„Mein Vater war ein glühender Nazi. Ich habe seine Tagebücher gelesen. Das darf nie wieder passieren.“ So begründet die 84-jährige Rentnerin Astrid Schmidt aus Niendorf ihre Teilnahme an der großen Demo gegen Rechtsextreme und die AfD am Sonntag. Wieder haben rund 50.000 Hamburger ein beeindruckendes Zeichen gesetzt. Es gab Party und Protest und ein bisschen Ärger wegen Palästina-Flaggen. Doch was entsteht da genau – eine neue Bewegung, die das Land länger prägt? Meine Kollegen Nina Gessner und Patrick Sun haben mit vielen Demo-Teilnehmern, von der Studentin bis zur Seniorin wie Astrid Schmidt, darüber gesprochen, was sie antreibt – und was sie sich erhoffen. (M+) +++ Anfang der 2010er Jahre berichtete ich für die MOPO erstmals über den „Mietenwahnsinn“ in Hamburg. Damals stiegen die Preise plötzlich rasant – weil jahrelang kaum gebaut wurde und Hamburg viele Menschen anzog. Es gab bunte Demos, kreative Protestaktionen, aber auch Anschläge auf Baufirmen, Politiker und Architekten. 2012 schrieb eine Kollegin einen empörten Text über den „Mietenwahnsinn in Eimsbüttel“ – weil eine Wohnung für 20 Euro kalt angeboten (und umgehend vermietet) wurde. Es war klar, dass hier sozialer Sprengstoff entsteht: Viel wurde probiert, um das Problem in den Griff zu kriegen – von Bauturbo bis Mietendeckel. Doch wirklich geändert hat sich nichts, wie der Fall des einstigen „Schimmelhauses“ in Eimsbüttel zeigt. 38 Euro kalt soll dort eine der Neubauwohnungen kosten. Lange wird sie nicht leer stehen. In Hamburg gibt es genug Verzweifelte auf Wohnungssuche. Doch wie ist so ein absurder Mietpreis möglich? Annalena Barnickel hat sich den Fall genauer angeschaut. (M+) +++ Fünf Tage nach Steffen Baumgarts Inthronisierung als HSV-Trainer war sein erster Auftritt mit Spannung erwartet worden. 54.190 Fans waren dem Ruf gefolgt, den neuen HSV zu sehen. Oder besser: einen, der sich an dem versuchen wollte, woran Walter scheiterte. Die wichtigste Botschaft des Tages stand in großen Zahlen auf der Anzeigetafel: eine Eins unter dem Wappen des HSV und eine Null unter dem der Gäste aus Elversberg. Doch Baumgart war nicht sonderlich zufrieden. +++ Neun Menschen verloren bei einem verheerenden Brand in Valencia ihr Leben, ein kompletter Wohnblock wurde von Flammen zerfressen. Ursächlich für die schnelle Ausbreitung war offenbar das in dem Gebäude verbaute Dämmmaterial. Kann sowas auch in Hamburg passieren? Wird der dort benutzte Stoff auch hier verwendet? (M+) +++ Schon mal in einer Strip-Bar gewesen und sich gefragt, warum die Frauen auf der Bühne ausgerechnet diesen Job machen? Nun, Fiona mag es, im Mittelpunkt zu stehen. Sie präsentiert gerne ihren schlanken, tätowierten Körper. Macht Spagat auf den Tischen, räkelt sich kopfüber an der Stange und lässt langsam die Hüllen fallen. Die Frau mit den langen, rot gefärbten Haaren ist Stripperin und Managerin im „Pearls“ auf der Reeperbahn. „Ich liebe meine Arbeit“, sagt die 29-Jährige. Doch es ist auch ein harter Job. Offen berichtet die Tänzerin von übergriffigen Gästen, Abzocke in Table Dance-Läden, weinenden Kolleginnen und dem Tag, an dem sie ihr linkes Ohr verlor. (M+) Einen frostig-fröhlichen Start in die Woche wünscht Mathis Neuburger chefredaktion@mopo.de |