Ausgabe vom 09.06.2021

Ölpreise über 70 USD! Wie reagiert die EZB?

Ölpreise über 70 USD! Wie reagiert die EZB?
von Sven Weisenhaus

Im Hinblick auf die morgige Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) über ihr weiteres Vorgehen in Sachen Geldpolitik wird es auch sehr spannend, wie sie die Entwicklung der Ölpreise einschätzt. Denn die US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) hat Anfang Juni das bisherige Trendhoch vom 8. März bei 68,21 US-Dollar überwunden und befindet sich nun mit mehr als 70 US-Dollar auf einem Preisniveau, welches zuletzt am 8. Januar 2020 gezahlt werden musste.

Ölpreis der Sorte West Texas Intermediate (WTI)

Morgen wird die EZB neue Projektionen ihrer Ökonomen vorlegen. Neben den Prognosen zum Arbeitsmarkt, dem Wirtschaftswachstum und der Inflation, werden dabei auch aktualisierte Annahmen zur Ölpreisentwicklung veröffentlicht.

EZB lag meilenweit daneben

Und hierzu möchte ich aus aktuellem Anlass an die bisherigen Annahmen aus der Sitzung vom 11. März erinnern, über die ich am selben Tag auch in der Börse-Intern berichtet hatte (siehe „EZB stemmt sich gegen steigende Anleiherenditen“):

Annahmen der Europäischen Zentralbank (EZB)
(Quelle: Europäische Zentralbank)

Für 2021 geht die EZB von Ölpreisen in Höhe von 59,3 Dollar aus. Über dann 55,7 Dollar in 2022 sollen diese bis 2023 auf 53,7 Dollar sinken“, hieß es dazu in der damaligen Börse-Intern. Zu dieser Zeit stand der Preis der Ölsorte WTI aber bei rund 65 Dollar. Und der russische Außenminister Sergej Lawrow hatte tags zuvor bei einer Pressekonferenz mit seinem Kollegen aus Saudi-Arabien erklärt, „der gegenwärtige Preis spiegele mehr oder weniger das Gleichgewicht zwischen Anbietern und Konsumenten wider“, wie es auch in der Börse-Intern zu lesen war. Es war also absehbar, dass die Annahmen des EZB-Mitarbeiterstabs zu niedrig sein würden.

Die EZB-Volkswirte gingen davon aus, dass die Inflation im letzten Quartal 2021 einen Höchststand von 2,0 % erreichen wird. Inzwischen wissen wir, dass dieses Niveau bereits im Mai erreicht wurde (siehe auch Börse-Intern vom Mittwoch vergangener Woche):

Inflation in der Eurozone (jährlich)

Es steht also außer Frage, dass die EZB morgen deutlich höhere Inflationsdaten zu Grunde legen wird und muss.

EZB wagt einen gefährlichen Spagat

Dass die EZB wohl sehr bewusst „tiefgestapelt“ hat, begründete ich März damit, dass die Währungshüter vermutlich die Inflationserwartungen nicht weiter anheizen wollen. Das ist auch durchaus legitim. Aber die Notenbank riskiert damit natürlich, an Glaubwürdigkeit zu verlieren. Und womöglich zweifelt man irgendwann sogar die Kompetenz an. Die EZB versucht also derzeit einen gefährlichen Spagat.

Ölpreise könnten bald wieder deutlich zurückkommen

Am Ende könnte die Zentralbank aber Glück haben, dass die Ölpreise wieder deutlich sinken und sich der aktuelle und absehbar fortsetzende Anstieg der Inflation damit tatsächlich noch als vorrübergehend herausstellt, wie es die Notenbanken immer wieder propagiert haben. Denn aus Sicht der Elliott-Wellen kann man die Ölpreise derzeit in einer Welle 5 sehen (siehe blaue Ziffern im Chart der Ölsorte WTI):

Ölpreis der Sorte West Texas Intermediate (WTI)

Man sieht hier seit dem Corona-Crash drei starke Kursanstiege (Wellen 1, 3 und 5), unterbrochen von zwei deutlichen Rücksetzern (Wellen 2 und 4). Wie weit die Welle 5 noch laufen wird, ist schwer zu prognostizieren. Womöglich endet diese dort, wo der Ölpreis auch zwischen April 2019 und Januar 2020 drei Mal ein Hoch markiert hat (roter Bereich). Und wenn die Ölpreise dann wieder nachgeben, könnten sie wieder in den „Wohlfühlbereich“ von rund 60 US-Dollar zurückfallen (roter Pfeil).

Ölpreise oberhalb von den 55,7 bzw. 53,7 Dollar, welche die EZB für 2022 bzw. 2023 erwartet, sind jedenfalls deutlich realistischer. Denn der Ölpreis hat sich in der Vergangenheit im Wesentlichen in Handelsspannen oberhalb von 56 Dollar aufgehalten (siehe gelbe Rechtecke).

Ölpreis der Sorte West Texas Intermediate (WTI)

Und das dürfte sich auch morgen in den aktuellen Projektionen der EZB widerspiegeln. Es wird spannend, wie der Markt darauf reagieren wird. Jubelstürme sind sicherlich weniger wahrscheinlich als leicht nervöse Anleger. Agieren Sie daher entsprechend vorsichtig.


