Sehr geehrte Damen und Herren Nach einer kleinen Sommerpause hatten wir für die sechste Folge des NucTalk-Podcasts zum Thema Kernenergie und Klimaschutz gleich zwei Gäste: Léonore Hälg von der Forschungsgruppe für Erneuerbare Energien am Institut für Umwelt und Natürliche Ressourcen der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften und Petros Papadopulos, ehemaliger Präsident der Young Generation der European Nuclear Society und Doktorand im Bereich Störfallforschung an der ETH. Die beiden diskutierten lebhaft und konstruktiv darüber, ob die Kernenergie beim Klimaschutz eine Rolle spielen kann und darf. Obwohl ihre Meinungen im Grundsatz verschieden sind, gab es Einigkeit in einzelnen Punkten. Sie finden diese und alle bisherigen Folgen des NucTalk-Podcast auf unserer Website sowie bei Spotify und Apple Podcast. Der Klimaschutz und der Beitrag der Kernenergie beschäftigen uns auch weiter unten, und zwar mit Blick nach Deutschland, in die USA und nach Japan. Freundliche Grüsse, Nuklearforum Schweiz «Atomkraft für den Klimaschutz» Das fordert bekanntlich der Verein Nuklearia bei seinen Demonstrationen für den Weiterbetrieb der deutschen KKW und hat es damit auf die Webseite des «Bayrischen Rundfunks» geschafft. Die «Tagesschau» hat sich dem Thema ebenfalls angenommen und dafür den Forschungsreaktor MYRRHA in Belgien besucht. Auch die «von Rekordhoch zu Rekordhoch» eilenden Strompreise beschäftigen die «Tagesschau». Dort haben wir unter anderem erfahren, dass Deutschland in dieser Hinsicht nicht nur in Europa, sondern weltweit den unrühmlichen Spitzenplatz belegt. Gemäss der «Zeit» plagt die Deutschen zudem mindestens eine weitere Sorge, nämlich die um den in Polen geplanten Atomeinstieg. Ein weiteres Nachbarland, das bereits Kernenergie nutzt und sie ausbauen möchte, hat derweil für den Fall eines Scheiterns der Energiewende seine Hilfe in Form von Stromlieferungen angekündigt. Wendet die CDU die Wende? Dass bei der Energiewende die falschen Prioritäten gelten, hat der CDU-Kanzlerkandidat Armin Laschet im Bundestag den Grünen vorgehalten. «Wenn wir den Klimawandel so ernst nehmen, hätte man erst aus der Kohle und dann aus der Kernenergie aussteigen sollen», zitiert ihn auch die «Welt». Eine ähnliche Aussage hat Laschet auch als Antwort auf eine Publikumsfrage in der ZDF-Sendung «Klartext» gemacht, die «Focus» zusammengefasst hat. Ein Artikel der «Welt» vom Dezember 2019 zeigt, dass Laschet diese Ansicht nicht zum ersten Mal geäussert und dafür laut dem «Redaktionsnetzwerk Deutschland» auch Zuspruch erhalten hat. Auch heute ist er innerhalb seiner Partei nicht allein mit seiner Meinung. Luftverschmutzung gegen Blackouts Über die drohende Stilllegung der Kernkraftwerke im US-Bundesstaat Illinois haben wir an dieser Stelle bereits berichtet. Wenige Tage vor dem Abschaltdatum eines der Werke bleibt die Hoffnung auf den Weiterbetrieb bestehen, wie unter anderem «Reuters» berichtet. Die American Nuclear Society hat Stimmen dazu. Das kalifornische Werk Diablo Canyon ist indes weiter auf Kurs Richtung Abschaltung. Dies obwohl die Bevölkerung des Bundesstaates angesichts drohender Blackouts bereits mehrfach zum Stromsparen aufgerufen wurde. Mehr noch: Die dortigen Netzbetreiber sahen sich gezwungen, beim US-Energieministerium eine Dringlichkeitsanordnung für den Betrieb von Gaskraftwerken zu beantragen. Dazu würden Grenzwerte der Luftverschmutzung aufgehoben, wie wir vom «Business News Network» erfahren. Die japanische Nuklearindustrie nach Suga Bereits Ende August weilte der US-Abgesandte für Klimaschutz, John Kerry, in Japan zu Gesprächen über Klimaschutzmassnahmen, was auch die Pläne des Landes für seine Kernkraftwerke umfasste. Bei Kerrys Besuch war noch nicht bekannt, dass der amtierende Premierminister Yoshihide Suga zurücktreten wird. Was der Rücktritt, respektive die Wahl des Nachfolgers, für die japanische Nuklearindustrie bedeutet, erklären unter anderem «Nikkei» sowie die englische Ausgabe von «swissinfo». Warum ausgerechnet Schlangen bei der Aufarbeitung des Reaktorunfalls in Fukushima eine Rolle spielen, erfahren wir derweil beim «Guardian». |