Lieber Herr Do,
mit einer spektakulären Schlussfeier gingen am Sonntagabend die Spiele von Paris zu Ende. Höhepunkt der hollywoodreifen Inszenierung war eine atemberaubende Stunt-Einlage, in der sich „Mission Impossible“-Star Tom Cruise vom Dach des Stade de France abseilte, die olympische Fahne in Empfang nahm, mit einem Motorrad davonbrauste, in den Bauch eines wartenden Transportflugzeugs raste und über den Hügeln von Los Angeles mit einem Fallschirm aus dem Militärflieger sprang. Finale Pointe der aufwändigen Action: Cruise lehnt an den berühmten Buchstaben des Hollywood-Schriftzugs, die um die olympischen Ringe ergänzt sind. Adieu Paris 2024, hello Los Angeles 2028!
Sorgte mit seinem actionreichen Auftritt für eines der Highlights bei der Abschlussfeier der Olympischen Spiele 2024: Tom Cruise
Credit: Imago
Die Olympischen Spiele von Paris haben mir ein Stück Kindheit zurückgegeben. Wenngleich ich die Wettkämpfe nicht vor Ort erleben konnte (was aus beruflicher Sicht auch nicht zwingend notwendig war), habe ich doch sehr viele Medaillenentscheidungen live vor dem Fernseher verfolgt. Wie einst in den Schulferien bestimmte Olympia in großen Teilen meinen Tagesablauf. Voller Spannung fieberte ich mit Kanuten, Fechtern, Judoka, Beachvolleyballern, Hockey- und Tischtennisspielern, Hoch- und Weitspringern, Zehnkämpfern, Vielseitigkeitsreitern, Sportgymnastinnen oder Bogenschützen. Also auch mit Akteuren und Sportarten, die jenseits von Olympischen Spielen kaum Aufmerksamkeit, sprich Publikum erreichen. Und hier liegt auch das Problem: Alle vier Jahre stehen sogenannte Randsportarten im Scheinwerferlicht der Weltöffentlichkeit, bangt auch in Deutschland ein Millionenpublikum mit den einer breiten Öffentlichkeit vollkommen unbekannten Athletinnen und Athleten. 16 Tage lang ist der sogenannte Medaillenspiegel weltweit die wichtigste Währung. Wir jubeln mit Kugelstoß-Olympiasiegerin Yemisi Ogunleye, freuen uns über die Goldmedaille von Darja Varfolomeev (Rhythmische Sportgymnastik), applaudieren die goldenen Reiter Christian Kukuk (Springreiten), Jessica von Bredow-Werndl (Dressur) und Michael Jung (Vielseitigkeitsreiten) zum Sieg und feiern das erfolgreiche deutsche 3x3-Damen-Basketball-Team. Am Ende jubelt das deutsche Team über zwölf Goldmedaillen. Und ganz Deutschland sonnt sich im Glanz der Olympiahelden. 
Strahlen mit den Goldmedaillen um die Wette: Unsere 3x3-Basketballerinnen mit Basketball-Ikone Dirk Nowitzki
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Mit insgesamt 33 Medaillen (darunter zwölf goldene) landete Deutschland auf dem zehnten Platz im Olympia-Medaillenspiegel. Dies ist nicht nur das schlechteste Abschneiden seit 1952, sondern auch schlechter als bei allen anderen Sommerspielen seit der Wiedervereinigung. Zum Vergleich: Bei den letzten Olympischen Spielen in Tokio 2021 hatte Deutschland noch 37 Medaillen gewonnen, darunter zehn in Gold. Aber ist das wirklich verwunderlich für ein Land, das sich – in der Zeit zwischen olympischen Spielen – sportlich ausschließlich für Fußball zu interessieren scheint, das die staatlichen Sportförderungen seit Jahren zurückfährt, Ehrenurkunden bei Bundesjugendspielen abschafft und sich regelmäßig gegen die Ausrichtung Olympischer Spiele entscheidet? Auch wenn man den gesamtgesellschaftlichen Nutzen eines olympischen Medaillenregens durchaus in Frage stellen darf, so ist die abnehmende Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Athletinnen und Athleten eben doch auch Ausdruck einer zunehmend ambitionslosen Öffentlichkeit. Oder wie es die deutsche Diskuswurf-Ikone Robert Harting kürzlich in der deutschen Ausgabe der „Sports Illustrated“ in einem vielfach diskutierten Gastbeitrag formulierte: „Leistung ist bei uns schon fast zu etwas verkommen, für das man sich schämen muss, wenn man darüber auf der Straße spricht.“

