Liebe Frau Do, die judenfeindlichen Sprechchöre vor einer Gelsenkirchener Synagoge und ähnliche Vorfälle vor allem in NRW haben Bestürzung und Angst ausgelöst, wie Kirsten Bialdiga, Sina Zehrfeld und Maximilian Plück berichten. Auslöser ist der wieder aufgeflammte Nahost-Konflikt. Bei allem Verständnis für die Not vieler Palästinenser darf Antisemitismus damit nicht in Deutschland salonfähig werden. Und auch das Ziel der Hamas, Israel von der Landkarte tilgen zu wollen, darf hier keinen Widerhall finden. „Flagge zeigen gegen Judenhass“, fordert Gregor Mayntz in seinem Leitartikel. Unsere Israel-Korrespondentin Judith Poppe beschreibt den neuen alten Krieg in Nahost. Antisemitismus hat eine lange Geschichte – aber deutlich älter ist der Rhein. Die Anfänge des Flusses liegen rund sechs Millionen Jahren zurück. Aber erst jetzt ist das Buch „Der Rhein. Biografie eines Flusses“ von Hans Jürgen Balmes erschienen. Dass die „Stimme des Westens“, zu Hause im Rheinland, daran nicht vorbeikommt, versteht sich. Der Rhein ist ja – anders, als der Titel suggeriert – für uns nicht ein Fluss, sondern der Fluss. „Manchmal besucht uns mitten im Leben der Wunsch, etwas Neues von Anfang bis Ende zu erfahren“: So wunderschön fängt dieser mehr als 500 Seiten starke Wälzer an, der Reisebericht, Naturbetrachtung, Kulturgeschichte und Liebeserklärung in einem ist. Wie sehr sich die Lektüre lohnt, schildert Philipp Holstein in seiner Rezension. Und weil die wenigsten Biergärten am Rhein schon geöffnet sind und das Wetter mäßig ausfällt, wäre das Buch vielleicht etwas für Ihr Wochenende. Aber bei beidem, der Gastronomie und dem Wetter, ist Besserung in Sicht. In sieben NRW-Kommunen können Geimpfte, Genesene und frisch Getestete ab heute wieder Lokale im Freien genießen. Den Stand der Dinge und wie er sich in den nächsten Tagen entwickeln könnte, schildert Maximilian Plück. Wenn alles klappt, ist Düsseldorf am Freitag so weit. Allerdings: Nur weil Gastronomen öffnen dürfen, können sie es noch nicht unbedingt, berichtet Haakon Herbst, der neue Chef des Gaststättenverbandes Dehoga in NRW, in einem Interview, das ebenfalls Maximilian Plück geführt hat. Zwei weitere Interviews lege ich Ihnen noch ans Herz: Ralph Brinkhaus spricht über Politik in Zeiten der Pandemie, die Lage der Union und den Rechtsaußen Hans-Georg Maaßen: Den Vorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion haben Kerstin Münstermann und Jana Wolf interviewt. Und über Musik in Zeiten der Pandemie, seine persönliche Lage und Fußball spricht der Musiker Jan Delay in einem Interview, das Philipp Holstein geführt hat. Sein neues Album heißt „Earth, Wind & Feiern“, und er sagt dazu: „Ich wollte mit der Platte etwas Positives schaffen, das einem die Energie gibt, um gegen all das anzugehen.“ Ich hoffe, Sie haben hier von Anfang bis Ende etwas Neues erfahren, wie es so schön in dem Rhein-Buch formuliert war. Das Wochenende hat begonnen: Schaffen Sie etwas Positives, und genießen Sie jeden Moment. Bis Montag!
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