in der allseits beliebten Bund-Länder-Runde geht es heute um neu aufgefrischte Pandemiebekämpfungsmaßnahmen, dazu gleich mehr. Die Variante des Anstoßes heißt diesmal Omikron, und in Südafrika haben die Menschen schon etwas länger Erfahrung damit als wir. Grund genug also, auf die Kap-Republik zu schauen, wie Wolfgang Drechsler das für uns getan hat (der schon seit vielen Jahren dort wohnt). Sein Bericht macht durchaus Hoffnung, denn in Südafrika zeigt sich: Die Omikron-Variante ist zwar hochansteckend, die Krankheitsverläufe sind aber in der Regel mild. Die meisten Betroffenen erholen sich nach drei bis vier Tagen. Viele südafrikanische Ärzte halten eine Infektion mit Omikron sogar für einen wirksameren Weg zur Herdenimmunität als Impfungen. Der deutsche Weg beim Kampf gegen Corona hingegen stimmt meinen Kollegen Ralf Hanselle wenig zuversichtlich. Er beklagt ein Konvolut an neuen Theorien und aktualisierten Kenntnisständen, welches dazu geführt hat, dass die Ministerpräsidenten vor Weihnachten noch einmal mit dem Bundeskanzler zusammenkommen, um bei einem weiteren Bund-Länder-Treffen das zu tun, was nicht nur die deutsche Politik seit nunmehr 21 langwierigen Monaten tut: schließen, beschränken, reduzieren, reglementieren. Und das alles, weil angeblich „der Ruf nach weiteren Maßnahmen lauter“ wird, wie in der Zwischenzeit meinungsstarke Galeerentrommler in den Zeitungsredaktionen und Rundfunkanstalten nicht müde werden zu berichten. Apropos Galeere: Das Berliner Abgeordnetenhaus hat heute Franziska Giffey zur neuen Regierenden Bürgermeisterin gewählt. Versprochen wird ein Neustart für die krisengeschüttelte Stadt. Jetzt muss die Neuauflage der rot-rot-grünen Koalition zeigen, ob sie dazu in der Lage ist. Rainer Balcerowiak über „neue Gesichter und alte Probleme“ in Deutschlands Hauptstadt. Immerhin das Gendern ist in Berlin kein Problem, und auch in Hannovers Stadtverwaltung wird seit dem Jahr 2019 gegendert. Diesen Weg hat das Rechtsgutachten einer Professorin „für Öffentliches Recht und Geschlechterstudien“ an der Humboldt-Universität nun sogar ausdrücklich bestätigt. Für den Staatsrechtler Otto Depenheuer sind derartige vorsätzliche Eingriffe in die natürliche Sprachentwicklung hingegen Teil einer politischen Ideologie. Jonas Klimm hat mit Depenheuer gesprochen. Wem es mit der ganzen Tagesaktualität aus nachvollziehbaren Grünen zuviel wird, für den haben wir heute noch ein paar erbaulichere Lektüretipps. Sie suchen in letzter Minute noch ein Weihnachtsgeschenk oder den passenden Lesestoff für die Zeit zwischen den Feiertagen? Dann lassen Sie sich gern von den Büchern inspirieren, die meine Kollegen und mich in diesem Jahr beeindruckt haben. Dass Sie ausgerechnet von mir ein Berlin-Buch empfohlen bekommen, ist da nur ein würdiger Abschluss für diesen seltsamen Tag. Ihr Alexander Marguier, Chefredakteur |