NRW verlängert Maskenpflicht | Laptops für Lehrer | 2700 Euro pro Tag
szmtag
E-Mail wird nicht richtig angezeigt? Hier klicken, um den Newsletter im Browser anzuzeigen.

Tägliche Post aus der Chefredaktion

Tägliche Post aus der Chefredaktion

Stimme
des Westens

Moritz Döbler

30. Juni 2020

Liebe Frau Do,

NRW hat die geltenden Corona-Maßnahmen samt Maskenpflicht für zwei Wochen verlängert. Auch der Lockdown im Kreis Gütersloh, verhängt nach dem Fall Tönnies, bleibt für mindestens eine Woche bestehen. Den Stand der Dinge lesen Sie hier. Inzwischen gehören allerdings die beiden Städte Duisburg und Düsseldorf sowie der Kreis Wesel zu den Gebieten mit den höchsten Fallzahlen in Deutschland, wie Martin Kessler berichtet. Die kommunalen Behörden bereiten sich schon auf zusätzliche Maßnahmen vor.

Zusätzliche Maßnahmen haben sich viele vor den Sommerferien für die Schulen gewünscht. Auch die Leserinnen und Leser der „Stimme des Westens“ kritisieren immer wieder, dass die digitalen Lehrangebote den ausgefallenen Unterricht nicht annähernd wettmachen konnten. Schulministerin Yvonne Gebauer will nun 350 Millionen Euro für die Digitalisierung der Schulen lockermachen. Konkret heißt das unter anderem: 200.000 Lehrer sollen mit Computern oder Laptops ausgestattet werden. Ich wundere mich ein wenig, dass es erst jetzt dazu kommt. Auf jeden Fall ist damit ein Großteil des Geldes schon ausgegeben. Kirsten Bialdiga und Claudia Hauser stellen die Inhalte des Pakets vor und haben erste Reaktionen zusammengetragen.

Es kommt nicht erst jetzt zu einem Lebensmittelskandal, der Fall Tönnies lässt sich in eine lange Reihe von Glykolwein bis Pferde-Lasagne einordnen. Die Verbraucher, die stets nach den billigsten Angeboten suchen, sind schuld, nicht nur beim Fleisch: So argumentiert unsere Wirtschaftschefin Antje Höning in ihrer Analyse – und sieht die Politik in der Pflicht.

In der Pflicht ist die deutsche Politik auch in der EU, morgen beginnt die deutsche Ratspräsidentschaft, die turnusgemäß ein halbes Jahr dauern wird. Unsere Berliner Korrespondentinnen Kristina Dunz und Eva Quadbeck haben mit Manfred Weber darüber gesprochen. Der CSU-Politiker, der beinahe Kommissionspräsident geworden wäre, führt die EVP-Fraktion im Europäischen Parlament. In dem spannenden Gespräch spannt er den Bogen von John F. Kennedy zu Hongkong und spricht von einem European Way of Life. „Wir müssen unsere Werte besser verteidigen“, fordert Weber. Seinen Impuls finde ich goldrichtig, aber mir scheint, schon dieser eine Satz verträgt eine Debatte, die Jahre dauern kann. Was sind unsere Werte genau (beziehungsweise: Wer ist mit „wir“ eigentlich gemeint?), und wie lassen sie sich erfolgreich verteidigen?

Und was sind unsere Werte im Fußball? In Corona-Zeiten wirkten die Gehaltsbezüge mancher Profi-Spieler maßlos, auch deswegen will jetzt Schalke 04 offenbar eine Obergrenze einführen. Die „Knappen“ leiden selbst massiv unter den Folgen der Krise. Der Traditionsverein ist finanziell derart klamm, dass er Berichten zufolge sogar eine Millionen-Bürgschaft des Landes in Anspruch nehmen muss. Christina Rentmeister beschäftigt sich in ihrer Analyse mit dem Vorstoß zur Gehaltsobergrenze, der, jedenfalls in der Theorie, gut klingt. Schon allein die Debatte kann einiges bewirken, wie sich bei den Managergehältern in der Wirtschaft gezeigt hat. Zwar verdienen CEOs in Deutschland immer noch bestens, aber von den mehr als 100 Millionen Euro, die der damalige Porsche-Chef einst für ein Geschäftsjahr einstrich, sind sie meilenweit entfernt. Nur: Am Ende gilt hierzulande, in der Wirtschaft wie im Sport, Vertragsfreiheit, die ich im Sinne des European Way of Life für ein sehr hohes Gut halte.

