Liebe Frau Do, heute widmet sich die „Stimme des Westens“ dem Osten. Der Ostbeauftragte des Bundeswirtschaftsministeriums, Marco Wanderwitz, hat seinen Jahresbericht zum Stand der deutschen Einheit vorgelegt. Für mich ist sie nach 30 Jahren vollendet. Zwar sind Löhne, Wirtschaftskraft und Wohlstand im Osten im Durchschnitt niedriger. Aber Ungleichheit gibt es in ganz Deutschland. Die Unterscheidung in neue und alte Bundesländer hat sich überholt, auch in Düsseldorf-Oberkassel geht es anders zu als in Duisburg-Marxloh. Was daraus folgt, schreibe ich in meinem Leitartikel. Übel ging es in rechtsextremen Chatgruppen nordrhein-westfälischer Polizisten zu, die jetzt aufgeflogen sind. Herbert Reul lässt keinen Zweifel an seinem Urteil aufkommen und erwartet weitere Enttarnungen: „Das ist eine Schande“, sagt der Innenminister. Die Einzelheiten des monströsen Falls hat Christian Schwerdtfeger recherchiert. Von einer Schande sprechen auch Klimaaktivisten von „Fridays for Future“ und anderen Gruppen, wenn sie die Politik der Bundesregierung und der meisten anderen Industrieländer bewerten. Für die EU schlägt Kommissionschefin Ursula von der Leyen einen schärferen Kurs vor. Der Ausstoß von Treibhausgasen soll bis 2030 – also binnen zehn Jahren – um mindestens 55 Prozent unter den Wert von 1990 sinken. Die deutsche Wirtschaft fand schon die bisher verabredeten 40 Prozent ambitioniert. Dass der Klimawandel energischer bekämpft werden muss, steht auch für Martin Kessler außer Frage. Warum er diesen Vorschlag trotzdem als Luftschloss sieht, lesen Sie in seinem Leitartikel. In Luft aufgelöst haben sich ein Großteil der Einnahmen der Bundesliga-Klubs. Aber die Zeit der Geisterspiele ist vorbei, die Fans dürfen wieder in die Stadien, wenn auch begrenzt und unter Auflagen. Was Sie wissen müssen, wenn Sie vor Ort live zuschauen wollen, haben wir für Borussia Mönchengladbach, die Fortuna (ja, trotz Abstiegs…), Bayer Leverkusen, Schalke und den 1. FC Köln zusammengetragen. Die Letzten werden die Ersten sein und die Ersten die Letzten: Das ist keine Prognose für die Bundesliga-Hinrunde, die morgen startet, sondern stammt aus der Bibel. Gemeint ist wohl, dass Privilegien am jüngsten Tag enden. Die Impfung gegen Corona soll, sobald der Impfstoff gefunden ist, unsere Zeit im Diesseits verlängern. Und da stellt sich die Frage, wer zuerst dran sein wird. Philipp Jacobs hat recherchiert, wie sich Experten das vorstellen. Dass uns das Thema Corona noch lange beschäftigen wird, steht außer Frage. Gestern Abend hat das Auswärtige Amt seine Liste mit den Reisewarnungen noch einmal erweitert. Jetzt gelten auch die niederländischen Provinzen Nord- und Südholland (unter anderem mit Amsterdam und Rotterdam), Budapest, Wien und Prag als Corona-Risikogebiete. Mehr Details lesen Sie hier.
Meine persönliche Haltung zur Corona-Impfung ist: Ja, ich möchte irgendwann geimpft werden, aber bitte nicht ganz am Anfang. Egal, ob Sie zu den Ersten oder zu den Letzten gehören, wünsche ich Ihnen einen schönen Start in den Tag – da macht die „Stimme des Westens“ keinen Unterschied. Herzlich Moritz Döbler Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |