Knapp jeder siebte Covid-19-Patient leidet länger
                                                                                                            
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Liebe/r Leser/in,

Wie ein tierisches Organ im Menschen arbeitet, wo schwimmende Windkraftanlagen bald Strom produzieren, womit ein Künstler das Tote Meer schützen will und warum Südseebewohner ihre Heimat zu verlieren drohen: Dies alles lesen Sie im heutigen Newsletter des FOCUS-Wissensressorts.

Viel Spaß beim Lesen!

Helmut Broeg,
Wissen & Gesundheit

Neues aus Wissen und Gesundheit

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1. Organ vom Schwein

In New York haben Ärzte den Traum von funktionierenden tierischen Ersatzorganen für Menschen der Verwirklichung einen Schritt näher gebracht. Ein Team um den Transplantationschirurgen Robert Montgomery schloss am Langone Medical Center eine Schweineniere an den Körper einer hirntoten Frau an. Zwei Tage lang ließ man das Organ arbeiten – es tat seinen Dienst, indem es Schadstoffe filterte und Urin produzierte. Die Niere stammte von einem Schwein, dem nach einer genetischen Veränderung ein Zuckermolekül fehlte, das normalerweise die Abstoßung seines Gewebes durch den menschlichen Organismus nach sich zöge. Die Familie der Patientin hatte dem Experiment zugestimmt, nachdem die Frau den Wunsch geäußert hatte, ihre Organe zu spenden. Montgomery, der selbst ein fremdes Herz im Körper trägt, meinte, die Niere habe „absolut normal“ funktioniert. Schweine, von denen viele Menschen Herzklappen tragen, gelten aus verschiedenen Gründen als ein geeignetes Ersatzreservoir. Unter anderem entspricht die Größe ihrer Organe einigermaßen jener der menschlichen, und weil sie ohnedies als Nahrungsmittel dienen, sind die ethischen Bedenken bei ihnen geringer als bei Affen. In Deutschland warten zwischen 7000 und 8000 Kranke auf eine neue Niere. Im Jahr 2020 fanden rund 1900 Transplantationen dieses Organs statt.

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Foto der Woche: Rettet das Tote Meer!

Rund 200 Menschen posieren für den amerikanischen Künstler Spencer Tunick nackt in der Wüste. Die Kunstaktion nahe dem Toten Meer soll auf die fortschreitende Zerstörung des salzhaltigsten Meeres der Welt aufmerksam machen. Es liegt zwischen Jordanien, Israel und den Palästinensergebieten und trocknet langsam aus, da sein Hauptzufluss, der Jordan, fast vollständig abgepumpt wird.

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2. Pazifikstaat droht Untergang

Knapp zwei Wochen vor dem Weltklimagipfel im schottischen Glasgow konkretisiert ein Bericht der Weltbank die dramatische Lage, in der sich die Marshallinseln befinden. Der steigende Meeresspiegel bedrohe den Status des Pazifikstaats als Nation, heißt es in dem Bericht, der dem britischen „Guardian“ vor der offiziellen Veröffentlichung vorlag. Die Forschenden prognostizieren darin, dass große Teile der Gebäude in der Hauptstadt Majuro dauerhaft überflutet werden und ganze Inseln verschwinden würden. Bis zu 96 Prozent der rund 20.000 Einwohnerinnen und Einwohner wären außerdem häufig von Überschwemmungen betroffen, zitiert der „Guardian“ eine Expertin der Weltbank. Die Marshallinseln, auf halbem Weg zwischen Hawaii und Australien, gehören zu den vom Klimawandel am stärksten betroffenen Staaten der Welt. Einige Atolle liegen teils nur zwei Meter über dem Meeresspiegel. Sie sind schlichtweg dem Untergang geweiht.

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3. Doppelte Energie

Das Rendsburger Windkraft-Unternehmen Aerodyn hat eine neuartige Windenergieanlage präsentiert: Nezzy² schwimmt und trägt gleich zwei Turbinen. Diese sitzen auf den Spitzen eines gigantischen stählernen V. Im vergangenen Herbst wurde die Doppelturbine auf dem Greifswalder Bodden getestet, wo sie sogar einer Sturmflut trotzte. Ab nächsten Sommer soll sich Nezzy² im Südchinesischen Meer bewähren. Die Maschine trägt dann zwei Turbinen mit je 182 Meter Rotordurchmesser und zusammen 16,6 Megawatt Leistung. „Die Anlage unterscheidet sich definitiv von allen anderen Konzepten“, sagt Mareike Leimeister, Expertin für schwimmende Windkraftanlagen beim Fraunhofer-Institut für Windenergiesysteme in Bremerhaven. Neu an dem Entwurf ist, dass sich der Schwimmkörper frei bewegen und beliebig oft um seine senkrechte Achse drehen kann. Sönke Siegfriedsen, der die Konstruktion entwickelt hat, will mit ihr nicht nur tiefe Gewässer, sondern auch Flachwasserstandorte erschließen. Er spricht von Wassertiefen ab rund 35 Metern. Damit tritt Nezzy² in Konkurrenz mit gewöhnlichen Fundamenten, die im Meeresboden verankert sind.

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