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Liebe Leserinnen & Leser,

Brezeln sind nicht nur das Zunftzeichen der Bäckerinnen und Bäcker, sondern auch eine der beliebtesten Backwaren im deutschsprachigen Raum. Nun soll das in sich verschlungene Gebäck zum Weltkulturerbe werden - einen entsprechenden Antrag hat die baden-württembergische Bäckerinnung bei der Unesco gestellt. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) unterstützt den Antrag und will weitere Länder ins Boot holen - als ob es in Zeiten von Ukraine-Krieg, Gas-Engpässen und hoher Inflation gerade nix wichtigeres zu tun gäbe.

Ihnen ein schönes Wochenende, Ihr Florian Treiß

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Sony erhöht Playstation-Preise, Peloton mit Milliardenverlust, Modehandel 14 Prozent unter Vor-Corona-Niveau

Um Preiserhöhungen kommt kaum noch ein Unternehmen herum. So auch Sony, dass die unverbindliche Preisempfehlung (UVP) für die Playstation 5 in Deutschland und den anderen Euro-Ländern um jeweils 50 Euro erhöht. Die PS5 mit Blu-ray-Laufwerk kostet in Europa zukünftig 549 Euro (bisher 499 Euro), die Digital Edition 449 Euro (bisher 399 Euro). Als Gründe dafür nennt Sony das globale wirtschaftliche Umfeld, hohe globale Inflationsraten sowie ungünstige Währungstrends. Betroffen sind neben Deutschland und weiteren Euro-Staaten auch die Länder Großbritannien, China, Australien, Mexiko, Kanada und Japan, während die Preise in den USA zunächst stabil bleiben.

Mit der Meldung, eine Vertriebskooperation mit Amazon einzugehen, hat der Fitnessgerätehersteller Peloton seinen Börsenkurs zunächst nach oben getrieben - doch nun kommt der erneute Absturz: Nach der Bekanntgabe der Quartalszahlen rausche der Börsenkurs wieder um 15 Prozent nach unten. Denn die zeigen, dass Peloton im vergangenen Quartal ein Minus von 1,24 Milliarden Dollar gemacht hat. Das ist deutlich mehr als das Minus im Vorjahresquartal von 313 Millionen Dollar.

Nach Berechnungen des Statistischen Bundesamt hat der stationäre Modehandel im ersten Halbjahr 2022 knapp 14 Prozent weniger umgesetzt als im Vor-Corona-Jahr 2019. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2021, als der stationäre Handel je nach Bundesland bis weit in den Mai mit Lockdowns und Zugangsbeschränkungen konfrontiert war, gab es aber ein Umsatzplus in Höhe von 77,9 Prozent. Absoluter Gewinner der Corona-Jahre aber ist der Versand- bzw. Onlinehandel. Die auf Bekleidung, Schuhe, Lederwaren und Textilien spezialisierten Internethändler fielen zwar beim Umsatz gegenüber 2021 um 6,5 Prozent zurück. Gegenüber dem ersten Halbjahr 2019 konnten sie aber immer noch ein starkes Umsatzplus in Höhe von 38,6 Prozent erzielen.

Verwirrung bei Sonderangeboten, Warnung vor Klopapier-Engpässen, Eigenmarken-Preise deutlich gestiegen

Seit einigen Wochen haben sich die Preisangaben bei Sonderangeboten verändert. Der Grund ist eine neue EU-Richtlinie aus dem Mai. Wer mit Preisermäßigungen wirbt, ist nun verpflichtet, den niedrigsten Gesamtpreis des Produkts in den vergangenen 30 Tagen anzugeben. Einige Tipps zur Umsetzung für Online-Shops gibt's hier. Doch weil vieles unklar ist, gibt es im Handel ein großes Durcheinander. Laut Handelsexperten haben viele Supermärkte gar nicht die nötige IT, mit der sie im Zweifelsfall nachweisen könnten, wann und wo welcher Preis für das jeweilige Produkt in den vorangegangenen 30 Tagen galt. Der Handel muss daher mit Abmahnungen verschiedener Organisationen rechnen, die dann wohl vor Gericht geklärt werden müssen.

