während eine der wichtigsten und derzeit zweifellos interessantesten Personalfragen der deutschen Politik immer noch ungeklärt bleibt, nämlich ob die SPD mit dem amtierenden Kanzler Olaf Scholz oder dem viel beliebteren Verteidigungsminister Boris Pistorius als Kanzlerkandidat in die Bundestagswahl gehen wird, sorgt der gewählte US-Präsident Donald Trump für Aufsehen durch seine Personalentscheidungen. Mit Fernsehmoderatoren als Minister und der Schaffung eines „Ministeriums für Regierungseffizienz“ setzt der künftige US-Präsident auf radikale Reformen und disruptive Ideen. Amerika geht unter Trump also für die nächsten vier Jahre einen radikal anderen Weg als Deutschland, wo eine neue große Koalition mit dementprechend hohem Konsensbedürfnis wahrscheinlich ist. Trump muss nach seinem eindeutigen Sieg keine Rücksichten nehmen und stellt Loyalität und die kompromisslose Umsetzung seiner Agenda über politische Konsensbildung, wie Lisa Davidson aus den USA berichtet. Die scheidende US-Regierung von Joe Biden hat der Ukraine die Erlaubnis erteilt zum Einsatz von Raketen, die tief in russisches Territorium eindringen können. Im Interview spricht der Militärexperte Ralph Thiele über die Risiken der Freigabe und die Auswirkungen auf Trumps künftige Bemühungen zur Beendigung des Krieges. Nicht nur auf ukrainischem und russischem Territorium wird dieser Krieg ausgefochten: Cyber, Propaganda, Bestechung, Desinformation – oder beschädigte Datenkabel in der Ostsee: Die Kriegsschauplätze der Gegenwart verschieben sich in neue Sphären. Der Westen steht vor der Herausforderung der hybriden Kriege, schreibt Oberst a.D. Ralph Thiele. Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine begann nicht 2022, sondern 2014 mit der Annexion der Krim. Erst mit der Eskalation durch den russischen Einmarsch vor 1000 Tagen setzte sich im politischen Berlin die Erkenntnis durch, dass man ungewollt den imperialistischen Ambitionen Putins Vorschub geleistet hat, schreibt Thomas Urban. Die politische Klasse in Deutschland hält sich zwar sehr gerne zugute, die Demokratie zu schützen, vor allem gegen die AfD. Aber dabei untergräbt sie im Namen der Demokratie deren moralische Substanz, schreibt Mathias Brodkorb. Die Auseinandersetzung mit der AfD erinnert dabei nicht von ungefähr an religiösen Eifer. So sorgt man zwangsläufig für ihren Erfolg. Ist es angenehm, beschimpft zu werden? Nein, natürlich nicht. Zur Wahrheit gehört aber auch: Die Grünen machen mit Beleidigungen gegen sie Politik und schaffen dadurch ein Klima der Einschüchterung, das dem politischen Diskurs massiv schadet. Das schreibt FDP-Vize Wolfgang Kubicki in seinem Gastbeitrag. Morgen ist Donnerstag und damit der Tag der neuen Filme im Kino. Der Vatikan-Thriller „Konklave“ nach dem Roman von Robert Harris steckt, wie unsere Film-Kritikerin Ursula Kähler schreibt, voller abgenutzter popkultureller Motive über die Katholische Kirche. Das überraschende Ende garniert den durchaus spannenden Film mit der obligatorischen Zeitgeistbotschaft. Ihr Ferdinand Knauß, Redakteur |