Liebe Frau Do, gestern wurden Sie gewarnt, heute schreibe ich Ihnen tatsächlich zum ersten Mal in diesem Newsletter. Ich freue mich darauf, künftig morgens einige Gedanken mit Ihnen teilen zu dürfen. Aber genug der Vorrede, legen wir los. Heute Morgen geht es um die neuen Corona-Regeln für NRW, klugen Schutz vor Unwetterschäden, Freundschaften in der Krise und die Frage, ob wir nach 15 Monaten Pandemie nicht auch ein wenig stolz auf uns sein dürfen. Heute wichtig: Coronaschutz in NRW: Bei einer stabilen Inzidenz unter 10 in einer Stadt oder einem Kreis soll von Freitag an die Maskenpflicht weitgehend fallen. Getragen werden muss der Schutz weiterhin im öffentlichen Nahverkehr, in Arztpraxen und Taxis, an Schulen und im Einzelhandel. Das Land lockert damit deutlich früher als geplant und schneller als andere Bundesländer. Gesundheitsminister Laumann spricht von einem "Leben wie vor Corona". Kirsten Bialdiga und Regina Hartleb berichten. Fußball: Erstmals seit dem WM-Sieg 1966 steht England wieder in einem Finale. Die Three Lions schlugen Dänemark im EM-Halbfinale mit 2:1 nach Verlängerung. „Ein Finale zuhause - was für ein Gefühl“, sagte Matchwinner Harry Kane nach der Partie. Delta: Die besonders ansteckende Delta-Variante ist nun auch in Deutschland die dominierende Mutante geworden, heißt es in einem Bericht des Robert-Koch-Instituts mit Blick auf die 25. Kalenderwoche. Deswegen raten Immunologen weiterhin dazu, Masken zu tragen und sich testen zu lassen. Noch mehr aktuelle Nachrichten gibt es zum Hören – von Montag bis Samstag jeden Morgen ab 5 Uhr in unserem „Aufwacher“-Podcast. Meinung am Morgen: Corona-Regeln: Kirsten Bialdiga hält Lockerungen in NRW grundsätzlich für richtig, warnt aber vor einem zu riskanten Tempo. Der Blick ins Ausland lehre immer wieder, wie schnell sich die Lage drehen kann. Extremwetter: Unwetter mit Starkregen werden auch an Rhein und Ruhr häufiger. Hausbesitzer sollten daher klug vorsorgen, fordert Jörg Isringhaus in seinem Leitartikel. Schon kleine bauliche Maßnahmen können verhindern, dass die Keller volllaufen. Beziehungen: In der Pandemie sind viele Freundschaften abgekühlt oder gar zerbrochen. Das lag nicht nur an den Kontaktbeschränkungen. Oft war Streit über die Corona-Maßnahmen eine Ursache. Warum genau jetzt der richtige Zeitpunkt ist, einander zu verzeihen und aufeinander zuzugehen, beschreibt Dorothee Krings in ihrer Kolumne. Sie wollen noch mehr Analysen und Kommentare? Unser Meinungs-Ressort versorgt Sie jeden Tag mit aktuellen Beiträgen. So gesehen: Nicht alles nachtragen und optimistisch in die Zukunft schauen, auch darum geht es in der Kolumne meiner Kollegin. Auch ich habe mich geärgert in den vergangenen Monaten. Über Drängler im Supermarkt. Oder Sitznachbarn im Zug, die alle fünf Minuten einen Mini-Schluck aus ihrem Kaffeebecher nahmen, um die Maske loszuwerden. Doch immer wieder hat mich beeindruckt, wie verantwortungsbewusst und rücksichtsvoll Menschen miteinander umgegangen sind – im Supermarkt, im Bus, im Wartezimmer beim Arzt, in der Hausgemeinschaft. Wenn ich beobachtete, wie wadentätowierte Muskelprotze im Fitnessstudio ihre Hanteln nach Gebrauch penibel desinfizierten, musste ich sogar schmunzeln. Und wie tapfer Kinder und Jugendliche diese Pandemie durchstehen, verdient riesige Anerkennung. Am Freitag werden die Regeln in NRW also noch einmal gelockert, das Leben wird (vorerst) wieder fast normal. Eine gute Nachricht. Und vielleicht der richtige Moment, uns selbst einmal auf die Schulter zu klopfen. Bei allem berechtigten Ärger – viele Momente der vergangenen anderthalb Jahre können uns Mut für die Zukunft machen. Kommen Sie gut in diesen Tag! Herzliche Grüße! Ihr Christian Sieben Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |