Marktbericht
16.03.2016

Ohne Bargeld wird es ungemütlich
 
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Wie im letzten Marktbericht versprochen, möchte ich heute näher auf die Möglichkeit einer Einschränkung oder sogar eines Verbotes von Bargeld eingehen. Dieser folgenreiche Weg mit dem Ziel einer bargeldlosen Gesellschaft wird bereits auf breiter Front offen diskutiert und in einigen Ländern, wie z.B. Schweden oder Dänemark auch schon aktiv beschritten. Begründet wird die Forderung zumeist mit dem Kampf gegen Schwarzarbeit, Korruption, Kriminalität und Terrorismus. Wer könnte bei so einem Rundumschlag gegen alles Böse noch guten Gewissens dagegen sein? Nun, ich zum Beispiel. Und das obwohl ich nicht einmal mehr von der Hand weisen kann, dass diese Argumente durchaus stichhaltige Elemente haben.

Zunächst einmal halte ich grundlegend immer eine ordentliche Portion Skepsis für angebracht, wenn die ganze Gesellschaft für das Fehlverhalten einiger weniger in Sippenhaft genommen wird. Wir schaffen doch auch nicht wegen jährlich dreieinhalbtausend Verkehrstoten gleich das Automobil wieder ab. Von Großstadtmärkten über ländliche Gebiete bis hin zu Volksfesten erfüllt Bargeld eine Jahrtausende alte und unverzichtbare gesellschaftliche Grundfunktion.

Ebenso ist Argwohn geboten, da diese Stimmen oftmals aus Zentralbanken oder ihnen nahen Kreisen wie dem IWF stammen, die meiner Kenntnis nach nicht ansatzweise ein Mandat zur Kriminalitätsbekämpfung besitzen. Wie im letzten Marktbericht dargelegt dürfte der Eifer unserer Währungshüter in diese Richtung eher daher rühren, dass Sie sich schon bald noch tiefer in das unbekannte Dunkel eines negativen Zinsumfeldes wagen könnten, um der vor chronischer Überschuldung lahmenden Wirtschaft auf die Beine zu helfen. Gezwungener Maßen werden Ihnen die Geschäftsbanken irgendwann folgen und die Minuszinsen an Ihre Kunden durchreichen müssen, sofern sie nicht freiwillig auf Gewinne verzichten und sich zu gemeinnützigen Vereinen ummelden wollen.

Bargeld stellt für dieses globale Experiment eine große Gefahr dar, denn es ist für alle Einkommensbezieher und Sparer die offensichtlichste Fluchtroute aus den drohenden Krisengebieten in Ihrer Anlagewelt. Verlangen die Banken erst einmal Strafzinsen für Einlagen, werden ihnen ganze Papierfluten durch die Finger rinnen und sie buchstäblich ausbluten lassen. Ein Problem in doppelter Hinsicht:

  • Zum Einen existiert nur weniger als ein Zehntel des Geldes überhaupt in bar. Der Rest sind reine Buchgelder. Massenhafte Abhebungen führen verlässlich zur Zahlungsunfähigkeit eines jeden Kreditinstituts („Bankrun“) und im Falle mehrerer Banken gleichzeitig zu einer sich schnell ausweitenden Systemkrise mit Totalcrashpotential.
  • Zum Anderen würde den Banken bald die sogenannte Mindestreserve ausgehen. Auf deren Basis können sie ein Vielfaches an Krediten vergeben und so auf dem wundersamen Weg der Multiplen Giralgeldschöpfung Buchgeld aus dem Nichts erschaffen. Bei anhaltenden Barabflüssen könnten betroffene Banken bald schlichtweg keine Kredite mehr vergeben, was so ziemlich das Gegenteil von der erhofften Wirkung der Negativzinsen wäre und die Wirtschaft lahmlegen könnte.

Dass es sich hier keineswegs um unwahrscheinliche Scenarien handelt belegt die sprunghafte Nachfrage nach 1000 Schweizer Franken Noten (+17% in 2015) seit der Einführung der Negativzinsen. Auch im Euroland steigt der Barumlauf unaufhaltsam und hat sich in den letzten 10 Jahren annähernd verdoppelt, was die Forderung nach der Abschaffung des 500 Euro Scheins doch gleich in einem anderen Licht erscheinen lässt, oder was meinen Sie?

Bargeld ist Freiheit. Es ist neben Gold und Silber eine der wenigen verbleibenden Möglichkeiten, dem Bankwesen das Vertrauen und Vermögen zu entziehen. Wenn erst jeder Kauf und jede Transaktion über die privaten Banken laufen muss, geht jegliche Anonymität verloren. Damit wären wir nicht nur Zwangsteilnehmer am Big Data Computing, sondern auch schutzlos gläserne Bürger gegenüber der Regierung, wer auch immer diese gerade bekleiden mag. Der Staat ist somit nicht nur als größter Schuldner klarer Nutznießer von Negativzins und Bargeldabschaffung. Erwarten Sie aus dieser Richtung also besser auch keine Gegenwehr.

Sie sehen also, das Thema ist deutlich komplexer als die Medien es uns derzeit glauben machen und es gibt auch sehr gute Argumente pro Bargeld. Geben wir heute diese Freiheit leichtfertig aus Bequemlichkeit und Gleichgültigkeit auf, könnten wir Sie eines Tages noch bitterlich vermissen.

Sönke Mißfeld
 
 
 
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