Jürg Ackermann Stv. Chefredaktor
Lieber Herr Do
Die Wohnungs- und Häuserpreise in der Schweiz steigen und steigen. Seit 2005 um jährlich fast 4 Prozent, im Coronajahr 2020 sogar um 5 Prozent. Wie lange geht das noch gut? Im Interview mit der «Ostschweiz am Wochenende» spricht Thomas Jordan jetzt eine Warnung aus. Der Nationalbank-Präsident mahnt die Banken zur Vorsicht bei der Kreditvergabe. Käufern gibt er zu bedenken: «Zinsen können wieder steigen.»
Noch immer sitzt die St.Gallerin Natallia Herrsche in Minsk im Gefängnis, weil sie an einer regimekritischen Demonstration teilgenommen hatte. Der Alltag erinnere sie häufig an ein «Irrenhaus», schreibt die 51-Jährige in einem Brief an ihren Bruder. Die internationale Kritik an Machthaber Alexander Lukaschenko wächst derweil nach der vom Regime orchestrierten Flugzeugentführung Anfang Woche.
Apropos Irrenhaus: Während Jahrzehnten schob die Schweiz aus Kostengründen bis zu 150 Schwachsinnige nach Vorarlberg ab. Die Wohltätigkeits- und Landesirrenanstalt Valduna in Rankweil war jedoch ein «verrufenes Haus» mit zweifelhafter Betreuungsqualität. Dokumente belegen erstmals, wie die Schweizer Insassen 1941 aus den Händen der Nazis nach St.Gallen evakuiert wurden. Dank dem unermüdlichen Einsatz von Carl Bitz, dem damaligen Schweizer Konsul in Bregenz. Er rettete sie vor dem sicheren Tod, denn die meisten Valduna-Insassen wurden von den Nazis ermordet. Ihr Leben galt als «lebensunwert».
Haben Sie sich auch schon überlegt, auf Tierprodukte zu verzichten? Dann sind sie nicht allein. Veganes Essen liegt im Trend – selbst bei Starköchen wie Daniel Humm, der kürzlich bekannt gab, in seinem Restaurant in New York nur noch vegan zu kochen. Der Fleischwolf frisst jetzt Karotten.
Schafft er es noch einmal? Wohl kaum. Roger Federer ist ohne grosse Ambitionen nach Paris – zu seinen wohl letzten French Open – gereist. Zu durchzogen war die Vorbereitung, zu stark ist die Konkurrenz auf Sand. Schlagzeilen machen derzeit andere Tennisstars wie Naomi Osaka. Die vierfache Grand-Slam-Siegerin gab vor dem Turnier bekannt, dass sie in Paris keine Interviews geben werde. Die Japanerin mit haitianischen Wurzeln will mit Schweigen die Welt verändern.
Eine vergnügliche Lektüre und ein schönes Wochenende wünscht
Jürg Ackermann
Stv. Chefredaktor
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