heute vor zehn Jahren flog die rechtsextreme Terrorzelle NSU auf. Weder parlamentarische Untersuchungsausschüsse noch der NSU-Prozess konnten die Mordserie aufklären. Die Sicherheitsexpertin der Grünen, Irene Mihalic, fordert deshalb, der Fall müsse neu aufgerollt werden. Denn, so Mihalic im Cicero-Interview, „der Rechtsterror wirkt bis heute fort“. Apropos „fort“: Fort ist jetzt auch der demokratische Gouverneur aus Virginia, wo gerade der Republikaner Glenn Youngkin gegen den Demokraten McAuliffe gewann. Das ist auch eine Abrechnung mit einer politischen Agenda, die bei immer weniger Bürgern Anklang findet. Rassismusvorwürfe gegen die Wähler werden an diesem Trend nichts ändern, meint unser Autor Gregor Baszak zu dieser Schlappe für Demokraten. Und fort ist übrigens auch Tayyip Erdogan – nicht aus der Türkei, aber aus Europa. Denn Erdogan will sein Land zur eigenständigen Regionalmacht ausbauen. Damit entfernt er sich immer weiter von seinen westlichen Partnern. Doch weder der Westen noch Russland wollen die Türkei als Verbündeten verlieren. Das nützt Erdogan aus, meint Cicero-Autor Thomas Jäger, für den der türkische Staatspräsident darauf hinarbeitet, dass ohne die Türkei nichts mehr geht. Derweil hat sich in Deutschland eine neue liberal-konservative Denkfabrik formiert. Unter dem Namen R21 will sie bürgerliche Politikideen stärken. Zu den Gründern zählt der frühere Finanzmanager Martin Wiesmann. Er startet mit einem Vorschlag zur Reform des Euro-Systems und gibt im Cicero-Interview unumwunden zu, dass er eine Transferunion für grundfalsch hielte. Ihr Ralf Hanselle, stellvertretender Chefredakteur |