Vertraglich geregelt sind bei Vorständen auch die Alterseinkünfte. Der ehemalige Volkswagen-Chef Matthias Müller bezieht nach einer Expertenberechnung seit Februar 2700 Euro von seinem früheren Arbeitgeber. Falls Sie das gar nicht so exorbitant finden – es handelt sich um 2700 Euro am Tag. Geld allein macht nicht glücklich, wird behauptet. Pablo Picasso sagte von sich, er wolle wie ein armer Mann mit einem Haufen Geld leben. Ich wünsche Ihnen einen Tag voller Glück, was auch immer Sie darunter verstehen.

Herzliche Grüße!

Ihr

Moritz Döbler

Mail an die Chefredaktion senden


P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter!


RP Online



Auch spannend bei RP ONLINE

Acht Filialen werden geschlossen.

Duisburg und Mönchengladbach betroffen

Real kündigt Schließung von acht Filialen an

Die SB-Warenhauskette Real hat nur wenige Tage nach dem Besitzerwechsel die Schließung von acht der derzeit noch 276 Filialen angekündigt. Darunter befinden sich auch Geschäfte in Duisburg und Mönchengladbach.

Der Schatten von einem Mann und

Pädosexuelles Netzwerk in NRW

Täter tauschen Tipps zum Kindesmissbrauch im Netz aus

Mindestens 30.000 Spuren unbekannter Täter geht eine neue Task Force der Landesregierung im Fall von sexuellen Kindesmissbrauch nach. Ziel ist es, die Pseudonyme zu entschlüsseln, um die Täter zu identifizieren.

Eine Lufthansa-Maschine landet auf dem Frankfurter

Schwerpunkt Mittelmeerraum

Lufthansa fährt den Flugbetrieb im Sommer wieder hoch

Das deutsche Unternehmen veröffentlichte am Montag seinen Flugplan bis zum 24. Oktober dieses Jahres. Dann soll etwa jedes zweite Flugzeug der Konzernmarken der Lufthansa wieder in der Luft sein.

Ein Kassenzettel mit dem reduzierten (7

Familienbonus und weniger Mehrwertsteuer

Bundesrat beschließt Corona-Konjunkturpaket

Ein echter „Wumms“ oder doch nur der ungezielte Schuss mit der Schrotflinte? Das große Corona-Konjunkturpaket soll dafür sorgen, dass die Verbraucher trotz Krise kräftig Geld ausgeben. Doch es gibt Zweifel an der Wirkung.

Michael Cuisance (2.v.r) von Bayern jubelt

Bundesliga

Das Corona-Fußball-ABC

Die Bundesliga-Saison 2019/2020 ist zu Ende - unter nie dagewesenen Umständen. Unser Autor hat sich Gedanken gemacht, wie Corona Einfluss auf den Fußball genommen hat. Ein kleines Fußball-Alphabet der Coronakrise.

Anzeige

Rheinische Post ePaper
Kostenloser APPetizer

Probieren Sie 4 Wochen gratis die Rheinische Post als ePaper mit allen Vorzügen:
• Schon am Vorabend: die Zeitung von morgen
• Schrift individuell einstellbar
• Inklusive Sonntagszeitung
• Alle Artikel auch zum Anhören
• Kreuzworträtsel mit Gewinnspielteilnahme

Um sich von dem Newsletter abzumelden, klicken Sie bitte hier.
Rheinische Post Verlagsgesellschaft mbH | Zülpicher Straße 10 | 40196 Düsseldorf
Impressum | Datenschutz