Liebe Frau Do, wäre der Fall des österreichischen Vize-Kanzlers Heinz-Christian Strache Teil eines Kino-Plots gewesen, hätte man den Machern des Streifens sicherlich vorgeworfen, die Fantasie sei mit ihnen durchgegangen. Manchmal schreibt eben doch das Leben die unglaublichsten Drehbücher. Da ist ein rechtspopulistischer Spitzenpolitiker bereit, die Bürger seines Landes an Strippenzieher im nicht-demokratischen Ausland zu verraten und zu verkaufen. Dass er dabei auf Ibiza einer vermeintlichen russischen Oligarchin mit schmutzigen Fußnägeln auf den Leim geht, wäre komisch, wenn es nicht so brisant wäre. Hoffentlich ist der Fall Strache ein heilsamer Schock für alle konservativen und bürgerlichen Kräfte in Europa, dass man sich mit den Rechtspopulisten nicht einlassen darf. In dem Fall Strache sind noch viele Fragen offen: Wer hat den FPÖ-Politiker reingelegt? Was hat der Satiriker Jan Böhmermann damit zu tun? Und welche Konsequenzen hat der Skandal für die Europawahlen? Den neuesten Stand der Erkenntnisse haben Judith Conrady, Rudolf Gruber und Birgit Marschall für Sie zusammengetragen. Michael Bröcker kommentiert. Am 26. Mai wird in Deutschland nicht nur das Europa-Parlament gewählt. Auch über die Bremer Bürgerschaft und die Besetzung zahlreicher Rathäuser stimmen die Bürger ab. Im sächsischen Görlitz könnte erstmals in Deutschland ein AfD-Politiker das Amt des Oberbürgermeisters übernehmen. Unser Chefreporter Gregor Mayntz hat sich in der schmucken 56.000-Einwohner-Stadt an der polnischen Grenze umgehört, was die Menschen bewegt und mit welchen Mitteln dort der Wahlkampf ausgetragen wird. Beim ESC bin ich am Samstagabend drangeblieben, weil ich neugierig war auf die Show von Madonna. Als Jugendliche fand ich diese exzentrische Sängerin großartig. In den letzten zwei Jahrzehnten habe ich ihre Karriere nur noch aus dem Augenwinkel verfolgt. Dementsprechend groß war die Enttäuschung über mein einstiges Idol. Eigentlich hat diese Künstlerin doch genug erreicht, dass sie in Würde altern könnte. Stattdessen präsentierte sie sich als Karikatur ihrer selbst. So schade. Bei uns zu Hause wurde übrigens für die Publikumslieblinge aus Norwegen gestimmt. Madonnas Auftritt und das Abschneiden der eigentlichen Hauptpersonen des Abends beleuchten Marc Latsch und Martina Stöcker. Viel Freude bei der Lektüre Ihre Eva Quadbeck Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |