Gartenbrief vom 23.11.2024 - Lustvoll gärtnern mit Markus Kobelt.
Pflanzengeschichten...
Lieber John Es gehört zu den schönsten Aufgaben (oder sind es nicht eher Leidenschaften?) eines Pflanzenzüchters, sich Geschichten auszudenken... Natürlich dürfen wir nicht halluzinieren wie Chat GPT, aber seit dem 19. Jahrhundert, seit den Giganten der Evolutionsbiologie, seit Darwin und seinen Nachfolgern und Vorgängern ist es uns erlaubt, erzählend und ebenso informiert wie phantasiereich die Frage zu beantworten, warum sich Pflanzen so verhalten, wie sie sich verhalten, warum ihre Früchte und Blüten so sind, wie sie sind. Und natürlich müssen wir dabei immer auch uns, die Menschen als bewusste und unbewusste ‘Züchter’ mitdenken, die seit einigen Tausend Jahren neben anderen Tieren und Insekten, Pilzen und Bakterien die Pflanzenwelt mitbeeinflussen. ----------------------------------------------------------------------------------------------- Letzte Gelegenheiten vor dem Saisonende:Achtung: der Pflanzen-Verkauf endet saisonbedingt am Samstag, 7. Dezember!!
Newsletter nächste Woche: »Green-Week« bei Lubera: Einkaufs-Gutscheine mit mega Rabatt! Aufgepasst: die Gutscheine könnt ihr dann nur kurze Zeit bestellen und wir verschicken sie umgehend an euch. ------------------------------------------------------------------------------------------------ Zum ersten Mal ist mir dieses Geschichten-Erzählen aufgefallen, als ich vor ca. 10 Jahren den Heidelbeer- und Brombeerzüchter Chad Finn in Oregon besuchte. Als er mir seine ersten zweimal blühenden und fruchtenden Heidelbeerklone vorstellte, fragte ich ganz naiv: «Warum um Gottes Willen blühen die Pflanzen zweimal? Das ist doch eine total gefährliche Strategie: Wenn die zweiten Früchte nicht mehr reif werden, sind die Blütenanlagen verschwendet und können nichts zum Weiterleben der Art, der Pflanzen beitragen.» Seine Antwort-Geschichte war kurz und überzeugend: Die Heidelbeeren, die mindestens teilweise und zaghaft ein zweites Mal blühen, kommen aus Gebieten, die nur eine kurze und eher kühle Vegetationsperiode anbieten. Von Haus aus blühen sie ein erstes Mal sehr früh (eben so schnell wie möglich), die Früchte reifen schon im Juni. Und nachher ist die Vegetationsperiode schon weitgehend zu Ende und die Pflanze wartet bis zum nächsten Jahr, um dann wieder früh und voll zu blühen. Wenn dann aber das Klima wärmer wird oder die Pflanzen in Regionen mit längerer Vegetationsperiode einwandern, halten sie die Untätigkeit in der zweiten Hälfte des Sommers einfach nicht mehr aus. Die Hemmstoffe, die das frühzeitige Austreiben der Blütenanlagen verhindern sollen, verdünnen sich und einige wenige vorwitzige Heidelbeerindividuen beginnen zaghaft ein zweites Mal zu blühen. Und genau hier greift der Mensch, der Züchter ein, der diese Eigenschaft züchterisch weiterbearbeitet, mehrere solche zweimal-blühenden Pflanzenindividuen kreuzt und immer wieder die frühesten und besten Sämlinge auswählt. Genau so – und auf den Spuren von Chad Finn – ist unsere neue Heidelbeersorte ‘Hello Again’ entstanden. Noch mehr Geschichten gefällig? Die letzten Tage und Wochen haben wir in unseren Zuchtfeldern regelmässig Kaki (amerikanische, japanische und Hybriden ) geerntet und degustiert. Ein wirklich knochenhartes Geschäft, oder sagen wir eher: eine ziemlich gaumenlähmende Angelegenheit. Denn die meisten noch nicht vollständig reifen Kaki sind bitter und adstringierend, so dass man sich nach einem Bissen zuerst mal 15 Minuten erholen muss, bis man sich die nächste Frucht zutraut. Warum nur sind die meisten Kaki so bitter, warum war es für Kaki eine erfolgreiche Strategie (oder gibt es so etwas wie einen kollektiven Pflanzenwillen, kollektive Pflanzenentscheidungen?), sehrsehr lange, eigentlich bis zur Überreife, ja fast bis zum Zerfall bitter zu sein? Ganz offensichtlich – na ja, eher sehr wahrscheinlich, ihr merkt, ich möchte meine Spekulationen möglichst plausibel verpacken – also sehr wahrscheinlich sollen dadurch Säugetiere (sind wir Menschen ja auch) davon abgehalten werden, frühzeitig zu essen und damit die Samenreife zu unterbrechen. Vielleicht auch – wieder Spekulation – gab es auch/gibt es auch entsprechende Vogelarten, denen der Vortritt gelassen werden soll, die unempfindlich gegen Bitterkeit sind, und die den Verbreitungskreis der Samen – und damit die Überlebenschance der Art – vergrössern können. Wenn dann eine Kaki endlich am Boden liegt, schon halb verfault und überreif, dann ist da so viel Zucker, dass kaum ein Säugetier auf diese Kalorien verzichten kann. Und wenn der Zucker und die Anziehungskraft der Fruchtfarbe nicht reichen, dann lockt ganz sicher der Alkoholduft, der ziemlich viele Tiere beschwingt… In unseren Kaki-Sammlungen haben wir auch Kakisorten entdeckt (aus der Gruppe der nordamerikanischen Kaki), die zwar bei Reife und Überreife brav am Baum bleiben, aber deren Schale sich schwarz verfärbt. Hier konnte ich mir bei meinen Kaki-Exkursionen sicher sein, dass die schwarzen Früchte auch zuverlässig reif waren, sie zeigten es ja ganz offensichtlich an: Durch den Reifeprozess bildet sich ein kleiner Abstand zwischen Haut und Fruchtfleisch, und die Fruchthaut, der Luft ausgesetzt, nimmt einen fast papierartig zu nennenden Charakter an und verfärbt sich schwarz. Schwarz = reif. Allerdings ist mir bis dato nicht wirklich eine Geschichte eingefallen, warum diese Eigenschaft (schwarz anstatt signalartig rot, gelb und orange) wirklich ein evolutionärer Vorteil sein könnte. Für den menschlichen Züchter ist die Eigenschaft aber hochinteressant. Viele Kaki setzen weitgehend vollständig parthenokarpe Früchte an, praktizieren also den Fruchtansatz ohne Befruchtung und in der Folge auch ohne Samen. Dass das für den Menschen von Vorteil ist, ergibt sich von selbst. Aber was hätte denn der Vorteil für die Pflanze sein können? Bis mir da eine passende Geschichte einfällt, bleibe ich bei der Vorstellung, dass die starke Verbreitung der Parthenokarpie letztlich menschengemacht ist, auf unsere Vorliebe zurückgeht, samenlose Früchte zu essen, oder auch dann Früchte zu ernten, wenn die Befruchtung nicht klappt. Einige Zitrusarten haben da übrigens noch weiter ‘gedacht’: Sie haben sich die Eigenschaft (über sehr lange Zeiträume) antrainiert, nicht nur ohne Befruchtung Früchte anzusetzen, sondern zusätzlich auch Samen ohne Befruchtung zu produzieren, die das Genom der Mutterpflanze kopieren. Viele Samen = viele Überlebensmöglichkeiten. Dass die Zitrusbäume dabei auf den Vorteil der Diversität verzichten konnten/können, deutet auf eine extrem gute Anpassung an die Umwelt hin. Sie brauchen fürs Überleben ganz offensichtlich keine Diversität, sie brauchen keine bessere Adaption, sie müssen einfach nur sehr viele Samen produzieren, um das eigene Überleben zu sichern. Seid fruchtbar und mehret euch. Ausnahmsweise geht das offensichtlich auch ohne Sex.
Nächste Woche gibts dann noch mehr Pflanzengeschichten, es kommt ja bald die Zeit der Geschichten… Herzliche Pflanzengrüsse Markus Kobelt PS: Mein Editorial zur Gartenpolitik von letzter Woche hat Wellen geschlagen. Herzlichen Dank für alle Zuschriften! Einige Feedbacks von euch gibts am Schluss dieses Newsletters in anonymisierter Form… |
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'Ordnung' schaffen im Garten – Wintervorbereitungen bitte nicht übertreiben... 
Der erste Schnee bedeckt die Landschaft und bringt winterliche Stimmung – doch für viele Pflanzen ist dieser plötzliche Temperatursturz eine Herausforderung. Während einige Gewächse Frost problemlos überstehen, benötigen empfindlichere Arten jetzt besonderen Schutz. Mit den richtigen Maßnahmen bringst du deine Pflanzen sicher durch die kalte Jahreszeit und kannst sie im Frühjahr wieder in voller Pracht genießen. Viele unserer Kunden sind allerdings verunsichert, welche Aufgaben im Garten nun auf sie warten.
Reinholen, abdecken, zurückschneiden – die elementaren Fragen Nun, unsere Stauden sind als ausdauernde Pflanzen grundsätzlich winterhart. Viele sterben im Winter oberirdisch ab, ziehen sich ins Erdreich zurück, überleben im Wurzelstock und treiben im Frühling wieder neu aus, sie gehen also von ganz alleine der unwirtlichen Jahreszeit aus dem Weg.
Bild: Rudbeckia fulgida 'Little Goldstar' – Sonnenhut mit gelben Blüten von Anfang August bis Ende Oktober
Diese Pflanzen brauchen in der Regel keinen Winterschutz, jedenfalls nicht vor Kälte. Bei uns in Norddeutschland ist der viele Winterregen das größere Problem. Wer zuhause mit feuchten, verdichteten Böden ein Problem hat, sollte bereits beim Pflanzen bei sehr nässeempfindlichen Stauden das Pflanzloch mit Kies, Schotter oder Blähton drainieren, damit die Wurzeln nicht mit Staunässe konfrontiert werden.
Immergrüne Stauden, wie Lavendel, Thymian, Teucrium (Gamander) müssen wir dagegen gut beobachten. Sie behalten im Winter ihre Blätter und es findet weiter Transpiration statt, also wird Wasser über die Blätter verdunstet. Eine geschlossene Schneedecke wäre für sie die der beste Winterschutz, doch das Glück haben wir (Norddeutschen) selten.
Bei Kahlfrösten kann es daher nach einiger Zeit zum Vertrocknen der Pflanze kommen. Leider sieht man das oft erst im Frühling. Schaut, dass der Boden nicht komplett austrocknet und deckt diese Stauden bei Kahlfrösten mit einem luftigen Material ab. Sehr gut geht Tannenreisig - im Übrigen eine sinnvolle Weihnachtsbaumentsorgung.
Rückschnitt einfach mal lassen Grundsätzlich darf natürlich alles geschnitten werden, was abgestorben, braun, matschig, und unansehnlich ist. Und eindeutig kranke Pflanzenteile, die stark mehltaubefallen oder mit Rostpilzen übersät sind müssen auf jeden Fall geschnitten werden, damit sich die Pilzsporen nicht weiterverbreiten. Alles andere darf ruhig stehen bleiben.
Bild: Nepeta grandiflora 'Zinsers Giant' - Katzenminze mit blauen Blüten von Anfang Mai bis Anfang September
Leider wird in vielen Gärten immer noch »tabula rasa« gemacht – alles wird auf den Stock zurück geschnitten, das letzte Blatt aus den Stauden‚ »herausgekratzt«, die dann blank und schutzlos dem Frost ausgesetzt sind, und obendrein wird geschimpft und gejammert... und den Satz »man will doch endlich auch mal fertig sein mit dem Garten« den kann ich sogar verstehen, denn das Beschriebene klingt nach unerfreulicher Arbeit und das Ergebnis ist einfach scheußlich – kahle, sterile, ungemütliche Beete, bei deren Anblick es einem fröstelt.
Wir können es so viel einfacher haben. Alle Spätblüher bleiben häufig auch abgestorben formschön und stabil. Fruchtstände von Astern, der fetten Henne, von Gräsern oder dem Brandkraut (Phlomis) sehen wunderschön aus, bieten Vögeln und Kleintieren Schutz und Nahrung und Spielplatz. Schnee- und Rauhreifeffekte verzaubern, der Garten bleibt lebendig und der tägliche Gang zum Vogelfutterhaus ein Erlebnis.
Bild: Monarda fistulosa 'Fireball' - Zwerg-Indianernessel mit feurig-roten Blüten von Anfang Juli bis Ende August
Der Ärger mit den Blättern... ...ich kann ihn nicht nachvollziehen. Noch weniger die Entscheidung, nur noch Immergrüne zu pflanzen – wie eintönig ist das. Wir haben zuhause mit dem Laub von 3 Eichen, 3 Walnussbäumen und diversen anderen Laubbäumen zu leben. Vom Rasen müssen sie runter, damit er nicht erstickt, das ist klar. An einem schönen sonnigen windstillen Tag bunte Blätter harken und mit der Karre unter die Sträucher fahren – welch' herrliche Gartenarbeit – für die Sträucher ist es Schutz und Humus, für mich Bewegung und frische Luft.
Und in den Beeten? Lassen wir das meiste Laub liegen. Auch hier heißt es Schutz und Humus für die Stauden, Schutz des Bodens vor Erosion und Austrocknung. Ich verwöhne Pflanzen und Boden und decke sie mit einer kuscheligen Winterdecke zu.
Liebt euren Garten auch im Winter, er hat es verdient!
Doris Pöppel
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Die schönsten Ilex Sorten Was wäre die Adventszeit ohne die schönsten Ilex Sorten?
Wer noch keine Stechpalme (Ilex) daheim im Garten hat, sollte sich jetzt überlegen, welche Ilex Sorten zu pflanzen wären. Die Auswahl ist nämlich grösser, als man gemeinhin denkt. So gibt es nebst den klassischen immergrünen Ilex Arten und Sorten auch solche mit buntem Laub, und es gibt sogar solche, die gar keine Beeren bilden. Die Arten der Ilex crenata eignen sich als Ersatz für den Buchsbaum. Für die weihnächtliche Floristik sind aber natürlich die Ilex Sorten mit dem klassischen roten Beerenschmuck gefragt, um Türkränze zu flechten und weihnächtliche Desserts zu dekorieren.
Ilex Sorten – welche sind die besten für welche Verwendung? Die beliebtesten Ilex Sorten für den Garten sind die verschiedenen Formen der in Mitteleuropa heimischen Ilex aquifolium. Der Klassiker für den Garten ist Ilex aquifolium 'Alaska', denn diese Züchtung weist einen besonders schönen Farbkontrast auf. Ihr Laub ist von intensiv leuchtendem, glänzendem Grün, während die Beeren knallrot vor diesem Hintergrund hervortreten. Wer es exklusiver mag in seinem Garten, der sollte sich die buntlaubigen Ilex Sorten genauer anschauen.
Da gibt es einerseits die Ilex aquifolium 'Silver Queen' mit ihrem weiss umrandeten, äusserst eleganten Laub. Vor diesem weiss-grünen Laub treten die roten Beeren in schönstem Kontrast hervor. Und dann gibt es die gelb-grün panaschierte Sorte Ilex aquifolium 'Rubricaulis Aurea', die ebenfalls mit schön kontrastierenden roten Beeren aufwartet. Die Ilex Sorten mit mehrfarbigem Laub wachsen ein bisschen weniger stark als die Wildform, und eignen sich auch, um sie jahrelang in einem Kübel oder Pflanztrog zu kultivieren.
Bild: Die Ilex Sorte aquifolium 'Silver Queen' besticht mit ihrem besonders schön gezeichneten grün-weissen Laub.
Die schönsten Ilex Sorten für jeden Standort - Übersicht In der Natur gedeiht die in Europa heimische Stechpalme (Ilex aquifolium) in lichten Wäldern. Diese Pflanzen können aber auch in recht tiefem Schatten noch gedeihen. Im Garten gibt man ihnen am besten einen Standort in einer grösseren Sträucher Hecke, oder neben anderen, grösseren Bäumen. Die kleineren, kompakteren Ilex Sorten Ilex meserveae sind ideal geeignet als Heckenpflanzen. Denn sie wachsen buschig und kompakt, und bilden auch im Winter dichte, zuverlässige Hecken. Bei den Hecken-Stechpalmen gibt es die Ilex Sorten 'Blue Angel', 'Blue Princess' und 'Blue Prince', die alle mit ihrem blaugrünen, dunklen Laub auffallen. 'Blue Princess' ist eine weibliche Pflanze, die sich für Hecken mit Beeren eignet, während 'Blue Prince' eine männliche Pflanze ist. Auch die zweifarbige, grün-weiss panaschierte Ilex meserveae 'Casanova' ist eine männliche Pflanze. Diese bilden keine Beeren. Manchmal werden diese Ilex Sorten für Hecken bevorzugt, weil sich damit schlichte, immergrüne lebendige Wände pflanzen lassen. Ausserdem dienen die männlichen Ilex-Pflanzen dazu, weibliche Exemplare, die anderswo im Garten gedeihen, zu befruchten. Denn wenn keine männlichen Stechpalmen in der Nähe gedeihen, bilden die weiblichen Pflanzen auch keinen roten Schmuck.
Bild: Die Hecken-Stechpalme Ilex meservea 'Blue Angel' wächst kompakt, sie bildet rote Beeren, die vor dem blaugrünen dunklen Laub hervorragend zur Geltung kommen. Diese Heckensorten eignen sich auch gut für die Kultur im Kübel.
Können Ilex Sorten auch auf dem Balkon gedeihen? Im Prinzip ja. Die Ilex Sorten der Ilex aquifolium Stechpalmen brauchen aber grosse Kübel. Diese Stechpalmen wachsen mit den Jahren zu richtig grossen Bäumen heran. Jüngere Stechpalmen können aber gut einige Jahre in Gefässen gedeihen, da sie auch recht langsam wachsen. Kompakter bleiben die Ilex Sorten der Ilex meserveae, die auch gern für Hecken verwendet werden. Diese wachsen weniger rasch und bilden dichtere, kleinere Sträucher, die in Kübeln auf dem Balkon gut aussehen. Alle Ilex Sorten sollten auf dem Balkon halbschattig stehen und im Sommer nicht in der vollen Sonne braten müssen. Stechpalmen vertragen hingegen recht tiefen Schatten. Ausserdem mögen sie eher humose, feuchte Erde.
Die Pflanzen brauchen also im Topf regelmässig Wasser. Auch im Winter müssen immergrüne Pflanzen wie die Stechpalmen regelmässig gegossen werden, wenn das Wetter frostfrei ist. Denn über ihre immergrünen Blätter verlieren sie auch in der kalten Jahreszeit Feuchtigkeit. Allerdings muss man ehrlicherweise sagen, dass Stechpalmen auf dem Balkon im Sommer eher ein Ärgernis sind – sie sind zwar grün, machen aber optisch ohne die Beeren nicht viel her. Sie wirken sogar eher etwas düster. Und wehe, man kommt ihren stacheligen Blättern mal in leichter Sommerkleidung zu nahe!
Bild: Die männliche Ilex meservea 'Casanova' bildet keine Beeren. Sie wächst recht kompakt und kann auch gut in einem Kübel auf dem Balkon oder auf der Terrasse kultiviert werden.
Die besten Ilex Sorten für Adventskränze Jedes Jahr kommen zu Weihnachten wieder neue Trends auf. Aber ich persönlich mag am liebsten die Klassiker, die Tannzapfen, die Misteln, und natürlich die Stechpalmen. Das klassische Rot und Grün, und vielleicht noch ein paar goldene Kugeln dazu. Denn an Weihnachten möchte ich nicht originell sein, dann möchte ich einfach etwas Ruhe, und den ganzen kommerziellen Klimbim beiseite lassen. Für diese gute alte Tradition der Ruhe und Besinnung stehen die klassischen Ilex Sorten mit ihrem ledrigen, stacheligen Laub und den bescheidenen roten Beeren zäh, immergrün und vor allem sehr verlässlich.
Nein, an Weihnachten muss man nicht das Rad neu erfinden. Dafür lieber ein paar Stechpalmen-Zweige ins Haus holen – diesen Brauch pflegten schon die alten Germanen. Und den keltischen Druiden galten die Stechpalmen als die heiligsten aller heiligen Bäume. Denn Ilex symbolisiert mit seinen immergrünen Blättern Ausdauer und Hoffnung wie kaum eine andere Pflanze.
Bild: Die in Mitteleuropa heimische wilde Stechpalme (Ilex aquifolium) gedeiht in lichten Wäldern. Im Garten wächst die Stechpalme gern in grossen gemischten Sträucherhecken und zwischen anderen naturnahen Bäumen.
Gibt es Ilex-Sorten ohne Stacheln? Nein. Aber es gibt Stechpalmenblätter ohne Stacheln. Und zwar sind das die Blätter der alten Stechpalmen-Bäume, die weit oben wachsen, wo keine Tiere hinkommen. Die Stacheln nämlich, die dienen den Stechpalmen dazu, sich Fressfeinde vom Laub zu halten. Grosse alte Stechpalmen bilden im Bereich der Krone unbewehrte, glattrandige Blätter, die für floristische Zwecke heiss begehrt sind. Auch symbolisch sind diese glatten Stechpalmen-Blätter interessant.
Wegen diesem Verhalten, dass sie nämlich nur dort Stacheln bilden, wo es auch nötig ist, gelten die Stechpalmen als Symbol für die weise Voraussicht. Um im Garten solche glattrandigen Blätter ernten zu können, muss man sich allerdings gedulden. Alle Ilex Sorten wachsen sehr langsam. Ihr Holz ist extrem hart, und bis sich dann in der Höhe die ersten stachelfreien Blätter bilden, wird es Jahrzehnte dauern. Bis dahin muss man sich halt mit soliden Gartenhandschuhen behelfen.
Bild: Bei älteren Stechpalmen bilden sich im Innern der Dickichte oft Blätter ohne Stacheln, an Stellen, wo keine Frassfeinde drohen. Darum gilt die Stechpalme auch als Symbol der weisen Voraussicht.
Bild: Diejenigen Stechpalmen-Zweige, die weit oben in den Bäumen wachsen, haben keine Stacheln und lassen sich leichter zu Kränzen verarbeiten.
Bild: Ein selbergemachter Stechpalmen-Kranz ziert die Haustüre von Lubera-Autorin Sabine Reber.
Ilex Sorten als Dekoration für die festliche Tafel Was wäre ein englischer Christmas Pudding oder ein Mince Pie ohne ein Stechpalmen-Zweiglein als Dekoration? Auch bei anderen weihnächtlichen Desserts wird im angelsächsischen Kulturraum gerne ein Stechpalmenzweig verwendet, denn erstens sind alle Ilex Sorten nur schwach giftig. Im Gegensatz zu Eiben, Efeu oder Christrosen, die alle als stark giftig gelten, können Stechpalmen also problemlos als Dekoration für eine Süssspeise verwendet werden.
Und schliesslich werden die Beeren ja nicht gegessen. Vor allem aber sehen sie mit ihrem Kontrast von dunkelgrün und rot wunderschön aus, und werten jede festliche Nascherei optisch auf. Auch für Dekorationen in der Wohnung sind Ilex Sorten sehr begehrt. Und das Beste daran: sie halten auch in der warmen Stube und sogar als Schmuck auf einem Päckli unter dem Weihnachtsbaum recht lange, und die Beeren fallen nicht so schnell ab. Ausserdem ist es ganz einfach, mit einem Stechpalmen-Zweiglein zu dekorieren: einfach ein Stück mit drei oder vier Blättern und etwas Beeren daran mit einer scharfen Rosenschere abschneiden, am gewünschten Ort anbringen – unkomplizierter geht es nimmer, um mit den schönsten Stechpalmen ein wenig weihnächtliche Stimmung herbeizuzaubern!
Bild: Ilex Sorten mit roten Beeren werden besonders im angelsächsischen Raum traditionellerweise gerne verwendet, um weihnächtliche Desserts wie Mince Pies und Christmas Puddings zu schmücken.
Kleinblättrige Piraten-Stechpalme Eine Besonderheit unter den Ilex Arten sind die Ilex meserveae 'Little Pirate'. Diese Züchtung stammt aus Amerika. Diese Ilex-Sorte wächst sehr langsam und erreicht erst nach vielen Jahren ihre Endhöhe von einem Meter. Darum eignet sich diese kleine Stechpalme auch hervorragend als dauerhafte Kübelpflanze. Ebenso gut geeignet ist sie für niedrige Beeteinfassungen oder für immergrüne Bepflanzungen in einem kleinen Garten. Sie gedeiht an einem sonnigen Standort auf Balkon und Terrasse oder im Garten ebenso gut wie im Schatten, ist sehr frosthart und überhaupt eine durch und durch robuste und dankbare Pflanze.
Mit ihren winzig kleinen, stark gezähnten Blättern wirkt sie herzig, und das beste daran: die Blätter pieksen gar nicht, sie sind nämlich ganz weich zum Anfassen. Der neue Austrieb im Frühling ist von frischem Grün. Sobald das Laub ausreift, nimmt es die typisch dunkelgrüne, glänzende Snmutung der Stechpalmen an. Da Ilex merserveae 'Little Pirate' so kompakt und filigran wächst, eignet sie sich auch perfekt für immergrüne winterliche Bepflanzungen und weihnächtlicher Gestaltungen.
Bild: Die kleinblättrigen Ilex meservaea 'Little Pirate' eignen sich hervorragend für die Bepflanzung von weihnächtlichen Balkonkästen.
Buchs-Ilex als robuster Ersatz für den Buchsbaum Wer wegen dem Buchsbaum-Zünsler und dem Buchsbaumpilz einen Ersatz sucht für seine alten Buchs-Hecken, der wird mit dem Buchs-Ilex Buchserli glücklich werden. Diese kleinblättrige Stechpalmenart ist nämlich robust und wird von den Raupen nicht angefressen und auch vom Buchsbaumpilz nicht befallen. Dieser Buchs-Ersatz wurde von Lubera in Buchs SG gezüchtet. Vom optischen Erscheinungsbild her sieht diese Stechpalmen-Züchtung in der Tat dem traditionellen Buchs (Buxus sempervirens) verblüffend ähnlich.
Für eine niedrige Beeteinfassung werden die Buchserli mit 20 Zentimeter Abstand gepflanzt. Für eine höhere Hecke kann der Abstand etwas grösser gewählt werden. Eine Hecke aus der Ilex Sorte Buchserli kann zwischen 30 und 150 Zentimeter hoch werden. In den ersten Jahren soltlen die jungen Pflanzen dreimal im Jahr in die gewünschte Form geschnitten werrden, nämlich im Mai, im Juli und dann Ende August noch einmal. Wenn die Hecke ihre definitive Form erreicht hat, reicht es meistens, sie im Mai und im Juli zu schneiden.
Bild: Die kleinblättrigen Pflanzen der Ilex crenata Sorte Buchserli eignet sich als Buchsbaum-Ersatz für kleine Hecken.
Zusammenfassung: Die schönsten Ilex Sorten - Ilex crenata Arten dienen als Buchsbaumersatz, während Sorten mit roten Beeren gefragt sind für weihnachtliche Dekorationen.
- Beliebte Ilex-Sorten für den Garten sind vor allem verschiedene Formen von Ilex aquifolium, wie 'Alaska' mit intensivem Grün und roten Beeren.
- Ilex meserveae Sorten sind ideal für Hecken und bieten eine Auswahl an männlichen und weiblichen Pflanzen mit blaugrünem Laub.
- Ilex-Sorten können auf dem Balkon wachsen, erfordern jedoch grosse Kübel und halbschattige Bedingungen.
- Klassische Ilex-Sorten werden für Adventskränze geschätzt, da sie mit ihrem ledrigen Laub und roten Beeren eine zeitlose Eleganz verleihen.
- Trotz des Namens haben alle Ilex-Sorten Stacheln, aber ältere Bäume entwickeln glatte Blätter in der Kronenregion.
- Ilex-Sorten sind beliebte Dekorationen für festliche Tafeln und Desserts, da sie eine ästhetische Ergänzung bieten und nur schwach giftig sind.
- Die kleinblättrige Ilex meserveae 'Little Pirate' eignet sich als robuste Kübelpflanze und für winterliche Gestaltungen.
- Der Buchs-Ilex 'Buchserli' ist eine robuste Alternative zum Buchsbaum, die widerstandsfähig gegen Schädlinge und Pilze ist.
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Gartenpolitik – eure Reaktionen... Der private Garten im Kreuzfeuer der Politik – dieses Editorial hat in der Tat Wellen geschlagen. Selten haben wir so viele Kommentare erhalten! Herzlichen Dank an alle, die deswegen in die Tasten gehauen haben... manche überdrüssig, manche belustigt, aber ganz ganz viele tatsächlich besorgt, ähnlich besorgt wie wir...
Wir veröffentlichen hier einige Wortmeldungen in anonymisierter Form, ohne Anspruch auf repräsentative Gewichtung, die Redaktion hat sich aber zumindest darum bemüht...

Moin an die Redaktion!
Mir fällt sofort der Ausspruch von Obelix ein »Die spinnen die Römer!«
Mehr kann ich gar nicht dazu sagen - oder ganz ganz viel. Das Letztere lasse ich jetzt lieber sein und hoffe für euch, dass die 9 Seite vergraben in der Schublade bleiben oder irgendwann einfach verschämt vernichtet werden.
Schöne Grüße

Sehr geehrter Herr Kobelt,
Sie leben offensichtlich in einem entrückten Paradies.
Hier in Wien gibt es seit Jahrzehnten (lange vor Klimawandel und Corona) das Wiener Baumschutzgesetz. Es schreibt mir vor, dass ich ohne komplizierte Genehmigung keinen Baum in meinem Garten fällen darf (auch nicht krank oder tot) und, falls ich es doch tue, mehrere Bäume nachpflanzen muss. Diese Bäume schreibt mir die Behörde dann vor, es gibt eine Liste erlaubter Arten. Auch darf ich neue Bäume nicht zb bei Lubera kaufen, sondern nur bei den von der Gemeinde Wien genehmigten Baumschulen (welche der Gemeinde gehören, na sowas.) Bei Verstößen drohen Strafen in Höhe mehrerer (zehn)tausend Euro.
Zur Durchsetzung dieser Vorschrift werden Grundstücke ohne Zustimmung des Besitzers regelmäßig kontrolliert, die vorhandenen Bäume erfasst und in die Grundbuch-Pläne eingetragen.
Ich wäre sehr froh, wenn ich einen invasiven Blauglockenbaum einfach abschneiden und durch eine Eiche ersetzen dürfte. Aber so läuft das hier nicht.
Heulen Sie leiser, sonst kommt Ihr Dorf auf die gleichen Ideen. Schottergärten-Verbote und Verbote invasiver Arten sind übrigens sinnvoll.
Mit freundlichen Grüßen

Guten Tag,
das Thema scheint irgendwie absurd zu sein hier in der Schweiz wo das nicht einmischen in die sogenannte private Sphäre einen hochoffiziellen hohen Stellenwert zu haben scheint.
Aber, wehret den Anfängen. Politik hat nichts mit dem privaten Garten zu tun, Empfehlungen zur Gartengestaltung kann man tolerieren, aber keinen Zwang.
Ich meine wo ist die ernsthafte/ umfassende Gestaltung oder das in Ruhe lassen der noch bestehenden original schweizweiten Natur? Wo und wie ist das hoch offizielle Vorbild diesbezüglich? Ich meine wenn die Politik erzwingen könnte wo in welcher Richtung und wieviel und welche Bäume, Sträucher etc. im Garten zu pflanzen wären dann stellte sich zuerst die Frage: wo welche Strassen gebaut werden „müssen“ oder was auch immer zu betoniert werden »muss«...
Oder einfach ganz schlicht die Frage: Was ist Natur? Mir scheint, viele Menschen wissen noch immer nicht was das ist.
Das sind meine Garten Gedanken zu später Stunde,
freundliche Grüsse

Bitte keine solche Statements mehr, da vergeht mir die Lust am Shoppen!
Mit freundlichen Grüßen...

Lieber Herr Kobelt
ich freue mich immer über Ihre Newsletter. Einer der wenigen, welche ich mit Interesse lese. Sie sind ein seltenes Exemplar des selber denkenden Menschen!
Mein Gott, wenn der Staat auch noch unseren Garten reglementiert… Mein geliebter Garten ist mein Refugium, meine Pflanzen sind meine Freunde, welche ich liebevoll hege und pflege. Ich werde mich ganz sicher gegen diesen weiteren Übergriff wehren! Was seit Corona geschieht ist Wahnsinn. Wir werden entmündigt und gedemütigt - aber nur, weil wir dies zulassen. Ich möchte alle Menschen ermutigen, sich ihrer Selbst bewusst zu werden, sich ihrer Talente, Weisheit und Resilienz zu bedienen, sie zu reaktivieren und gegenüber diesen wild gewordenen Mächten NEIN zu sagen. Wir sind stark, denn wir sind viele!
Danke für Ihren Mut.
Herzliche Grüsse

Guten Tag Herr Kobelt und Team
Eigentlich mag ich keine Newsletter und bestelle diese umgehend ab, sollte ich einen erhalten. Mit Ausnahme von Ihrem Newsletter, resp. Gartenbrief.
Ich mag Ihren erfrischenden Humor und ihren leichten Sarkasmus. Ich teile viele Ihrer Ansichten, die ich in oder zwischen Ihren Zeilen lese.
Zum aktuellen Thema. Die Politik ist ein machtgieriges Konstrukt, das am liebsten komplett gläserne Bürger hätte und deren Leben bis ins kleinste Detail unter Kontrolle hat. In einer nicht allzu weit von uns entfernten Gemeinde setzt man bereits Drohnen ein, um allfällige Bausünder und Gartenschopf-Übeltäter ausfindig zu machen. Man missachtet die Privatsphäre der Bürger und spioniert sie aus, Hauptsache die Kasse klingelt und die ungehorsamen Wüstlinge wurden gemassregelt.
Ich finde, dass der Staat seine gierigen Finger viel zu tief in die Privatsphären steckt. Insbesondere, wenn es um den eigenen Grund und Boden der Bürger geht.
Um unser Grundstück herum haben wir Hecken und Hasel darum sehr hoch werden lassen. Niemand soll ungebeten seine neugierigen Augen und Nase hineinstecken.
Ich vermehre mein eigenes Saatgut und veranstalte einmal jährlich eine Tauschbörse für Saaten. Ich pflanze an was ich möchte und wo ich es möchte. Wir privaten Gärtner sind ja gemäss »Experten der Wissenschaft« die grössten Treiber des bösen CO2! (Wir werden alle sterben... Ironie off.)
