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Liebe Leserinnen & Leser,

wie bereits gestern an dieser Stelle berichtet, will offenbar auch der US-Lieferdienst DoorDash bald in Deutschland starten. Das wäre der vierte neue Lieferando-Wettbewerber innerhalb kurzer Zeit. Die "FAZ" fragt deshalb in einer Analyse, ob das wirklich gutgehen kann. Vermutlich wird nicht jeder Anbieter den Wettbewerb auf Dauer überleben - aber ich finde es gut, dass sich nun endlich mehrere Unternehmen dran machen, das Lieferando-Monopol zu knacken. Ansonsten wäre die Marktmacht von Lieferando womöglich bald ein Fall fürs Bundeskartellamt, das sich gerade warmläuft, die neuen Vorschriften für Digitalkonzerne (§19a GWB) in der Praxis anzuwenden.

Herzliche Grüße, Ihr Florian Treiß

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Otto Group wächst um 17,2%, Zalando will Gewinne investieren, Brand City Clash by Keller

Die Otto Group konnte ihre Umsätze im zum 28. Februar beendeten Geschäftsjahr weltweit auf vergleichbarer Basis um 17,2 Prozent auf rund 15,6 Milliarden Euro steigern. Die reinen E-Commerce-Umsätze legten weltweit deutlich um 25,6 Prozent auf vergleichbarer Basis auf rund 9,9 Milliarden Euro zu. In Deutschland stiegen sie um 24,1 Prozent auf 7,0 Milliarden Euro. Der operative Gewinn stieg von 432 auf 688 Millionen Euro. Die Hermes-Gruppe hat erstmalig über eine Milliarde Pakete transportiert und ihren Umsatz mit Kund*innen außerhalb der Otto Group, auf vergleichbarer Basis, um 33,9 Prozent auf 2,54 Milliarden Euro gesteigert. Im Geschäftsbericht beziffert die Otto Group ferner ihren Anteil an About You auf 53,3 Prozent der Stimmrechte und auf 44,6 Prozent der Stammanteile.

Die Online-Modeplattform Zalando will auch in den nächsten Jahre keine Dividende an ihre Aktionäre ausschütten, sondern operative Gewinne in weiteres Wachstum investieren. Das teilte das Unternehmen gestern auf seiner Hauptversammlung mit. Bei der Veranstaltung wurde zudem Niklas Östberg, CEO und Gründer von Delivery Hero, wie geplant auf Empfehlung des Nominierungsausschuss neu in den Aufsichtsrat von Zalando gewählt. Auch wenn sich Hauptaktionär Kinnevik nun von seinen Zalando-Anteilen trennt, so bleibt dessen Chefin Cristina Stenbeck weiter Aufsichtsratsvorsitzende von Zalando.

Der Online-Sporthändler Keller Sports hat ein neues Event aus der Taufe gehoben, bei dem Teams im Namen von renommierten Sportmarken antreten. Das Format nennt sich Brand City Clash by Keller. In fünf deutschen Städten erwartet die Teilnehmer ein vielseitiges Rennen, gespickt mit sportlichen Stationen. Mitmachen kann jeder, der die ultimative Herausforderung sucht - und sich im Bewerbungsprozess für die eigene Lieblingsmarke durchsetzt. Die Partnermarken für das Event sind Asics, On, Scott, The North Face und Under Armour.

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Sind Online-Shops die besseren Banken? Mehr als die Hälfte der Deutschen kann sich bereits heute vorstellen, ein Bankkonto oder einen Kredit direkt von Ihnen zu beziehen. In der Studie „Wenn Brands zu Banken werden“ hat die Solarisbank das Potential für 21 Online-Shops analysiert, ihren Kunden eigene Finanzdienstleistungen anzubieten. Lesen Sie mehr unter www.solarisbank.de

Vytal knackt Millionenmarke, Camp startet Online-Shopping für kleine Kinder, Gucci-Welt auf Roblox

Das Mehrwegsystem Vytal hat gestern die Marke von einer Million Ausleihen seiner Mehrwegbehälter geknackt. Allein seit der erneuten Ausstrahlung in der Vox-Gründershow "Die Höhle der Löwen" am 19. April kamen 250.000 Nutzungen hinzu. Das Kölner Startup ist mit der Mission angetreten, Verpackungsmüll zu reduzieren. Nach Mehrweg-Essensverpackungen bietet Vytal ab sofort auch Mehrweg-Kaffeebecher an. Vytal profitiert von zwei Trends: Einerseits denken immer mehr Verbraucher nachhaltiger. Andererseits sind ab Juli 2021 Einwegpackungen und -kaffeebecher aus Strypor verboten und 2023 soll ein neues Gesetz in Kraft treten, dass eine Angebotspflicht von Mehrwegbehältern in der Gastronomie einführt.

