Liebe Leserinnen und Leser,
 

eigentlich weiß man immer noch nichts Genaues über die Täter und die Hintergründe der Sabotage an der Pipeline Nord Stream 2. Ein paar Ausweispapiere, ein möglicherweise ehrverletzter älterer Journalist – und seit Ende der vergangenen Woche ist auf Grundlage russischer Hinweise auch noch eine merkwürdige leere Seerauchboje zu den unerklärlichen Personen und Dingen gekommen, die das Rätsel um die Ostsee-Pipeline immer verrückter erscheinen lassen. Lassen Sie uns das Ganze mal wie einen TV-Krimi betrachten, dachte sich mein Kollege Ralf Hanselle, und er kommt zu dem Schluss: Zu viele Spuren verunreinigen zwangsläufig den Tatort.

 

Eine gute Kulisse für einen „Tatort“ würde auch das eine oder andere Schulgebäude im Land der Dichter und Denker mittlerweile abgeben. Deutschlands Bildungssystem ist marode, außen und innen. Doch statt Lehrer mit noch mehr Geld zuzuschütten, wie die Bundesbildungsministerin Stark-Watzinger vorschlägt, sollte der Lehrberuf für Anwärter ohne Abitur geöffnet und der Beamtenstatus durch Leistungsanreize ersetzt werden. Das fordert jedenfalls Gideon Böss in seinem Beitrag

 

Ein beliebter Tatort ist auch die deutsche Hauptstadt, wo die Zahl der Straftaten pro 100.000 Einwohner deutlich höher ist als in anderen Großstädten des Landes. Nun wollte es der Wählerwille jüngst so, dass die Berliner SPD von der CDU aus dem Linksbündnis mit Grünen und Linken herausgelockt wird. Aber heißt das auch automatisch mehr Law and Order an der Spree? Der Preis für diese schwarz-rote Koalition ist jedenfalls nicht gering. Im Koalitionsvertrag dominiert gar eine linke Wohlfühl-Rhetorik. Dennoch könnte Kai Wegner der Stadt seinen Stempel aufdrücken. Mein Kollege Volker Resing fasst den Koalitionsvertrag so zusammen: Mehr Polizei für die Regenbogenhauptstadt

 

Polizei wollen auch die Grünen spielen, Moralpolizei nämlich. Außenministerin Annalena Baerbock und Entwicklungsministerin Svenja Schulze haben unter anderem deshalb am 1. März Leitlinien für eine „feministische Außen- und Entwicklungspolitik“ vorgestellt. Doch den von Baerbock angekündigten „Realfeminismus“ sucht man in einer sehr weit gefassten, eurozentristischen Perspektive vergeblich, schreibt Katharina Hopp, Referentin für Entwicklungspolitik in der Abteilung Agenda 2030 der Konrad-Adenauer-Stiftung.

 

Durchaus ein kleiner Politkrimi waren die jüngsten Parlamentswahlen in Finnland. Nun steht den Finnen ein Regierungswechsel ins Haus. Denn Parteichef Petteri Orpo und seine „Nationale Sammlung“ konnten sich nach den letzten Auszählungen der Wahlen vom Sonntag gegen die Parteien der amtierenden Regierung unter Sanna Marin durchsetzen. Aber auch die Rechten haben ordentlich zugelegt. Jens Mattern berichtet

 

Themawechsel zum Schluss: Der Literaturwissenschaftler und Publizist Dirk Oschmann hält das Land für tief gespalten in Ost und West. Reiner Haseloff, Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, hat Oschmanns jüngstes Buch „Der Osten: eine westdeutsche Erfindung“ für uns gelesen. In einigen Punkten stimmt er Oschmann zu, äußert aber auch Kritik. 

 

Ihr Ben Krischke, Leiter Debatte

 
 
 
 
Leck in Nord Stream 1
 
Recherchen zu Nord Stream 2
 
Blubbernde Colts
 
VON RALF HANSELLE
 
 
Wer hat die Nord-Stream-Pipelines sabotiert? Erst gab es hierüber nahezu kein Wissen, mittlerweile weiß man viel zu viel. Selbst Seymour Hersh prahlte jüngst einmal mehr mit neuen Erkenntnissen. Dabei verunreinigen zu viel Spuren nur den Tatort.
 
 
 
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Reform der Lehrerausbildung
 
Schafft den Beamtenstatus ab!
 
VON GIDEON BÖSS
 
 
Deutschlands Bildungssystem ist marode. Statt Lehrer mit noch mehr Geld zuzuschütten, wie die Bundesbildungsministerin vorschlägt, sollte der Lehrberuf für Anwärter ohne Abitur geöffnet und der Beamtenstatus durch Leistungsanreize ersetzt werden.
 
 
 
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Koalitionsvertrag von Schwarz-Rot in Berlin
 
Mehr Polizei für die „Regenbogenhauptstadt“
 
VON VOLKER RESING
 
 
Die CDU hat die Berliner SPD aus dem Linksbündnis mit Grünen und Linken herausgelockt. Der Preis dafür ist nicht gering. Im Koalitionsvertrag dominiert eine linke Wohlfühl-Rhetorik. Dennoch könnte Kai Wegner der Stadt seinen Stempel aufdrücken.
 
 
 
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Feminismus in der Entwicklungspolitik
 
Gut gemeint ist nicht gut gemacht
 
VON KATHARINA HOPP
 
 
Außenministerin Annalena Baerbock und Entwicklungsministerin Svenja Schulze haben am 1. März Leitlinien für eine „feministische Außen- und Entwicklungspolitik“ vorgestellt. Doch den von Baerbock angekündigten „Realfeminismus“ sucht man in einer sehr weit gefassten, eurozentristischen Perspektive vergeblich.
 
 
 
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Regierungswechsel in Finnland
 
Der Haushaltssanierer übernimmt 
 
VON JENS MATTERN
 
 
Finnland steht ein Regierungswechsel ins Haus. Bei den Wahlen am Sonntag konnten sich Parteichef Petteri Orpo und seine „Nationale Sammlung“ gegen die amtierende sozialdemokratische Regierung durchsetzen. Aber auch die Rechten haben ordentlich zugelegt.
 
 
 
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Reiner Haseloff liest ...
 
Das politische Buch
 
VON REINER HASELOFF
 
 
Der Literaturwissenschaftler und Publizist Dirk Oschmann hält das Land für tief gespalten in Ost und West. Reiner Haseloff, Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, hat Oschmanns jüngstes Buch „Der Osten: eine westdeutsche Erfindung“ für uns gelesen.
 
 
 
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Beziehungsstatus Ampel, derzeitiger Stand
 
Beziehungsstatus Ampel, derzeitiger Stand
 
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