Jürg Ackermann Stv. Chefredaktor
Lieber Herr Do
Was vor ein paar Wochen noch undenkbar schien, wird jetzt Realität. Corona wird unser Leben auch in der Weihnachtszeit einschränken. Der Bundesrat hat das Heft gestern Freitag wieder in die Hand genommen – und weitere Einschränkungen verfügt, die schon ab heute Samstag gelten. So müssen Restaurants und Läden, Museen und Sportanlagen um 19 Uhr schliessen. Am Sonntag bleibt ebenfalls fast alles zu.
Damit hat der Bundesrat die Mehrzahl der Kantone übersteuert. Am heftigsten fallen die Reaktionen aus der Gastrobranche aus: Jedem dritten Betrieb drohe der Konkurs, heisst es dort.
Der St.Galler Regierungspräsident Bruno Damann ist zwar unzufrieden darüber, dass der Bundesrat nicht die ausserordentliche Lage ausgerufen hat. Gegen die beschlossenen Massnahmen wehrt er sich aber nicht. Im Kanton St.Gallen ist die Zahl der Neuansteckungen im schweizweiten Vergleich derzeit am höchsten. Die Kantonsregierung wird heute Samstag voraussichtlich zusätzliche Massnahmen beschliessen vor allem bei den Pflegeheimen, wo es sehr viele Fälle gibt.
Das ist unser Coronajahr: Das Virus beschäftigt uns nun fast schon zehn Monate. 100 Menschen erzählen in unserem grossen Schwerpunkt im Wochenende-Bund, wie sich Corona auf ihren Alltag, ihre Familie, ihre Gesundheit, auf ihren Job, auf ihr Leben auswirkt.
Zu den besonders vom Virus betroffenen gehören die Langzeitpatienten. Im Rehazentrum Valens kämpfen sie sich nach einer Corona-Infektion zurück in den Alltag. Einige waren so entkräftet, dass sie eine gewisse Zeit lang nicht mal mehr ihren Arm heben konnten. Andere sagen: «Das Virus ist wie ein Tornado über meine Körper gefegt.»
Wie verläuft ein Skitag in Corona-Zeiten? Eine Reportage von den Flumserbergen zeigt, dass man das Virus schnell vergisst, wenn man unbeschwerte Stunden an der Wintersonne verbringt. Dabei ist unsere Reporterin auch Erich Zoller, dem Gemeindepräsidenten von Quarten begegnet. «Die Leute würden es nicht verstehen, wenn man das Skigebiet
schliessen würde. Die meisten Ansteckungen passieren auf städtischem Gebiet», sagt er.
Sportlich unterwegs ist normalerweise auch Roger Federer. Doch im Coronajahr war auch für den Schweizer Tennisstar so einiges anders, nicht nur wegen der Verletzung, die er sich zu Beginn der Saison eingehandelt hatte. Federer nutzte die turnierlose Zeit, um sein Markenimperium auszubauen. Und um die Zeit nach seiner Karriere, die nicht mehr allzu lange dauern dürfte, zu planen.
Das und noch viel mehr finden Sie in der neuen «Ostschweiz am Wochenende».
Ein langes, möglich unbeschwertes Wochenende und eine anregende Lektüre wünscht Ihnen
Jürg Ackermann,
stellvertretender Chefredaktor

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