Die Journalistin und Autorin Carina Frey gibt wichtige Tipps
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| | | | | Warum die Hilfe bei der Pflege zu Hause so wichtig ist Interview mit der Pflege-Autorin Carina Frey |
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| | | | | | | Pflegende Angehörige haben Anspruch auf eine Kur |
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| | | | | | | | | Carina Frey ist Wissenschaftsjournalistin und schreibt seit vielen Jahren zu Themen rund um Alter und Pflege. Für die Verbraucherzentrale hat sie die Ratgeber „Pflege zu Hause“ und „Pflegefall – was tun“ verfasst. |
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| | | | | Liebe Frau Frey, warum ist Unterstützung bei einer Pflege zu Hause so wichtig? Häufig rutschen Menschen in die Rolle der Pflegenden hinein. Es ist einfach nötig, dass sich jemand kümmert, also übernehmen sie diese Aufgabe. Eine Pflege kann aber sehr anstrengend sein: Man muss sich um den anderen kümmern, Termine organisieren und Anträge stellen, spontan zur Verfügung stehen, wenn es nötig ist, und auch schlechte Laune aushalten. Im Schnitt pflegen Frauen fünf Jahre lang, Männer etwas weniger. Das ist eine lange Zeit. Hilfe von außen kann eine große Entlastung sein. Man bekommt die Möglichkeit, sich selbst zurückzunehmen, zwischendurch etwas Schönes zu machen und Kraft zu tanken – eine wichtige Voraussetzung, um dauerhaft gut pflegen zu können. Wir haben Ihnen nachfolgend Fragen zusammengestellt, die in Verbindung mit der Pflege von Angehörigen immer wieder gestellt werden - was antworten Sie? "Ich weiß gar nicht, was es an Unterstützung gibt. Wer hilft mir weiter?" Erste Ansprechpartner sind die Pflegekassen. Sie müssen über die Leistungen der Pflegeversicherung informieren und bei der Organisation der Pflege helfen. Es reicht also nicht, wenn sie Telefonnummern weitergeben oder auf Formulare verweisen. Die Mitarbeitenden müssen auch dabei helfen Anträge auszufüllen oder einen Pflegedienst zu finden. Gute Anlaufstellen sind außerdem die Pflegestützpunkte, die in fast allen Bundesländern eingerichtet wurden. Sie kennen in der Regel die Angebote vor Ort und können Tipps geben oder Kontakte herstellen. Die Beratung ist kostenlos. "Mir würde es schon helfen, wenn jemand ein- oder zweimal pro Woche vorbeikommt und meinem Angehörigen Gesellschaft leistet. Wer macht so etwas?" Solche Besuchsdienste bieten Wohlfahrtsverbände, Freiwilligenagenturen oder Nachbarschaftsvereine an. Die Ehrenamtliche kommen stundenweise vorbei, unterhalten sich mit der pflegebedürftigen Person oder gehen mit ihr spazieren. Dafür nehmen sie eine Aufwandsentschädigung. Die Kosten können in der Regel über den sogenannten Entlastungsbetrag abgedeckt werden. Der Entlastungsbetrag von 125 Euro pro Monat steht allen Pflegebedürftigen für die Unterstützung im Alltag zu. "Ich bin berufstätig und kann mich tagsüber nicht um meinen Angehörigen kümmern. Was kann ich tun, damit er gut versorgt ist?" Für solche Fälle gibt es die Tagespflege. Ihr Angehöriger wohnt weiterhin zuhause, verbringt tagsüber aber einige Stunden in einer spezialisierten Einrichtung. Dort kann er an Gruppenaktivitäten wie einem Gedächtnistraining oder Spaziergängen teilnehmen, es wird gemeinsam gegessen. Einige Häuser bieten den Tagesgästen außerdem an, beim Kochen oder der Gartenarbeit zu helfen. Pflege- und Betreuungskräfte kümmern sich um die Versorgung. Die Pflegeversicherung beteiligt sich an den Kosten für die Tagespflege. Leider gibt es zu wenige Plätze, die Wartelisten sind häufig lang. Deshalb ist es wichtig, sich früh um einen Platz zu kümmern. "Ich merke, dass mir die Pflege ganz schön zusetzt. Ich bin angespannt und schlafe schlecht. Wie kann es weitergehen?" Am besten sprechen Sie mit Ihrer Hausärztin. Denn pflegende Angehörige haben Anspruch auf eine stationäre Vorsorgemaßnahme – gemeint ist eine Kur. Sie soll verhindern, dass sich Probleme wie Schlaflosigkeit oder Erschöpfung verstärken und pflegende Angehörige krank werden. Einige Kureinrichtungen bieten die Möglichkeit, die pflegebedürftige Person mitzuversorgen. Oft ist es aber besser, ein paar Wochen Abstand zu haben. Vielleicht kann ein anderes Familienmitglied einspringen. Eine Alternative ist, dass der Angehörige für die Zeit der Kur in eine Kurzzeitpflegeeinrichtung zieht. Die Pflegekassen müssen bei der Organisation helfen. Einige Wohlfahrtsverbände und das Müttergenesungswerk beraten zur Kur für pflegenden Angehörige. Es ist keine Schande, in Kur zu fahren. Im Gegenteil. Eine Kur kann eine große Unterstützung sein. Denn neben Angeboten zur Entspannung und Stressbewältigung gibt es Gespräche, in denen die Pflegesituation in den Blick genommen wird. Die Profis überlegen gemeinsam mit Ihnen, wie die Pflege künftig so organisiert werden kann, dass sie weniger belastend ist. Liebe Frau Frey, vielen Dank für die Informationen. |
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