Sehr geehrte Damen und Herren In Russland sind aktuell 37 Kernkraftwerke in Betrieb, 6 in Bau und 19 weitere geplant. Solche Daten finden Sie bekanntlich auf unserem Nucelarplanet. Unsere jüngste Meldung zu russischen KKW betrifft Nowoworonesch-II-2, wo derzeit die Kalt- und Warmtests laufen. Etwas weiter fortgeschritten ist die Inbetriebnahme des schwimmenden Werks Akademik Lomonosow. Nicht nur zu Hause, sondern auch im Ausland ist die russische Nuklearindustrie aktiv. In Jordanien musste sie zwar unlängst einen Rückschlag hinnehmen. Das Bekanntwerden der Aufkündigung eines Abkommens mit Russland hatte dort sogar für Gerüchte gesorgt, wonach Jordanien seine Kernenergie-Pläne aufgäbe. Dafür sollen zum Beispiel in der Ukraine zwei Reaktoren russischer Bauart nach einem längeren Unterbruch von Škoda fertiggestellt werden. Auch beim bulgarischen Belene-Projekt tut sich etwas. Dort könnte Russland allerdings Konkurrenz aus China erhalten. Zudem dürfte Russland am Kernenergieeinstieg Usbekistans und dem von Saudi-Arabien beteiligt sein. Im Folgenden widmen wir uns heute, wie könnte es anders sein, wieder einmal Deutschland und seiner Energie- und Klimapolitik sowie den nuklearen Entwicklungen in Asien, den USA und weltweit. Zu guter Letzt gehen wir mit Ihnen in die Schule. Freundliche Grüsse, Nuklearforum Schweiz Erneuerbare: Probleme bei Produktion und Übertragung Aus den Schweizer Medien haben wir erfahren, dass die sommerliche Hitze sowohl bei KKW wie auch bei Solaranlagen Auswirkungen auf die Leistung haben kann. Nun trifft es auch die Wasserkraft. Wie «Agrar heute» berichtet, haben auch Biogasanlagen mit den Auswirkungen des Wetters zu kämpfen. «Hitzewelle zeigt das grösste Problem der Erneuerbaren», fasst das «Handelsblatt» die Situation zusammen. Im gleichen Medium haben wir zudem gelesen, dass der Ausbau des deutschen Stromnetzes «katastrophal in Verzug» ist. Damit nicht genug: Laut «ZDF» sorgen instabile Computer bei der Netzsteuerung zunehmend für Stromausfälle. Nicht nur mit der Energieproduktion will Deutschland bekanntlich das Klima retten. Laut der «Badischen Zeitung» ist die politische Debatte um eine CO2-Bepreisung «stark von Freiburg aus geprägt». Auf Bundesebene muss sich die Regierung derweil «klimapolitische Untätigkeit» vorwerfen lassen. Neubauten in Japan, Grossbritannien, China – und vielleicht doch auch in Südkorea? Während in Japan nach dem Reaktorunfall von 2011 erstmals für ein neues KKW eine Sicherheitsprüfung beantragt wurde, kämpfen Fischer und Bauern aus Fukushima weiterhin mit der Strahlenangst ihrer potenziellen Kundschaft. Dieser Beitrag der Nuklearia könnte da Abhilfe liefern. Bei einer japanischen Zeitung mussten wir lesen, dass sich der US-amerikanische Bauriese Bechtel aus dem britischen KKW-Neubauprojekt Wylfa zurückziehen will. Südkoreas Atomausstieg war in der letzten Ausgabe dieses Newsletters ein Thema. Nun vermeldet die «Korea Times», dass sich bei einer Umfrage der Korean Nuclear Society 70% für die Kernenergie ausgesprochen haben. «Axios» beschäftigt sich mit Chinas «Strategy Action Plan for Energy Development», der das Land zum mit Abstand weltweit führenden Kernenergienutzer machen könnte. Die Wiederauferstehung der Atom-Renaissance Die weltweite Kernenergie-Jahresproduktion ist 2017 zum fünften Mal hintereinander gestiegen. Das berichtet das «Power Magazine» aufgrund des World Nuclear Performance Report 2018 der World Nuclear Association. Die Nuklearindustrie erlebe eine «Wiederauferstehung», schreibt «Real Clean Energy». In den USA äussert sich dies beispielsweise in der Entwicklung eines Flüssigsalzreaktors oder der Small Modular Reactors. Warum indes bestehende US-KKW in den heutigen Strommärkten kein Geld verdienen, erklärt uns «Atomic Insights». Nachwuchsförderung Für einen 11-jährigen Schüler ist laut einer von der britischen Regierung (!) verbreiteten Meldung bei einem Besuch in Sellafield «ein Traum wahr geworden». Um beim jungen Publikum solche Begeisterung auszulösen oder zu fördern, braucht es innovative Ansätze wie die Virtual Reality App der Australian Nuclear Science And Technology Organisation. Die Plattform «Nuclear Connect» der American Nuclear Society bietet neben spannenden Geschichten und umfassenden Infos auch Unterrichtsmaterial an. In der Schweiz haben das die Kolleginnen und Kollegen von swissnuclear übernommen, die auf «kernenergie.ch» Wissen und Daten zur Kernenergie verständlich vermitteln unter anderem Schulmaterial und Informationen zu Besichtigungen anbieten. |