die Palästinenser haben auf der internationalen Bühne wieder einmal einen Erfolg erzielt: Norwegen und Spanien haben heute offiziell Palästina als Staat anerkannt, Irland will bald folgen. Damit senden diese drei Länder das Signal aus: Terror (gegen Juden) lohnt sich; das Massaker der Hamas an israelischen Bürgern vom 7. Oktober wird mit einem eigenen Staat belohnt. Der Kampf gegen diese Terrororganisation scheint für die sogenannte Weltgemeinschaft derweil keine Priorität zu genießen, wie die überwiegend ablehnende Haltung gegenüber der israelischen Offensive in Rafah zeigt, der letzten Bastion der Hamas-Terroristen. Welche übrigens gestern wieder Raketen auf Tel Aviv abgefeuert haben. Doch warum positioniert sich kein EU-Land im Nahostkonflikt deutlicher auf der palästinensischen Seite als Spanien? Die regierende Linkskoalition kommt mit der Anerkennung einem zehn Jahre alten Entschluss des Parlaments nach. Die Beziehungen zu Israel sind nach einer bereits seit Monaten währenden Krise auf einem historischen Tiefpunkt. Bei der Frage, woher die Sympathie für die palästinensische Sache rührt, hilft ein Blick ins Zeitungsarchiv. Spanien-Korrespondentin Julia Macher über eine lange Freundschaft. In Deutschland wird derweil, während propalästinensische Gruppen eine Universität besetzen, das Grölen rassistischer Parolen zu einem 25 Jahre alten Eurodance-Knaller in einer Sylter Bar zur Staatsaffäre aufgeblasen. Die Hysterie um einen missbrauchten Disco-Ohrwurm ist ein weiteres Indiz dafür, dass die „Entzauberung der Welt“ am Ende und ein magisches Verständnis von Worten wieder da ist, meint Cicero-Redakteur Ferdinand Knauß. Nach vielen Jahren des staatlich verordneten Dauernotstandes scheinen Land und Leute zu erschöpft zu sein, um sich mithilfe der UEFA EURO 2024 selbst aus dem moralischen Morast zu ziehen. Dabei könnte Deutschland einen Kick gut gebrauchen. Der Publizist Matthias Heitmann fragt: Ist „Schland“ im Jahr 2024 zu erschöpft für ein neues Sommermärchen? Gegen die Erschöpfung versuchte der französische Staatspräsident Emmanuel Macron am Montag in Dresden in seiner Rede vor jungen Europäern rhetorisch vorzugehen. Darin warnte er wenige Wochen vor der Europawahl vor extremen Parteien und plädierte für eine europäische Sicherheitspolitik. Cicero-Volontär Clemens Traub hat sich die Rede angehört. Macrons Mahnung: „Unser Europa kann sterben.“ Wenn man sich den Zustand der katholischen Kirche ansieht, könnte man zu dem Schluss kommen, dass auch sie vielleicht nicht gerade im Sterben liegt, dass es ihr allerdings nicht besonders gut geht, mit all ihrer Anbiederung an den linken Zeitgeist. Vor Beginn des Katholikentages am Mittwoch gibt es Streit um die inhaltliche Ausrichtung des Christentreffens und die Gästeauswahl. Kanzler Scholz und die Grünen-Minister Habeck und Baerbock sind eingeplant. Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz und andere CDU-Spitzen fehlen. Cicero-Redakteur Volker Resing über einen Katholikentag ohne Merz und ohne Kardinäle. Ihr Ingo Way, Chef vom Dienst Cicero Online |