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| Moritz Döbler Chefredakteur | 30. Mai 2024 |
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es herrscht Wahlkampf, in gut einer Woche können Sie Ihre Stimme für das Europaparlament abgeben. Die FDP-Spitzenkandidatin Marie-Agnes Strack-Zimmermann hat wieder einmal mit einer kernig zugespitzten Aussage Kritik hervorgerufen. Dem Bundeskanzler bescheinigte sie âgeradezu autistische Zügeâ, sowohl âwas seine sozialen Kontakte in die Politik betrifft als auch sein Unvermögen, den Bürgern sein Handeln zu erklärenâ. Die SPD springt Olaf Scholz bei, logisch. Aber es geht auch um das Wort âautistischâ, das eine ernste neuronale Störung beschreibt, die als Behinderung eingestuft werden kann. Martin Kessler kommt in seinem Kommentar zu einer klaren Meinung: âDas tut man nicht, Frau Strack-Zimmermann.â Dass sie den Bundeskanzler in dem Interview der âNeuen Osnabrücker Zeitungâ auch âeinen krassen Rechthaberâ genannt hat, scheint indes weniger Unmut zu erregen. Vielleicht gilt Rechthaberei über alle Parteigrenzen hinweg als normal. Auf politische Provokationen und die Europawahl komme ich gleich nochmal. |
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| Marie-Agnes Strack-Zimmermann, FDP-Spitzenkandidatin zur Europawahl., FOTO: dpa/Hannes P Albert |
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NRW: Die Haushaltspolitik gestaltet sich auch im bevölkerungsreichsten Bundesland zunehmend schwierig. NRW kommt mit dem Geld nicht aus, die Steuereinnahmen fallen geringer aus als erwartet. Finanzminister Marcus Optendrenk (CDU) hat einen Nachtragshaushalt für das laufende Jahr angekündigt. Es geht dabei um schätzungsweise 1,7 Milliarden Euro zusätzlich. Die FDP spricht von einem Offenbarungseid, die SPD wirft Schwarz-Grün Pfusch vor. Aber sind neue Schulden überhaupt zulässig? Ja, sagt der Minister, nämlich âdurch die Inanspruchnahme der Konjunkturkomponente, die in der Schuldenbremse verankert istâ. Antje Höning und Maximilian Plück haben die Details recherchiert.⯠|
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Rheinmetall: Dass der Düsseldorfer Rüstungskonzern jetzt Borussia Dortmund sponsert, hat nicht nur freundliche Reaktionen hervorgerufen. Auch in unserer Redaktion ist das Thema umstritten. Bei Schalke haben sich viele Fans an Gazprom als Sponsor gestört. Aber dieser Fall liegt ganz anders, argumentiert Antje Höning in ihrem Kommentar. âRheinmetall ist kein Schmuddelkonzern, mit seinen Waffen wird die Unabhängigkeit der Ukraine und des Westens verteidigt. Das ist die neue Normalität der Zeitenwende.â Das Argument teile ich selbstverständlich, aber verstehe doch auch, dass die Gefühle der rasanten Zeitenwende nicht immer im gleichen Tempo folgen. Erstmalig soll das Rheinmetall-Logo übrigens während der Vorbereitung des BVB auf das Champions-League-Finale sichtbar sein, das übermorgen gegen Real Madrid in London ansteht. |
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Als ich vor gut einem Jahr in München unterwegs war, fiel mir ein Wahlplakat der âParteiâ, die der Satiriker Martin Sonneborn gegründet hat, für die Landtagswahl auf. âFickt euch doch alle!â, stand da auf regenbogenfarbenem Hintergrund zu lesen. Ob man darüber lachen kann, ist letztlich eine Geschmacksfrage â ich fandâs voll daneben. Die âParteiâ gibt es immer noch, sie tritt auch wieder bei der Europawahl an. Martin Sonneborn ist ihr Spitzenkandidat und bereits seit zehn Jahren Abgeordneter in StraÃburg. Doch für Henning Rasche ist der Spaà spätestens jetzt vorbei: âDie Zeiten sind zu ernst, um ihnen weiter unernst zu begegnenâ, schreibt er in seinem eleganten und keineswegs spaÃbefreiten Essay. Der letzte Satz lautet: âKein Zwinkersmiley.â Aus gutem Grund: Bei der Europawahl in gut einer Woche geht es um viel (hier entlang zum Wahl-O-Mat ). Auch der heutige Feiertag Fronleichnam hat zwar einen ernsten Hintergrund, aber ich wünsche Ihnen trotzdem viel Raum für Unernst, SpaÃ, Leichtigkeit, Freude. Und falls Sie heute oder am morgigen Brückentag noch nichts vorhaben, empfehle ich Ihnen die sieben Ausflugstipps von Lilli Stegner, die nichts kosten. Bis morgen! |
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