Bitte nicht falsch verstehen: Geld alleine schießt noch keine Tore, und auch ein vierter Platz taugt als Beleg für sportliche Weltklasse. Aber die Tendenz der deutschen (Sport-)Erfolge zeigt insgesamt eben doch seit Jahren nur in eine Richtung: nach unten. Was ist Ihre Meinung? Warum verliert Deutschland zunehmend den Anschluss an die Weltelite? Schreiben Sie mir Ihre Meinung unter boitin@playboy.de.
Jubel und Enttäuschung liegen nirgends so nah beieinander wie im Sport: Die deutschen Beachvolleyballer zeigen ihre Frustration nach dem verlorenen Finale bei den Olympischen Spielen 2024
Credit: Imago
Apropos Meinung: Ich hatte Sie im Editorial der aktuellen Ausgabe darum gebeten, mir Ihr schönstes Reiseerlebnis zu schildern. Und mit großer Freude durfte ich Ihren Erzählungen folgen. Ob Sie nun von Ihren Urlaubserlebnissen in der Jacuzzi-Suite eines 5-Sterne-Erwachsenen-Hotels in der Türkei berichteten (Mark P.), oder mir Bilder schickten vom Check der Zeltausrüstung im eigenen Garten (Peter M.O.) – es erfüllt mich mit Dankbarkeit und Demut, Ihr Engagement und Ihre Verbundenheit mit den Themen und Lebenswelten des deutschen PLAYBOY zu erleben. Vielen Dank!

Während ich diese Zeilen schreibe, spielen meine Füße im feinen Sand der Algarve, und mein Blick richtet sich immer wieder raus auf das tiefe Blau des atlantischen Ozeans. Sie merken es: Ich bin im Urlaub. Aus diesem Grund verabschiede ich mich hiermit auch ganz offiziell in die Sommerferien. Sie lesen an dieser Stelle am 28. August wieder von mir. Nächste Woche übergebe ich diesen Newsletter in die verantwortungsvollen Hände meiner Kollegen Nina Habres und David Goller.

Ich wünsche Ihnen bis dahin eine sommerliche Zeit und viel Vergnügen mit meinen Highlights der Woche!

Herzlichst,

Ihr
Florian Boitin, Chefredakteur
boitin@playboy.de
 
 
 

Sie strahlt vom Titel unserer aktuellen Ausgabe und beherrscht seit letzter Woche die Schlagzeilen: Schlagerstar Anna-Carina Woitschack. Die einstige DSDS-Finalistin und Noch-Frau von Schlagerkollege Stefan Mross ist erfolgreich, schlau und wunderschön. Und liefert mit ihren PLAYBOY-Aufnahmen den Sommerhit 2024 … 
ZUM COVERSHOOTING

In diesen Tagen wäre der Master of Suspense, Alfred Hitchcock („Psycho“), 125 Jahre alt geworden: höchste Zeit, an einige Horrorklassiker aus seinem 53 Filme umfassenden Œuvre zu erinnern. Und an sechs Fakten, die man über das Wirken und Leben des Meister-Regisseurs ebenfalls wissen muss …
ZU DEN HITCHCOCK-FAKTEN
 

Erst glänzte sie als erfolgreicher Tennisprofi, heute brilliert sie als Schriftstellerin und Sport-Kommentatorin. Kann Andrea Petkovic eigentlich alles? Ein Gespräch über die Rolle von Talent, Ambition und Bauchgefühl im Leben – und die von Instagram als Dating-Plattform für Tennisstars …
ZUM INTERVIEW

Begeistert vom Design und den technischen Daten einer Uhr, weiß man noch lange nicht: Wie macht sich das  gute Stück am Handgelenk? Unser Uhrenexperte Michael Brunnbauer sucht darauf Antworten – und testet jeden Monat ein anderes Modell. Dieses Mal nahm er die Ulysse Nardin Diver Net aus der Wempe Signature Collection mit auf einen Segelturn in Kroatien …
ZUR UHREN-KOLUMNE
 

Unsere Miss September, Weronika Wabia, ist als Model in der ganzen Welt unterwegs. Unser Fotograf traf sie in Berlin. Dort zeigte ihm die 24-Jährige, was sie meint, wenn sie sagt, sie werde lieber nackt als in Mode fotografiert – denn das sei das viel größere Kunststück …
ZUR PLAYMATE DES MONATS

Richtig. Und zwar mein Lieblings-Witz der Woche: Letztens hat mich ein Bekannter gefragt, warum meine Ehe nach so vielen Jahren noch immer so gut läuft. Ich hab geantwortet: „Weil wir noch zweimal pro Woche Sex haben. Ich dienstags und meine Frau donnerstags.“ – 
Weitere Playboy-Witze finden Sie hier ...
NOCH MEHR SPASS
 
 
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