Liebe Frau Do, in Bayern gilt von heute an der Katastrophenfall, andere Länder planen ebenfalls härtere Corona-Maßnahmen. Möglicherweise beraten Bund und Länder schon morgen wieder über die Lage und nicht erst wie geplant im neuen Jahr. Denn die geltenden Beschränkungen wirken nicht ausreichend. Die Leopoldina-Akademie sieht keine Alternative zu einem härteren Lockdown – und hat damit wohl leider recht, wie ich in meinem Leitartikel schreibe. Wie ist Ihre Meinung? Schreiben Sie mir gerne. Doch die NRW-Landesregierung tut sich schwer damit und will – abwarten. Kirsten Bialdiga, Jan Drebes und Georg Winters fassen den Stand der politischen Corona-Debatte im Land zusammen. Derweil tun sich neue Infektionsrisiken auf, zum Beispiel an improvisierten Glühweinständen, hat Claudia Hauser recherchiert. Wenn Alkohol im Spiel ist, sinkt die Bereitschaft zur nötigen sozialen Distanz – ein kleiner Vorgeschmack auf Silvester. Anders als Deutschland hat Großbritannien mit dem Impfen begonnen. Die erste Dosis wurde der 90-jährigen Margaret Keenan gespritzt, die im Rollstuhl durch ein Spalier applaudierender Pflegerinnen geschoben wurde. Unser Londoner Korrespondent Jochen Wittmann beschreibt den V-Day. Das deutsche Impfkonzept, bei dem Frau Keenan ebenfalls mit Priorität behandelt würde, stößt derweil auf scharfe Kritik, wie Antje Höning berichtet. Auf scharfe Kritik stößt Sachsen-Anhalt bei ARD und ZDF, denn das kleine Bundesland blockiert die geplante Beitragserhöhung, mit der das öffentlich-rechtliche System fest gerechnet hatte. Die Milliardenfinanzierung der Sender zu diskutieren, halte ich für allerhöchste Zeit, aber das Veto aus Magdeburg für zumindest nicht sehr elegant. Martin Kessler kritisiert in seinem Leitartikel, dass sich die CDU erneut vor den Karren der AfD spannen lasse. Verglichen mit dem Bundeshaushalt geht es dabei um die sprichwörtlichen Peanuts. Die vorgesehenen Ausgaben für 2021 steigen krisenbedingt auf fast eine halbe Billion Euro, davon werden 180 Milliarden durch neue Kredite finanziert. Finanzminister Olaf Scholz verteidigte die Pläne im Bundestag („So muss man das machen“). Birgit Marschall zeigt in ihrer Analyse vier Wege auf, wie wenigstens seine Nachfolger wieder aus den Schulden finden können. Wenn Sie noch ein Geschenk finden müssen, empfiehlt sich vielleicht ein persönliches Fotobuch: Die wichtigsten Tipps und die besten Anbieter stellt Ihnen Jana Marquardt vor. Aber Vorsicht: Mit dem Download der Vorlage ist es nicht getan, Sie müssen die Fotos importieren, einpassen, beschriften und rechtzeitig uploaden. In exakt 15 Tagen ist schon Heiligabend. Die Musik zum Fest kommt (auch) von Mariah Carey, die gerade mit einer Online-Show voll auf Weihnachten setzt. „Sie ist so unerbittlich, dass man sich irgendwann tatsächlich ergibt“, schreibt Philipp Holstein, was sich als Lob verstehen lässt. Unerbittlich schreitet auch die Zeit voran, der Start in den neuen Tag steht bevor. Aber lassen Sie sich nicht hetzen – es muss wirklich nicht alles noch vor Weihnachten erledigt werden. Wie wäre es erstmal mit einem Tee? Herzlich Ihr Moritz Döbler Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |