Liebe Leserinnen und Leser,
 

Niedersachsen hat gewählt. Und wie stets an einem Wahlsonntag wurde anschließend bei Anne Will in prominenter Runde das Wählervotum noch einmal nachbereitet. Insbesondere ein lapidarer Satz von Jens Spahn über den Zustand der CDU gab Cicero-Chefredakteur Alexander Marguier zu denken. Und plötzlich spielte auch die aktuelle Massenmigration wieder eine Rolle – ein Thema, das die Grünen-Vorsitzende am liebsten ausklammern würde. Insgesamt blieb der Eindruck: Das politische Personal ist von der Krise überfordert. In allen politischen Lagern herrscht Kompetenzvermutung und Fehlertoleranz

 

Wenn es aber ein Fazit der Wahl gibt, dann dieses: „Rot-Grün" ist als Modell auf der politischen Bühne zurück. Die CDU aber ist als Gegengewicht noch nicht gerüstet. Zu sehr ist sie mit der Vergangenheit beschäftigt. Die FDP hat sich zeitweilig aus dem „bürgerlichen Lager" verabschiedet. Gut bekommen ist ihr das bislang nicht. Wie lange also noch wird sie als Stützrad der Ampel fungieren, fragt Cicero-Politikredakteur Volker Resing, der in seiner Analyse feststellen muss, dass das bürgerliche Lager vorübergehend tot ist.

 

Apropos tot: Erinnern Sie sich noch an die Anteilnahme aus der deutschen Politik nachdem Mord an Mahsa Amini? Für Cicero-Gastautorin Necla Kelek kamen die deutschen Beileidsbekunder oftmals exakt aus jenen Reihen, welche die Frauenfeindlichkeit des konservativen Islams jahrelang verharmlost haben. Da SPD und Grüne lieber Islamophobie anstatt die Unterdrückung muslimischer Frauen bekämpfen möchten, stehen sie nicht an der Seite der freiheitsliebenden Iranerinnen, so Kelek in ihrem Beitrag über den Club der woken Islam-Verharmloser*innen.

 

Zu einem nahezu anderen Thema: Berlin. Die Stadt hat jüngst durch die immer wahrscheinlicher werdende Wiederholung der Wahlen von sich reden gemacht. Dabei verlangt kein Mensch vom Staat Wunderdinge. Dass aber Wahlen ordnungsgemäß ablaufen, erwartet jeder Bürger – und das zu Recht. Berlin kann das Selbstverständliche jedoch nicht liefern. Deshalb steht in diesem „failed state“ jetzt eben die Wiederholung der Landtags- und Bundestagswahl an. Dabei könnten, so schreibt Hugo Müller-Vogg, neutrale Wahlbeobachter helfen, das Vertrauen in die Funktionsfähigkeit der Hauptstadt wiederherzustellen. Sein Plädoyer: Neuwahlen – aber bitte nur unter Aufsicht!

 

Unter Aufsicht würden manche Kritiker sicherlich auch gerne den Energiewende-Lobbyisten Patrick Graichen sehen. Den hat Wirtschaftsminister Robert Habeck nämlich zu seinem wichtigsten Berater gemacht. Und das rächt sich nun. Je größer nämlich die Zweifel werden, ob sich die sichere und bezahlbare Stromversorgung eines Industrielands durch wetterabhängige Erzeugung gewährleisten lässt, umso häufiger blitzt bei Graichen der Hochmut des Glaubenskämpfers auf. Cicero-Wirtschaftsredakteur Daniel Gräber sieht bei Graichen daher ein falsches Mindset am Werk.

 

Ihr Ralf Hanselle, stellvertretender Chefredakteur

 
 
 
 
 
Debatte über Niedersachsenwahl bei Anne Will
 
Kompetenzvermutung und Fehlertoleranz
 
VON ALEXANDER MARGUIER
 
 
Bei Anne Will wurde am Sonntagabend in prominenter Runde die Niedersachsenwahl nachbereitet. Insbesondere ein lapidarer Satz von Jens Spahn über den Zustand der CDU gab da zu denken. Und plötzlich spielt auch die aktuelle Massenmigration wieder eine Rolle – ein Thema, das die Grünen-Vorsitzende am liebsten ausklammern würde. Insgesamt bleibt der Eindruck: Das politische Personal ist von der Krise überfordert.
 