Am liebsten pflanze ich von jeder Sorte Baum, Strauch, Kraut etc. etwas an. Schön bunt gemischt in Permakultur. Da Sie solch ein breit gefächertes Sortiment zu vernünftigen Preisen führen, bestelle ich immer wieder gerne bei Ihnen. Ihre Pflanzen kommen in einem sehr guten Zustand an und sind robust.
Wie habe ich mich gefreut, als ich von dem im Frühling gepflanzten Zwetschgenbaum ganze 67 Früchte ernten konnte und im Oktober sogar erstmals eigenen Pfeffer!
Beim Thema »invasive« Pflanzen denke ich genauso wie Sie. Leider ist es mir nicht gelungen, vor Inkrafttreten des unsinnigen Verbotes eine Paulownia zu ergattern. Das Saatgut ging nicht auf und Stecklinge habe ich nicht auftreiben können. So einen schönen Baum hätte ich zu gerne in den Hühnerauslauf gepflanzt, um den Tieren Schatten zu spenden. Also falls Sie ganz zufällig jemanden wüssten, der mir solch einen bewurzelten Steckling gegen eine Spende »zur Ansicht und anschliessenden Vernichtung« zukommen lassen könnte, wäre ich Ihnen sehr verbunden.
Ansonsten wüsste ich eventuell einen Platz in einem Tessiner Wald, wo ich nächsten Sommer auf die eine oder andere junge Paulownia stossen könnte.
So, genug geschrieben.
Falls Sie Teile dieses Schreibens veröffentlichen möchten, dann fühlen Sie sich frei. Aber bitte ohne Nennung meines Namens. Nicht, dass die Drohne bald über unserer Gemeinde kreist! Wir könnten sie fälschlicherweise für eine Tontaube halten... 😉

Guten Tag Markus
ich lese normalerweise keine Newsletter, aber bei Deinem, gut geschriebenen, mache ich oft eine Ausnahme. Danke! Das Thema 'Gartenpolitik' erinnert mich an ein Zitat von Ronald Reagan: The nine most terrifying words in the English language are: I'm from the Government, and I'm here to help.
Ich wünsche darum Deinem Newsletter eine geneigte Leserschaft.
Freundliche Grüsse

Der Wochenbrief von Markus Kobelt zeigt einmal mehr auf, wie es bei uns läuft. Der Staat mischt sich je länger je mehr in unser Leben ein. Wohl am krassesten ist das in der Stadt Zürich, wo von der links-grünen Regierung geregelt wird, was das Zeug hält. Aber wer wählt diese Regierung? Wir, das Volk. Und so bewahrheitet sich einmal mehr: das Volk hat die Regierung, die es verdient. Das gilt jetzt auch in den USA mit Trump. Leidtragend ist die Minderheit, aber das ist Demokratie. Ich meinerseits hoffe einfach, dass alle diejenigen, die zur Minderheit gehören, wieder einmal auf der anderen Seite stehen. Und bezüglich anpflanzen (wohne zum Glück nicht in der Stadt Zürich) ich pflanze an, was Freude macht, was dem ökologischen Gedanken Rechnung trägt, was mir gefällt. Das müsste auch in Zukunft möglich bleiben und wo das jetzt nicht mehr so ist, wieder möglich werden. Sonst müssen wir uns über diktatorische Regelungen in anderen Ländern nicht mehr als Richter aufspielen, weil wir nämlich in die gleiche Richtung zu marschieren scheinen in gewissen Bereichen mit unseren Schreibtisch-Diktatoren.

Liebes Lubera Team,
meine Antwort auf euren aktuellen Gartenbrief. Ich bete, dass der Staat die Finger von meinem Garten lässt... Ich lebe in Berlin und betreue seit dreieinhalb Jahren einen Kleingarten, so gut es geht nach Permakultur Richtlinien. Ich behaupte, Vielfalt zu unterstützen und sehe auch bereits Erfolge: im stets sinkenden Wasserverbrauch, den wiederkehrenden Eidechsen und sich mehrenden Insekten. Gut, Vögel hab ich wenig, die kriegen in den Nachbargärten einfach viel zu viel Futter, da kann ich nicht mithalten.
Also:
Finde ich der Staat soll Vorschriften zur Gestaltung des Gartens machen?
Nein, auf keinen Fall.
Beim bloßen Gedanken kommt mir das große Grausen. Wie soll das in Deutschland fruchten, wo Leute ohne jegliche Branchenkenntnis, ja sogar ohne Ausbildung Ressorts leiten können? Das will ich mal gar nicht vertiefen, was ich viel schlimmer finde ist, dass zentral gesteuerte Gartenvorschriften nur auf Verallgemeinerung hinauslaufen kann, da bleiben dann Regionalität und Vielfalt auf der Strecke. Es sei denn es gibt ganz geniale Gartenbauämter die vor Know How nur so strotzen und jede regionale Eigenheit kennen und dadurch Diversität und Vielfalt fördern können.
Aber selbst dann würde ich es vorziehen, wenn die Gartenbesitzer sich selbst schlau machen, eigene Verantwortung ergreifen und ihren Beitrag leisten anstatt die Verantwortung abzugeben und nur zu machen, was der Staat in dem Fall vorschreibt.
Mein Fazit: Der Staat darf gerne beratend tätig sein (ohne zu manipulieren wenn das überhaupt geht), wenn Spielraum für die eigene Kreativität und Mut zur Eigenverantwortung bleiben.
Viele Grüße aus Berlin

Lieber Herr Kobelt und Team
Ich erlebe zurzeit das von Ihnen beschriebene direkt selber.
Ich hatte ein altes Bauernhaus, renoviert und inzwischen vermietet. Der Garten ist mit einheimischen Sträuchern und 3 alten Halbstammobstbäumen bepflanzt und ja auch mit einem bösen Flieder. Das Haus brannte letztes Jahr leider ab.
So, nun muss ich einen Ersatzbau erstellen. Es wird ein Holzhaus im Schwedenhausstil.
