Nachrichten und Geschichten aus dem Freistaat - der Wochen-Rückblick
 ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ 
szmtagiomb_np
Zur optimalen Darstellung empfehlen wir Ihnen die Browserversion
22. Juli 2023
Mei Bayern
Geschichten aus dem Freistaat
Sebastian Beck
Stv. Ressortleiter München Region Bayern
SZ Mail
Guten Tag,
kein anderer Komponist spaltet die Musikwelt derart wie Richard Wagner. Es gibt glühende Wagneristen, denen beim Aussprechen des Wortes „Rheingold“ schon Tränen der Begeisterung in die Augen steigen. Andere verbinden mit ihm Hitler, Furtwängler und Tenöre, die mit Wickie-Helmen herumlaufen. Ich muss gestehen, dass ich zur zweiten Gruppe gehöre, also zu jenen, die Wagner schon immer für abscheulich gehalten haben. Das liegt nicht nur am Bombast der Musik, sondern vor allem an seinem Antisemitismus, der in der widerwärtigen Herzschrift „Das Judenthum in der Musik“ von 1869 gipfelte. Trotzdem gehört Wagner unbestritten zu den größten Komponisten des 19. Jahrhunderts, was den Umgang mit ihm erst richtig schwierig macht.

Rechtzeitig vor Beginn der Festspiele in Bayreuth ist im benachbarten Nürnberg eine giftige Debatte losgebrochen, die sich um den Richard-Wagner-Platz vor dem Opernhaus dreht. Die Frage lautet: Soll der Platz nicht besser umbenannt werden? Mein Kollege Olaf Przybilla hat für die Wochenendausgabe des Bayernteils Stimmen von Gegnern und Befürwortern gesammelt. Im Kern geht es dabei einmal mehr um die Frage, ob zwischen Künstlern und ihren Werken getrennt werden muss (SZ Plus). Das erinnert stark an ähnliche Diskussionen über den Antisemiten Ludwig Thoma, einem der bedeutendsten Schriftsteller Bayerns. Auch Reformator Martin Luther war ein Antisemit, aber wer würde auf die Idee kommen und Hunderte Straßen umbenennen?

Mich persönlich als Anti-Wagnerianer haben Richard-Wagner-Straßen bisher nicht gestört, im Gegensatz zu Hindenburgstraßen, aber inzwischen sehe ich auch darin eher eine historische Reminiszenz. Von mir aus kann sie bleiben, ich denke dann halt weiter jedes Mal, wenn ich durchfahre, dass Hindenburg Hitler zur Macht verholfen hat.