Ich wünsche Ihnen viel Erfolg an der Börse
Ihr
Sven Weisenhaus
www.stockstreet.de


PS: Ich habe zwar nun einige Zeit nicht über Trades aus den Stockstreet-Börsenbriefen berichtet, es hat aber natürlich durchaus Bewegungen gegeben. Erst gestern wurden aus dem Depot des Allstar-Trader die Aktien von Heidelberger Druck mit einem schnellen Gewinn von rund +30 % gegeben – nach nur 3 Wochen. Und beim Optionsscheine-Expert-Trader wurde am Montag ein Teilgewinn bei einem Long-Trade auf Petrobrás mitgenommen – hier waren sogar +84 % Gewinn drin binnen weniger als einem Monat. Am Freitag zuvor wurden ebenfalls beim Optionsscheine-Expert-Trader ein Trade auf Norma mit einem Gewinn von +11 % beendet. Zugleich brachte ein Teilverkauf beim Trade auf Kering einen Gewinn von +48 % ein.
Wenn auch Sie solche Gewinne erzielen möchten, dann melden Sie sich jetzt HIER an! Sie können jetzt noch in aktuelle Trades einsteigen!



Hightech wird zur wichtigsten Branche der kommenden 10 Jahre.

Deshalb kümmert sich seit knapp einem Jahr unser Börsenbrief „Hightech-Trader“ von Bernd Raschkowski speziell um diesen Markt. Und das tut er seither sehr erfolgreich. Mit Einzelgewinnen von bis zu + 120,2 Prozent mit Palantir steht auch das Gesamtdepot des Börsenbriefs nach weniger als einem Jahr mit rund 40 Prozent Gewinn sehr gut da.

HighTech-Trader Und das, obwohl die Technologie-Aktien gerade eine Korrektur hinter sich haben. Der Hightech-Trader hat in den letzten Monaten bewusst viel Bargeld gehalten und damit genau richtig gelegen. Jetzt mehren sich die Umkehrsignale, und daher ist jetzt genau der richtige Zeitpunkt für neue Investitionen.

Testen Sie jetzt den Hightech-Trader und nehmen Sie auch Gewinne mit, wie sie der Hightech-Trader in seiner Erfolgsgeschichte realisiert hat. Zum Beispiel + 45,2 Prozent mit Elmos Semiconductor, + 40,3 Prozent mit Roku oder + 86,1 Prozent mit SFC Energy u.s.w.

30 Tage gratis testen...

HighTech-Trader



Target-Trend-Spezial

Ihr Upgrade zum Newsletter
Börse - Intern


Tägliche Chartanalysen nach der einzigartigen Target-Trend-Methode. Jeden Morgen zum Börsenstart.


Mehr Erfolg an der Börse mit dem Target-Trend-Spezial


Mehr Infos und kostenlose Leseproben finden Sie hier...


Kennen Sie schon unsere kostenlosen Börsen-Tools, wie zum Beispiel den Live-Wirtschaftskalender?

Stets informiert und keinen Termin verpassen

Der Live-Wirtschaftskalender listet alle wichtigen Ereignisse und wirtschaftlichen Indikatoren, die den Markt antreiben. Er enthält Beschreibungen der Veranstaltungen und zeigt deren Bedeutung für den Markt.

Jetzt ausprobieren...
 

Anzeige:

Charts: Wenn nicht anders gekennzeichnet
Quelle: tradesignal-online
Tradesignal® ist eine eingetragene Marke der Tradesignal GmbH.
Nicht autorisierte Nutzung oder Missbrauch ist ausdrücklich verboten.
Impressum:  
Herausgeber: Stockstreet GmbH
Geschäftsführer: Jochen Steffens
Handelsregister: HRB 62835
Amtsgericht Köln
Postanschrift: Breite Straße 48 - 50
50667 Köln
Telefon: 0221 / 6602458
Internet: www.stockstreet.de
V.i.s.d.P.: Sven Weisenhaus
E-Mail: info@stockstreet.de

Copyright:

2002-2021 Stockstreet GmbH
 
Haftungsausschluss:

Der Autor übernimmt keinerlei Gewähr für die Aktualität, Korrektheit, Vollständigkeit oder Qualität der bereitgestellten Informationen. Haftungsansprüche gegen den Autor, welche sich auf Schäden materieller oder ideeller Art beziehen, die durch die Nutzung oder Nichtnutzung der dargebotenen Informationen bzw. durch die Nutzung fehlerhafter und unvollständiger Informationen verursacht wurden, sind grundsätzlich ausgeschlossen. Alle Angebote sind freibleibend und unverbindlich. Der Nachdruck, die Verwendung der Texte, die Veröffentlichung / Vervielfältigung ist nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Stockstreet GmbH gestattet. Wenn Sie den Newsletter hin und wieder oder regelmäßig auf Ihrer Internetpräsenz veröffentlichen wollen, schreiben Sie an info@stockstreet.de

Des Weiteren gelten die AGB und die Datenschutzrechtlichen Hinweise auf
unserer Webseite

Newsletterbezug:
Wenn Sie den Börse Intern Newsletter noch nicht regelmäßig beziehen sollten, können Sie sich kostenlos hier anmelden:
Kündigung des Newsletterbezugs:
Um den Bezug des Newsletter zu kündigen, klicken Sie bitte auf folgenden Link:
Anmeldung
Abmeldung