Sehr geehrte Damen und Herren Am 14. Februar 2018 findet in Zürich unser erster Forums-Treff dieses Jahres statt, zum Thema: «Grossbritannien: die etwas andere Energiewende». Referent ist Tom Greatrex, Chief Executive der Nuclear Industry Association (NIA), dem britischen Branchenverband der Nuklearindustrie. Greatrex ist ein ehemaliger Energie-Schattenminister der Labour Party. Mehr Informationen zur Veranstaltung und das Anmeldeformular finden Sie hier. In Grossbritannien werden bekanntlich neue Kernkraftwerke gebaut, um das Land auch in Zukunft zuverlässig mit sauberem Strom zu versorgen. Die jüngste Meldung in diesem Zusammenhang kommt aus dem Osten Englands, genauer aus Sizewell. Mitte Dezember 2017 wurde zudem bekannt, dass der Advanced Boiling Water Reactor von Hitachi-GE für den britischen Markt zugelassen ist. Dieser Reaktortyp soll im geplanten Kernkraftwerk in Wylfa Newydd zum Einsatz kommen, für das die Standortbewilligung noch hängig ist. Neben japansicher erhält dieses Projekt auch US-amerikanische Unterstützung. Mehr Informationen zur britischen Nuklearindustrie finden Sie bei der Nuclear Industry Association, beim Office for Nuclear Regulation oder beim Department for Business, Energy & Industrial Strategy. Grossbritannien ist auch weiter unten ein Thema. Darüber hinaus beschäftigen wir uns heute mit weiteren Energiewende-Ansätzen, Kernkraftwerken in den USA sowie verschiedenen Anwendungen der Nukleartechnik – zum Beispiel auf dem Mars. Freundliche Grüsse Nuklearforum Schweiz «Deswegen fungiert das Netz als Speicher» Das Zitat in der Überschrift stammt von Annalena Baerbock, Kandidatin für den Parteivorsitz der deutschen Grünen. Man darf gespannt sein – beziehungsweise bleiben, wie es mit der Energiepolitik Deutschlands weitergeht. Diese Frage ist neben anderen auch ein Streitpunkt bei den Koalitionsverhandlungen. Es liegt in der Natur der Sache, dass sich dabei verschiedene Interessengruppen einbringen. Dies tat auch E.on-Chef Johannes Teyssen. Der Energiewende-Realitätscheck zeigt, dass sich auch mit Ausbau-Rekorden die Physik nicht besiegen lässt. Wir erleben in Deutschland zudem verfehlte Klimaziele, die zweithöchsten Strompreise der EU und, schlimmstenfalls, schon 2020 den Verlust der Versorgungssicherheit. Letzteres geht aus dem «Bericht der deutschen Übertragungsnetzbetreiber zur Leistungsbilanz 2016-2020» hervor, der hoffentlich auch in Ittigen bei Bern gelesen wird. Können wir ohne Ausbau der Kernenergie den Klimawandel bekämpfen? Diese Frage haben wir beim «Pittsburgh City Paper» gewiss nicht zum ersten und wohl kaum zum letzten Mal gelesen. 2018 sei ein wichtiges Jahr für die Nuklearindustrie der USA, findet das Energieportal «Kallanish». Neben neuen KKW und fortschrittlichen Reaktoren bezieht sich das auch auf die Herausforderung, bestehende Werke am Laufen zu halten. Wie dies sogar über 60 Jahre hinaus gehen könnte, beschreibt die IAEO. In eine andere Richtung zeigen derzeit die Entwicklungen bei den Werken Duane Arnold, Diablo Canyon und Perry. Auch der KKW-Betreiber FirstEnergy hat schon bessere Zeiten gesehen. «Ist Kernenergie wirklich so teuer?», fragt in diesem Zusammenhang «Grist». Zur Wirtschaftlichkeit der Kernenergie hat auch James Conca eine Meinung. Wie man in Europa Kern- und Kohlekraftwerke «killt» beschreibt der Blog des «Energy Institute at Haas». Kohle killen Nicht nur Kernkraftwerke beschäftigen den Energiesektor der USA. Der «Washington Examiner» verweist auf Aussagen des US-Energieministeriums, wonach die Ausserbetriebnahme von Kohlekraftwerken die Netzstabilität gefährdet. Andernorts beschwert man sich über Strafzölle, welche die Trump-Administration unter anderem auf importierte Solarzellen verhängen will. Trump werde den «Krieg gegen die grüne Energie» verlieren, schreibt «Politico», während die «Welt» auf einen Rekord hinweist, denn der US-Präsident selber übersehen habe. Dieser hat bekanntlich das diesjährige WEF in Davos besucht, wo gemäss «Climate Home News» kaum jemand über eine CO2-Besteuerung redet. Anders in Grossbritannien, wo eine solche Steuer «die Kohle gekillt» hat und nun dem Erdgas an den Kragen geht. Dort hat eine Äusserung, die auch vom Verfasser dieses Newsletters stammen könnte, die Gemüter von Kernenergiegegnern erhitzt. Was würden solche Aussagen in Österreich auslösen? Erwiesen scheint, dass man dort rechtlich gegen jedes KKW in der EU – und bekanntlich auch gegen solche in der Schweiz – vorgeht. Dass die Windlobby solche Klagen begrüsst, verwundert auch nicht. Können wir Reaktoren bauen, die nicht schmelzen? Für das letzte Kapitel begeben wir uns nochmals in die USA, wo die «Washington Post» republikanischen Politikern vorhält, beim Klimawandel nicht auf die Nasa zu hören. Letztere hat kürzlich die Öffentlichkeit über ihr Kilopower-Projekt informiert und damit auch das Interesse von James Conca geweckt. Mit dem Weltraum hat auch der Blog-Beitrag «Wir sind alle Atommüll» zu tun. Mit weniger futuristisch anmutenden Nuklearantrieben setzt sich dagegen der Blog der American Nuclear Society auseinander. Die Schlagzeile «Neues Kernkraftwerk in der Region» dürfte kaum überall so gut ankommen wie in Idaho Falls. Das zumindest suggeriert der Beitrag der «Local News 8» über die Pläne der Firma NuScale Power. Raten Sie mal, wer auch dazu etwas zu sagen hat. Die Technologie der Small Modular Reactors – wenn man sie denn als eigenständige Technologie bezeichnen will – bleibt auch in Grossbritannien ein Thema. |