellen: Sollten Sie keine weiteren Tipps per E-Mail wünschen, klicken Sie bitte hier.
Haftungsausschluss:
Sämtliche Beiträge und Inhalte des Newsletters sind sorgfältig recherchiert. Dennoch ist eine Haftung ausgeschlossen.
Alle Rechte liegen bei der Verlag für die Deutsche Wirtschaft AG. Nachdruck und Veröffentlichung, auch auszugsweise, sind nicht gestattet.
Ausführliche Hinweise zum Datenschutz erhalten Sie hier.
Sicherheit ist für uns oberstes Gebot. Unsere Systeme werden daher regelmäßig auf den aktuellsten Sicherheitsstandard gebracht. Wir versprechen, Ihre Daten vertraulich zu behandeln.
Copyright © 2016 Verlag für die Deutsche Wirtschaft AG