Sehr geehrte Damen und Herren Am ersten Forumstreff dieses Jahres geht es um das Genfer Startup Transmutex SA und seine spannende Reaktortechnologie. Weitere Infos dazu finden Sie hier. Wie der Forumstreff findet neu auch der ursprünglich im Dezember 2021 geplante Weiterbildungskurs zum Thema Human Organisational Factors HOF als virtuelle Veranstaltung statt. Sie können sich hier informieren und anmelden. Im Folgenden geht es heute neben der deutschen Energiewende und der Kernenergiedebatte um verschiedene nukleare Entwicklungen sowie um «Klima-Hacken». Freundliche Grüsse, Nuklearforum Schweiz Kohleminen, Stromausfälle, Rekordpreise Wir beginnen das Kapitel über Deutschland mit bewegten Bildern über den Braunkohle-Abbau im Rheinland. Das Jahr 2022 hat in Berlin mit mehreren Stromausfällen an verschiedenen Orten begonnen, wie wir von der «Berliner Zeitung», der «Morgenpost» und von der «B.Z. Berlin» erfahren haben. Von einem Stromausfall ungleich grösseren Ausmasses diese Woche Millionen Menschen in Zentralasien betroffen, wie unter anderem der «Spiegel» berichtet. Ebenda haben wir gelesen, dass der Vorstandsvorsitzende des deutschen Energiekonzerns RWE sich Gasreserven unter Kontrolle der Bundesregierung wünscht, und dass diese das ähnlich sieht. Das zitierte Interview steht bei der «FAZ» hinter der Paywall, wogegen der Bericht der «WAZ» über die Gewinne der RWE dank hoher Strompreise frei zugänglich ist. Über Rekord-Strompreise in Deutschland berichtet auch das Schweizer Portal «EE News». Bei «Focus» haben wir von einem Eingeständnis gelesen, das Ex-Umweltminister Jürgen Trittin in der Talksendung «Hart aber fair» gemacht hat. Die Debatte in Deutschland über die EU-Taxonomie «erweckt den Eindruck, die Pläne seien unvorhersehbar gewesen», schreibt ein Experte für Europarecht. Bei der «Welt» erfuhren wir, dass die EU-Kommission gemäss der Finanzmarktkommissarin «trotz deutscher Kritik» grundsätzlich am Taxonomie-Vorschlag festhalten will. Dank einer internationalen Medienkooperation lesen wir beim österreichischen «Merkur» «drei Gründe für die Wiederaufnahme der Kernenergie in die Energiedebatte». Alle Faktoren sprechen dafür Nach Österreich begibt sich heute auch die nimmermüde Anna Veronika Wendland, um beim «Talk for Future» den pronuklearen Standpunkt zu vertreten. Diesen vertreten in Finnland auch die jungen Grünen. Während in Nordeuropa der Klimawandel im Vordergrund steht, will der südafrikanische Energieminister mit KKW auch die Energiearmut bekämpfen. Mit dem geringen Flächenbedarf argumentiert der Verfasser dieses Beitrags bei der «Washington Post». Der Science Comedian Vince Ebert befasst sich auf LinkedIn mit dem Thema Radioaktivität. Mit Gesundheitsschäden, Emissionen, Flächen- und Materialbedarf sowie Bedarf an seltenen Metallen, Kosten, Zuverlässigkeit und Abfallmenge deckt dieser interaktive Vergleich (Gewichtung einzelner Aspekte wählbar) verschiedener Energiequellen praktisch alles ab – Spoiler: der Sieger überrascht uns nicht. Die Argumente gehört zu haben scheint der Senat des US-Bundesstaates West Virginia. Durchaus (selbst-)kritisch gibt sich derweil Generation Atomic in Bezug auf die Öffentlichkeitsarbeit der Kernenergiebranche, spannende Anschauungsbeispiele aus anderen Bereichen inklusive. Neues Akronym ersetzt Kohle Am KKW-Standort Bruce in der kanadischen Provinz Ontario stehen acht Reaktoren mit einer Gesamtleistung von gut 6700MW, die jährlich gut 35 GWh Strom liefern. Bruce-7 ist ausserdem der weltweit erste Leistungsreaktor, der im Betrieb das medizinische Isotop Lutetium-177 produziert, und auch bei innovativen Speicherprojekten ist Bruce Power beteiligt. Weiter südlich weitet die Terrestrial Energy ihre Brennstofftests am Argonne National Laboratory aus. Dar russische Staatskonzern Rosatom war an der (nachgeholten) Weltausstellung Expo 2020 in Dubai aktiv und hat mehrere Übereinkünfte für den Bau von SMRs getroffen. Über SMRs, genauer über die Pläne der britischen Rolls Royce, berichtet auch die «Handelszeitung». Nicht mit Small, sondern mit Advanced Modular Reactors, also AMRs, wollen die Designfirma Bryden Wood und die Non-Profit-Organisation TerraPraxis laut «World Nuclear News» Kohlekraftwerke umrüsten. Warum nicht die Sonne dimmen? Zu guter Letzt widmen wir uns einem Thema, das uns bisher ziemlich unbekannt war. Beim Solar Geoengineering werden – beziehungsweise würden – Aerosole wie zum Beispiel Kalziumkarbonat in die Atmosphäre gesprüht, die dort die Sonneneinstrahlung reflektieren und so der Erderwärmung entgegenwirken sollen. Für uns wenig überraschend interessiert sich offenbar auch Bill Gates für die Technologie. Ein von ihm unterstütztes Experiment in Lappland verhinderten allerdings Proteste der dort ansässigen Samen. Überhaupt ist die Technologie hoch umstritten, wie unter anderem ein offener Brief von Wissenschaftlern zeigt, über den auch der «Spiegel» berichtete. Das deutsche Umweltbundesamt, dessen Präsident den Brief mitunterzeichnet hat, ist für strikte internationale Regulierung. Auf die Technologie gestossen sind wir wegen unseres nächsten Gastes im NucTalk-Podcast. Gernot Wagner hat unter anderem das Buch «Geoengineering: the Gamble» geschrieben. Er hat auch zur Kernenergie eine Meinung. Die Podcast-Folge mit ihm erscheint in der der ersten Februarwoche – stay tuned! Teilen Tweet Teilen Weiterleiten Nuklearforum Schweiz Frohburgstrasse 20, 4600 Olten Telefon 031 560 36 50 info@nuklearforum.ch, http://www.nuklearforum.ch Mitglieder werden über Infomails auf neue Webinhalte, Veranstaltungen oder andere Aktualitäten hingewiesen. Hinweise dieser Art werden NUR per E-Mail verschickt. 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