 
 
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Althusmann und Merz
 
Niedersachsen-Wahl: Keine Alternative zu Rot-Grün
 
Das bürgerliche Lager ist vorübergehend tot
 
VON VOLKER RESING
 
 
Mit der Landtagswahl in Niedersachen ist „Rot-Grün" als Modell auf der politischen Bühne zurück. Die CDU aber ist als Gegengewicht noch nicht gerüstet. Zu sehr ist sie mit der Vergangenheit beschäftigt. Die FDP hat sich zeitweilig aus dem „bürgerlichen Lager" verabschiedet. Gut bekommen ist ihr das bislang nicht. Wie lange also noch wird sie als Stützrad der Ampel fungieren?
 
 
 
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SPD und Grüne
 
Der Club der woken Islam-Verharmloser*innen
 
VON NECLA KELEK
 
 
Die Anteilnahme aus der deutschen Politik war groß, nachdem Mahsa Amini von iranischen Sittenwächtern ermordet wurde. Dabei kam sie oftmals exakt aus jenen Reihen, welche die Frauenfeindlichkeit des konservativen Islams jahrelang verharmlost haben. Da SPD und Grüne lieber Islamophobie anstatt die Unterdrückung muslimischer Frauen bekämpfen möchten, stehen sie nicht an der Seite der freiheitsliebenden Iranerinnen, schreibt unsere Gastautorin Necla Kelek.
 
 
 
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Wahllokal in Berlin-Tiergarten
 
Berliner Wahlchaos
 
Neuwahlen – aber bitte nur unter Aufsicht
 
VON HUGO MÜLLER-VOGG
 
 
Kein Mensch verlangt vom Staat Wunderdinge. Dass aber Wahlen ordnungsgemäß ablaufen, erwartet jeder Bürger – und das zu Recht. Berlin kann das Selbstverständliche jedoch nicht liefern. Deshalb steht in diesem „failed state“ die Wiederholung der Landtags- und Bundestagswahl an. Dabei könnten neutrale Wahlbeobachter helfen, das Vertrauen in die Funktionsfähigkeit der Hauptstadt wiederherzustellen.
 
 
 
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Habecks Chefberater Patrick Graichen
 
Falsches Mindset
 
VON DANIEL GRÄBER
 
 
Wirtschaftsminister Robert Habeck hat den Energiewende-Lobbyisten Patrick Graichen zu seinem wichtigsten Berater gemacht – das rächt sich nun. Je größer die Zweifel werden, ob sich die sichere und bezahlbare Stromversorgung eines Industrielands durch wetterabhängige Erzeugung gewährleisten lässt, umso häufiger blitzt bei Graichen der Hochmut des Glaubenskämpfers auf.
 
 
 
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Landtagswahl in Niedersachsen
 
Ein trügerisches Zeichen der Stabilität
 
VON ALEXANDER MARGUIER
 
 
Stephan Weil bleibt Ministerpräsident in Niedersachsen – und wird künftig womöglich eine rot-grüne Regierung anführen. Man könnte dies als Bestätigung des Kurses der dominierenden Ampelparteien in Berlin werten. Doch genau das wäre ein Trugschluss. Denn ein etwas genauerer Blick auf das vorläufige Wahlergebnis zeigt: An den Rändern tut sich etwas. Und das verheißt nichts Gutes. Höchste Zeit für einen Politikwechsel in Berlin.
 
 
 
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Pflegebündnis-Vorsitzender über Corona- und Energiekrise
 
„Da kommt eine humanitäre Katastrophe auf uns zu“
 
INTERVIEW MIT PETER KOCH
 
 
Baden-Württemberg vollzieht eine Kehrtwende und proklamiert die Endemie. Doch die Rufe nach Normalität lassen Gesundheitsminister Karl Lauterbach weiter kalt. In Pflegeheimen werden die Bewohner mit Infektionsschutz-Verordnungen weiter gegängelt – und nach der Corona-Krise verschärft nun auch die Energiekrise die Bedingungen. Peter Koch vom Pflegebündnis Mittelbaden über eine Branche, die wie kaum eine andere von Symptompolitik geprägt ist.
 
 
 
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Scholz und wie er die Welt sah: Neue Episode
 
Scholz und wie er die Welt sah: Neue Episode
 
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