Sehr geehrte Damen und Herren
In der letzten Ausgabe dieses Newsletters haben wir noch zu unserem Forums-Treff zum Thema «Frauen in der Kerntechnik» eingeladen. Unterdessen ist die Aufzeichnung davon bereits auf unserem Youtube-Kanal – wie übrigens all unsere Veranstaltungen seit Beginn der Corona-Pandemie. Auch unsere 100-Sekunden-Erklärvideos sind natürlich nach wie vor dort, falls Sie Ihr Wissen auf diesem Weg auffrischen möchten.
Seit März dieses Jahres gibt es uns nicht nur zum Sehen, sondern auch zum Hören. Vom NucTalk-Podcast gibt es mittlerweile vier Folgen, neben der Website auch auf Spotify und Apple Podcasts. Die letzte Folge befasst sich mit einem White Paper, das demnächst erscheinen wird, und der nächste NucTalk ist auch bereits in Arbeit.
In diesem Sinne und auf Neudeutsch: Stay tuned!
Videos gibt es auch weiter unten, dazu Meldungen zum Klimawandel, zu Erneuerbaren und Kernenergie in Deutschland sowie spannenden Entwicklungen weltweit.
Freundliche Grüsse,
Nuklearforum Schweiz
«Kernenergie rettet…»
Der bekannte Klima- und Kernenergieaktivist Michael Shellenberger meldet sich wieder einmal zu Wort und vergleicht in der «Eurasia Review» die Klimabewegung mit einer Religion. Auch einer der Autoren dieses Beitrags zu «Nuclear for net zero» ist kein Unbekannter. Die Internationale Atomenergie-Organisation IAEO hat die Nuclear Saves Partnerships ins Leben gerufen, um zusammen mit Unternehmen die Nukleartechnologie «die Gesundheit und den Wohlstand von Millionen Leuten auf der ganzen Welt zu verbessern», unter anderem auch über den Klimaschutz. Dem Aufruf gefolgt sind bisher das Nuclear Energy Institute und Westinghouse. Auch der deutsche Verein Nuklearia ist bekanntlich aktiv in Sachen Klimaschutz. Seine Initiative «Critical Climate Action» beinhaltet unter anderem Demonstrationen an KKW-Standorten in Deutschland. Zusammen mit dem Deutschen Arbeitgeberverband hat Nuklearia Umfragen mit spannenden Ergebnissen in Auftrag gegeben.
Atomkraft, nein danke! – wackelt der Grundsatz?
Die Pläne der Deutschen Bundesregierung, Klagen gegen Kernkraftwerke auf Grund von Terrorgefahr zu erschweren, stossen laut der «taz» auf Kritik. Dass der Bundestag die Entschädigungen der KKW-Betreiber für den Atomausstieg abgesegnet hat, dürfte bei den kritischen Kreisen ebenso wenig auf Gegenliebe stossen. Dafür sollte es die Gegner freuen, dass es statt bis zu 17 nun nur noch einen Atommülltransport von Frankreich nach Deutschland geben soll. Das Portal «Markt und Mittelstand» zeigt auf, wie ausserhalb von Deutschland die Nukleartechnologie weiterentwickelt wird. Auch die «Deutsche Allgemeine Zeitung» hat in ihrem Aktien-Blog festgestellt, dass die eigentlich nach Fukushima «totgesagte» Kernenergie von immer mehr Ländern genutzt wird und der «Spiegel» berichtet über Baupläne der Nuklearfirma von Bill Gates.
Was Drehfunkfeuer und blaue Elefanten mit der Energiewende zu tun haben
Die Probleme beim Ausbau der neuen Erneuerbaren in Deutschland sind bekannt. Laut dem Erneuerbaren-Portal «IWR» war der «Windenergie-Zubau im Mai am Boden» und der Solarmarkt musste eine «Zubaudelle» hinnehmen. Auch bei der Stromproduktion wurden die Erneuerbaren nach Rekorden unterdessen wieder von der Kohle überholt. Proteste der vom Ausbau betroffenen Bevölkerung machen die Sache nicht einfacher. Abhilfe schaffen sollen unter anderem die Umstellung der Luftfahrtnavigation auf satellitengestützte Verfahren und die Solardachpflicht für Neubauten. Die Solarbranche scheint bereits Morgenluft zu wittern, wagt sich doch zumindest ein Solarkonzern zurück an die Börse.
Kernenergie weltweit, zu Wasser und im Weltall
40 Jahre als Mitarbeitende des gleichen Kernkraftwerks sprechen für den Arbeitgeber. Damit es in Australien soweit kommen kann, müsste erst das Verbot der Kernenergie aufgehoben werden. Genau das hat die Productivity Commission des Gliedstaates New South Wales in einem White Paper vorgeschlagen. Der Vorstoss erntet zu erwartende Kritik, weckt aber auch Unternehmertum. Auch Irak plant gemäss «Al Jazeera» den Kernenergieeinstieg zur Deckung des Strombedarfs. In Grossbritannien haben ähnliche Überlegungen dazu geführt, dass bereits neue KKW im Bau sind. Die EDF bietet auf Youtube einen «Blick hinter die Kulissen» des Neubauprojekts Hinkley Point C. «Finnland könnte das grösste Problem der Kernenergie gelöst haben», lautet der Titel eines Youtube-Videos über das dortige Tiefenlager – über das im Übrigen die spanische Ausgabe von «20 Minuten» berichtet hat. Zu guter Letzt machen wir noch einen Exkurs in die Schifffahrt, wo Salzschmelzereaktoren zum Einsatz kommen sollen, und in die Raumfahrt, wo der Plutoniumbedarf ein Thema ist.