Dass von der Lattenrichtung der Fassade bis zu der Anzahl Fenster alles beaufsichtigt und vorgeschrieben wird (ohne denkmalschützerische Dienstbarkeit auf dem Grundstück) ist bereits mühsam zeit- und kostenintensiv.
Aber bereits bei der Baueingabe musste zudem ein Gestaltungsplan eingereicht werden. In diesem zeichnete ich einen Biodiversitätsgarten mit Totholz, Steinhaufen etc. und dem schriftlichen Versprechen nur einheimisches im Garten zu pflanzen. Zwei Beete vor dem Haus sind mit dem gelben Pflanzenarrangement von Ihnen geplant.
Weil trotz Besitzstandwahrung das Dachwasser nicht mehr in die Kanalisation darf, muss es versickern. Dazu plane ich eine grosszügige Sickermulde, artgerecht bepflanzt.
Ein 1,4 m hoher Whirlpool sollte als Highlight inmitten der Blumenwiesenpracht zu stehen kommen.
Der Pool musste ( ohne rechtliche Grundlage) in die Terrasse integriert werden und nicht im Garten, sämtliche geplanten und bestehenden Pflanzen mussten namentlich aufgelistet werden und eingezeichnet werden, auch bei den UFA Samenmischungen für die Wildblumenwiese und Sickermuldenmischung.
Aus Jux versteckte ich einen Neophyt in der lateinischen Aufzählung.
Nachbearbeitet werden musste mein 7-seitiger Bericht wegen fehlender Einzeichnung des Standortes der Grüntonne im Garten!
Der Neophyt blieb unentdeckt.
Das Lubera Pflanzenbundle musste intensiv aber erfolgreich verteidigt werden, weil oh weh einige nicht heimische Blumen in den Beeten vor dem Haus unsere Biodiversität bedrohen und nicht einem "bäuerlichen Vorgarten" entsprechen.
Ich bin sehr für Biodiversität und Einheimisches. Schon mein Grossvater als Imker sagte immer: »Denkt an unsere Bienen beim pflanzen«.
Schottergärten etc. sind auch mir ein Graus, doch noch viel mehr graust mir vor sinnfreier Einmischung durch die Politik bis in unsere Rückzugsräume welche mit bürokratischem Unsinn durchgesetzt wird.
Vor 15 Jahren legte ich den Garten an. Niemand interessierte sich dafür und trotzdem entstand bereits da ein Naturgarten zum Wohle unserer Insekten, Käfer und Vögel.
Auch sonst im gesamten (kleinen) Dorf findet sich kein einziger Schottergarten. Die Einwohner legten auch ohne staatliche Einmischung schöne lebendige und vielfältige Gärten an.
Auch ich muss mich beim Schreiben dieser Zeilen ziemlich zusammennehmen Herr Kobelt um nicht unflätig zu werden ob der Regulierungs- Kontrollwut unserer Behörden und noch mehr über die Unterstützung dafür von gewissen Wahlberechtigten, die noch meinen etwas Gutes zu tun damit.
Trotzdem freue ich mich ungemein auf die Neugestaltung unseres Gartenparadieses. Lubera mach Dich auf eine grosse Bestellung gefasst...
es grüsst Euch herzlich
ein grosser Luberafan

»Mehr Freiheit, weniger Staat!«
So hiess einmal der Slogan von der FDP. Dies ist mir beim Durchlesen des Gartenbriefes in den Sinn gekommen. Es ist mehr als stossend wie sich der Staat überall einmischt. Die Bürger(innen) werden immer mehr bevormundet. Nun sind seit geraumer Zeit die Gärten an der Reihe. Wohin solche Regierungen führen können wir momentan im Nachbarland beobachten.
Diesen Entwicklungen sollte unbedingt Einhalt geboten werden! Der Staat sollte endlich wieder schlanker werden und sich auf seine Kernaufgaben beschränken.

Hei,
Ich habe es gerne konkreter:
Bitte wo kann ich die "Verordnungen" einsehen, sonst bleiben es Vermutungen und Gerüchte um die es nicht lohnt Zeilen zu verschwenden.
Schönen Sonntag

Sehr geehrtes Lubera Team,
auch hier in Deutschland versuchen die Kommunen immer häufiger, in die Gestaltung der (Vor-) Gärten einzugreifen. Dabei geht es vor allem um die Versiegelung durch Schottergärten und die dadurch verschwindende Fläche für Insekten. In erster Linie sind dabei Neubauprojekte betroffen, bei denen ich mir zumindest eine aufklärende Wirkung vorstellen könnte. Ich selbst habe einen Kleingarten, der naturnah gestaltet ist (manche nennen es auch verwildert) und mir persönlich viel Freude bereitet; und mittlerweile auch immer mehr Menschen begeistert und demnach auch Nachahmer findet. In Kleingärten gibt es natürlich auch Regeln, aber man kann sie halt entsprechend auslegen und die (Garten-)Politik unterstützt immer mehr meine Art der Gestaltung. Aber selbst ich bin weit davon entfernt, es gut zu heißen, daß in die Gestaltung von Privateigentum eingegriffen werden sollte. Auch wenn ich dieses oder jenes nicht gut finde, sollte jeder seinen Garten so gestalten, wie es ihm gefällt...zumal die meisten Kommunen eben NICHT diese Kompetenz an den Tag legen und jedes erdenkliche Fleckchen im Stadtgebiet versiegeln (obwohl selbst den Klimanotstand ausgerufen, wie hier in Bochum geschehen). Auch eine »freiwillige« Änderung der Gestaltung durch Subventionen zu erreichen, finde ich absolut abwegig (diese Gedanken gab es hier in D auch schon), denn jemandem 1000 € für den Rückbau eines Schottergartens zu versprechen, wäre dem gegenüber, der einen »erwünschten« Vorgarten selbst finanziert hat, schon sehr ungerecht. Fazit: Die Politik sollte sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren und jegliche Einmischung in die Gestaltung des Privateigentums auf jeden Fall vermeiden.
Mit freundlichen Grüßen

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