Ich selbst wohne in einer Straße, die Ludwig März gewidmet ist. Der Mann war zwar Kommunist, was ich mit dem Gulag-System in der Sowjetunion verbinde. Aber im April 1945 gehörte er zu jenen, die gegen die Nazis aufstanden und dafür mit dem Leben zahlten. Gut, dass an ihn erinnert wird.
Sebastian Beck
Stv. Ressortleiter München Region Bayern SZ
SZ Mail
Schreiben Sie mir.
ANZEIGE
desktop timertrk_px
Die politische Woche
SZPlus
Meinung
Windkraft: Auch der Wirtschaft reicht's
Im ersten Halbjahr 2023 sind gerade mal fünf Windräder in Bayern aufgestellt worden. Ohne massiven Ausbau der Windkraft fahren Söder und sein Kabinett die Energiewende an die Wand - und zwar mit Karacho! Hilft eine neue Initiative von Unternehmen der CSU auf die Sprünge?
Zum Kommentar Pfeil
"Klimaheuchler", "Alarmismus": Wilder Schlagabtausch im Landtag
Teile des Manchinger Goldschatzes zerstört
Nach der Festnahme einer Bande im Fall des gestohlenen Keltengoldes feiern Politiker und Polizei den Ermittlungserfolg. Doch in Manching ist die Freude getrübt.
Zum Artikel Pfeil
SZPlus
Vier Festnahmen nach Goldschatz-Diebstahl in Manching
SZPlus
Bilanz des Landtags: Der Tonfall ist rauer geworden
Markus Söder schwänzt Sitzungen, die AfD provoziert und vier Untersuchungsausschüsse tagen gleichzeitig - ein Rückblick auf fünf Jahre, die das Parlament mitunter an seine Grenzen brachten.
Zum Artikel Pfeil
SZPlus
Meinung
Sagt, wo die Milliarden sind
Bayern ist eh super, und die CSU kann mit Geld. Nun gut, es ist Wahlkampf, aber war da nicht was? Landesbank, GBW, Maut, Stammstrecke - jeweils mit dem Wort Desaster. Über eine Partei, die sich mit einem Wort so schwertut: Demut.
Zum Kommentar Pfeil
SZPlus
Klausur in Andechs: CSU und CDU sind sich einigermaßen einig
SZPlus
Massive Vorwürfe: Tierquälereien am Schlachthof Aschaffenburg
Nach einer Anzeige der Soko Tierschutz ist der Betrieb durch die Kontrollbehörden sofort geschlossen worden. Umweltminister Glauber spricht von "schockierenden Bildern" und fordert "hartes und konsequentes Eingreifen".
Zum Artikel Pfeil
Weitere wichtige Nachrichten der Woche
Statistik
Ingolstädter verdienen bayernweit am meisten
Verkehr in Bayern
29-Euro-Ticket für junge Menschen startet im September
Zehn Hektar am Tag
Bayern kriegt den Flächenfraß nicht in den Griff
ANZEIGE
desktop timertrk_px
Geschichte Bayerns
SZPlus
Die Griechen und ihr bayerischer König
In einer Sommerresidenz in der Nähe von Athen sind überraschend die Insignien des Herrschers Otto von Griechenland aufgetaucht. Der aus dem Hause Wittelsbach stammende Sohn von König Ludwig I. hatte 30 turbulente Jahre lang in Griechenland regiert, bis er 1862 wieder nach Hause gejagt wurde.
Zum Artikel Pfeil
SZPlus
"Es tut sich eine völlig neue Welt auf für Wissenschaft und Publikum"
Forscher digitalisieren 26 der berühmten Benin-Bronzen vor ihrer Rückkehr nach Nigeria. Das soll künftig Interessierten auf der ganzen Welt den Zugriff ermöglichen - und trägt vielleicht sogar zur Versöhnung im Streit um die Restitution bei.
Zum Artikel Pfeil
Das SZ-Sommerticket
Entdecken Sie täglich neuen Lesestoff und erhalten Sie eine FLSK-Flasche gratis.
Jetzt bestellen
Kratzers Wortschatz: Hemad
„I hob lauter oide Hemada!“ hat neulich ein Bekannter geklagt, der nun den Plan hegt, sich ein neues Hemd zu kaufen. Im Bairischen gibt es die Besonderheit, dass in das Wort Hemd der Vokal a eingeflochten wird, wodurch aus dem Hemd ein Hemad wird.
Mehr von Kratzers Wortschatz
Empfehlung Empfehlen Sie diesen Newsletter weiter
Kontakt Schreiben Sie uns, falls Sie Anregungen haben
Zur Startseite von SZ.de

Zur Übersichtsseite der SZ-Newsletter
Ihre Newsletter verwalten

Entdecken Sie unsere Apps:
as
gp
Folgen Sie uns hier:
tw
Impressum: Süddeutsche Zeitung GmbH, Hultschiner Straße 8, 81677 München
Tel.: +49 89 2183-0, Fax: +49 89 2183 9777
Registergericht: AG München HRB 73315
Ust-Ident-Nr.: DE 811158310
Geschäftsführer: Dr. Karl Ulrich, Dr. Christian Wegner
Copyright © Süddeutsche Zeitung GmbH / Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH.
Hinweise zum Copyright
Sie erhalten den Newsletter an die E-Mail-Adresse newsletter@newslettercollector.com.
Wenn Sie den „Mei Bayern“-Newsletter nicht mehr erhalten möchten, können Sie sich hier abmelden.
Datenschutz | Kontakt