Zum heutigen "Internationalen Tag des Toilettenpapiers" warnt die Deutsche Papierindustrie vor neuen Engpässen beim Klopapier. "In der gegenwärtigen Energiekrise ist unsere oberste Priorität die Sicherstellung der Versorgung der Menschen mit diesem wichtigen Gut", sagt Martin Krengel, Vizepräsident des Verbandes Die Papierindustrie und CEO des Hygienepapierherstellers Wepa. "Im Hygienepapier-Produktionsprozess sind wir besonders auf Gas angewiesen. Bei einem Wegfall können wir die Versorgungssicherheit nicht mehr gewährleisten." Zuletzt musste die Branche die Preise für Toilettenpapier bereits deutlich erhöhen.

Während die Inflationsrate im Juli bei 7,5 Prozent lag, stiegen die Preise für Lebensmittel sogar um 14,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Das lag längst nicht nur an Preiserhöhungen der Markenhersteller, sondern vor allem die Eigenmarken des Handels hatten einen großen Anteil daran: Wie eine Datenanalyse der "Lebensmittelzeitung" zeigt, haben die Firmen die Preise für Eigenmarken im Einstiegssegment wie "Ja" bei Rewe und "Gut & Günstig" bei Edeka rund doppelt so stark erhöht wie die Preise für die Markenprodukte. Aldi Süd verlangt demnach für Markenprodukte nun im Schnitt gut neun Prozent mehr als am Jahresanfang. Bei den Eigenmarken beträgt das Plus aber 18 Prozent. Eine Gratis-Zusammenfassung gibt's beim BR.

Kein Run auf Discounter, Amazon testet TikTok-ähnliche Funktion, Shopify tüftelt an "Reverse AR"

Eine Entspannung bei der Inflation und ein Ausgleich durch entsprechende Nominallohnsteigerungen sind nicht in Sicht. Die Budgets und damit der Wohlstand der Haushalte werden damit auch mittelfristig geringer sein. Daher wird ein Trading-down alle Warengruppen bei Lebensmitteln 2022 und auch noch 2023 dominieren. Handelsforscher Carsten Kortum von der DHBW analysiert in einem Fachbeitrag, ob davon die Discounter profitieren können. Zwar gewinnen sie bereits jetzt Marktanteile, doch der richtige Run bleibt aus. Das könnte unter anderem daran liegen, dass der Preisvorteil von Eigenmarken der Discounter zunehmend schmilzt und der Sparvorteil sich beim Einkauf im Discounter reduziert, siehe auch die vorherige Meldung.

Der E-Commerce-Riese Amazon testet in seiner Shopping-App einen Foto- und Videofeed, der stark an die Social Media-App TikTok erinnert. Momentan wird die Funktion namens "Inspire" nur intern von Amazon-Mitarbeitern getestet, soll zukünftig aber auch breiter ausgerollt werden, berichtet das "Wall Street Journal" (deutsche Zusammenfassung hier). Im Amazon-Feed sollen Influencer und Händler die Möglichkeit bekommen, Produkte direkt dort anzupreisen, wo sie auch gekauft werden können. In dem Feed lassen sich die Produkte zudem auch mit einem Herz versehen und mit anderen teilen.

Der Shopsystem-Anbieter Shopify feilt an einer Lösung namens "Reverse AR", die mittels Augmented Reality Möbelkäufer*innen in stationären Läden ermöglichen soll, diese Möbel virtuell in den eigenen vier Wänden aufzustellen. Um das zu ermöglichen, muss zunächst die eigene Wohnung mit einer Lösung wie "Room Plan" von Apple erfasst werden. Anschließend kann man dann in Geschäften mittels AR-Brille den Raum um ein Möbelstück herum visualisieren, als ob es die eigene Wohnung wäre. Computer-Vision-Systeme identifizieren Möbel und Personen aus dem Videostream und übertragen sie in den virtuellen Raum. Wie das funktioniert, zeigt Shopify-Entwickler Russ Maschmeyer auf Twitter.

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