Da hätte in Deutschland sicher der Jugendschutz was dagegen: Der US-Händler Camp hat einen neuen Online-Shop gestartet, den bereits Kinder ab 3 Jahren nutzen können sollen. Eltern können ihren Kindern für diesen "Present Shop" (= Geschenkeladen) einen Account einrichten und dabei festlegen, für wen das Kind Spielzeug kaufen kann (für sich selbst, Freunde, Familienmitglieder usw.). Zudem legen die Eltern ein Budget fest, dass die Kinder virtueller Münzen nutzen können. Anschließend können die Kinder im Rahmen dieser Parameter einkaufen. Beim Fachmagazin RetailWire gibt's eine interessante Diskussion darüber, ob das ein adäquates Online-Pendant zum Taschengeld ist oder die Sache zu weit geht.

Erinnern Sie sich noch an den Hype um die Internet-Parallelwelt "Second Life", die es sogar vor 14 Jahren zu einer Spiegel-Titelgeschichte schaffte? Ein ganz ähnliches "Metaversum" hat sich mittlerweile in dem Online-Spiel Roblox ausgebildet. Und das ist nun stolz auf eine Zusammenarbeit mit dem Luxuslabel Gucci: In einer zeitlich auf nur zwei Wochen befristeten Aktion öffnet ein virtueller Gucci Garden-Ausstellungsraum auf Roblox seine Türen. Dieser ist ähnlich gestaltet wie die aktuelle Ausstellung "Archetype" im Gucci Garden in Florenz über das Werk von Kreativdirektor Alessandro Michele.

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Klarna-Studie zu Online-Shopping, Podcast zu Gorillas, Zukunft der Innenstadt

Der Zahlungsdienstleister Klarna hat in einer Umfrage festgestellt, dass deutsche Verbraucher*innen kommendes Jahr im internationalen Vergleich am stärksten auf Online Shopping setzen wollen. 70 Prozent geben an, 2020 ihre Einkäufe online zu tätigen. Besonders auffällig sind dabei die etwas älteren Verbraucher*innen: Auch sie führen den weltweiten Rang an. 63 Prozent der 56- bis 65-Jährigen planen im nächsten Jahr die Mehrheit ihrer Einkäufe online zu erledigen. Weder US-Amerikaner (43%) noch die sonst so Online-affinen Skandinavier (Schweden: 55%, Norwegen: 35%, Finnland: 42%) kommen daran.

Hörtipp: In der jüngsten Ausgabe des Podcasts E-Commerce Crossover geht's diesmal um Gorillas. Die E-Commerce-Experten Alexander Graf und Jochen Krisch diskutieren darin mit Gorillas-Investor Pip Klöckner und Moderator Joel Kaczmarek über den 10-Minuten-Lieferdienst für Lebensmittel. Auch wenn dieses Modell erstmal verrückt klingt, finden die Experten doch einige spannende Begründungen, die das Gorillas-Modell rechtfertigen. So geht es aus Kundenperspektive darum, das alte Modell des "Wocheneinkaufs" im Supermarkt abzulösen, der gerne mal eine Stunde wertvolle Lebenszeit kostet. Bei Gorillas einzukaufen ermöglicht zudem mehr Spontanität und man muss keine lange Wartezeit mehr einplanen.

Veranstaltungstipp: Der vmm - Europäischer Verband für visuelles Marketing und Merchandising lädt am 11. Juni zu einer Online-Konferenz zur Zukunft der Innenstadt ein. "Wer vor Corona nicht online gekauft hat, tut es spätestens jetzt. Gestiegen ist die Sehnsucht nach der grünen Stadt, nach Attraktivität des öffentlichen Raums, nach Kultur, Gastronomie und Begegnung. Nun zeigt sich, wie sinnstiftend und Bedürfnis befriedigend unsere Innenstädte noch sind. Die notwendige Transformation der Städte und des Einzelhandels war schon lange absehbar. Wie sieht nun der Blick in die Zukunft aus?" schreibt der vmm zur Konferenz. Programm und Anmeldung finden Sie hier.

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