1989 im Club „B52“: Nirvanas erstes Deutschland-Konzert war in Mönchengladbach | Erstkommunion 2024 in NRW: „Ein Tag Himmel auf Erden“ | Handyvideo zeigt Angriff: 13-Jähriger soll Obdachlosen in Dortmund erstochen haben | VRR-Chef Wittke: „Das Deutschlandticket wird teurer“ | Verdi entscheidet kommende Woche: Es drohen wieder Streiks im NRW-Nahverkehr
szmtagiomb_np
Hier klicken, um Newsletter im Browser zu öffnen.
Stephan Büllesbach
Lokalredakteur Hückeswagen
06. April 2024
Liebe Leserin, lieber Leser,
Hückeswagen, Radevormwald und Wermelskirchen aus einer Hand – das erwartet Sie in diesem Newsletter. Und das sind unsere Themen:
Einen speziellen Fokus in Sachen Fachkräftemangel legt die Rhein-Berg-Kreisverwaltung im Rahmen ihres Projekts „Gewinnung internationaler Pflegefachkräfte“ auf den Bedarf von beruflich engagierten Menschen in der Seniorenversorgung. Der Kreis sucht Wohnraum, den Vermieter für diese Berufsgruppe zur Verfügung stellen, damit das Pflegepersonal aus dem Ausland, so es denn in Rhein-Berg beruflich tätig werden will, schnell ein Dach über den Kopf angeboten werden kann.
Es bedarf keines Mathematik-Studiums, um abzusehen, dass in der Pflege immer mehr Personal benötigt werden wird. Nichtsdestotrotz hat diese Suche nach bezahlbarem Wohnraum für eine Spezial-Berufsgruppe ein Geschmäckle. Denn: Mit welcher Wohnraumsuche für wen will die öffentliche Hand anfangen, mit welcher aufhören? Versagt hat die öffentliche Hand nämlich längst – angefangen von der Bundesebene bis hinunter zur kommunalen Ebene. Alle Instrumente zur Schaffung und zum Erhalt von bezahlbaren Mietwohnraum wurden in der Vergangenheit aus der Hand gegeben oder achtlos zur Seite gelegt. Die Suche nach Wohnraum für Pflegekräfte mutet da eher wie das Herumwerkeln an einem Mini-Zahnrad im Gesamtgetriebe an.
ANZEIGE

Golden Voice of Gospel am 06.04.2024 in der Tonhalle Düsseldorf
Die Golden Voices of Gospel laden auf ihre ganz persönliche und unnachahmliche Art zu einer Reise ein, die durch ein Jahrhundert der Spirituals, Traditionals und Gospels führt. Jetzt Tickets sichern.
Um den Wohnungsmarkt zu beleben, darf die Politik diesen nicht nur dem Spiel der Kräfte der freien Marktwirtschaft überlassen – die Vergangenheit hat gezeigt, dass das Konzept scheitert. Die öffentliche Hand kann Anreize schaffen, um das zu ändern: Subventionen, steuerliche Vorteile, Förderprogramme und auch vergünstigte Kreditzinsen könnten helfen, eine Kehrtwende herbeizuführen. Politischer Wille und Entschlusskraft müssen her. Letztlich hilft sich die öffentliche Hand damit ja sogar selbst, denn dann hätte sie Wohnraum in petto, den sie Pflegekräften aus dem Ausland vermitteln kann, um diese zu locken. Dieser Wohnraum stünde aber auch den vielen anderen Suchenden zur Verfügung.

Fast genau ein Jahr ist es jetzt her, dass Dietmar Persian seinen Verzicht auf eine weitere Bürgermeister-Kandidatur in 2025 angekündigt hatte. Offenbar sind alle sechs Ratsfraktionen auf der Suche, doch bislang ist noch niemand „aus der Deckung“ gekommen. Das könnte sich aber in Kürze ändern, hat doch die SPD angekündigt, ihren Bewerber oder ihre Bewerberin noch vor der Europawahl vorzustellen, also Anfang Juni.
Auf den künftigen „Schlossherrn“ oder die „Schlossherrin“ wartet definitiv keine leichte Aufgabe, dessen müssen sich die Kandidaten bewusst sein. Denn Hückeswagen hat zwar einerseits viel Entwicklungspotenzial, das bei Weitem noch nicht ausgeschöpft ist. Die Schloss-Stadt hat aber auch jede Menge Probleme: die Finanzen, die anstehenden Millionen-Projekte, die fehlenden Personalprobleme in der Verwaltung, die teils marode, teils nicht vorhandene Sportinfrastruktur, die rückläufige Einwohnerzahl – um nur einige zu nennen. Angesichts dieser Herkulesaufgabe kann es sich der Nachfolger in Persians Schloss-Büro nicht als „Grüßaugust“ bequem machen. Da ist vielmehr jemand gefragt, der die Ärmel hochkrempelt, die Stadtentwicklung anschiebt und gerne auch (machbare) Visionen für Hückeswagen aufzeigt.
Pascal Ullrich, Fraktionschef der CDU, hat es in seiner Auflistung über die Voraussetzungen für einen Bürgermeister-Kandidat auf den Punkt gebracht: Lösungsorientierung, Innovationsfreude, Strategie/Vision und hohe Frustrationstoleranz. Jemanden mit diesem „Portfolio“ an Eigenschaften zu finden, dürfte nicht leicht werden. Vor allem, wenn jede Fraktion auf einen eigenen Bewerber setzen sollte. Daher wären die Parteien gut beraten, einen möglichen Kandidaten der Konkurrenz zu unterstützen, sollte der ins eigene Anforderungsprofil passt.
Und vor allem: Im Vordergrund der Kandidatensuche muss das Wohl von Hückeswagen und seinen Einwohnern stehen . Die Parteipolitik sollte, wenn überhaupt, dann lediglich eine untergeordnete Rolle spielen.
Menschen, die am Abgrund stehen – psychisch, finanziell, persönlich. Da ist der Verlust der Wohnung vielleicht nicht mehr weit entfernt. Wer von Wohnungslosigkeit bedroht ist oder seine eigenen vier Wände bereits verloren hat, muss sich nicht vor lauter Scham verkriechen. Ganz im Gegenteil. Auch wenn es schwerfällt, öffentlich über das vermeintlich eigene Versagen zu sprechen, so gibt es Hilfe. Und zwar online. Ganz niederschwellig. Ohne Druck. Auch anonym. Ohne Vorgeführt-Werden.
Die Wohnhilfen Oberberg der Diakonie Michaelshoven übernehmen die wichtige Aufgabe in einem vom Land geförderten Projekt. Zur Tastatur ihres Smartphones oder ihres PC müssen die Betroffenen allerdings selbst greifen, um sich die ihnen zustehende Unterstützung zu holen. Niemand muss allein bleiben. Eine gute und beruhigende Nachricht. Und vielleicht ergibt sich ja aus der zunächst distanzierten Hilfeanfrage per Mail ein persönlicher Kontakt. Das braucht Vertrauen und Verständnis. Dafür wollen die Mitarbeiter der Wohnhilfen sorgen.
Dass bereits vor dem offiziellen Startschuss Anfragen vorlagen, zeigt, dass der Bedarf enorm, die Not groß ist. Die vielen versteckten Formen der Wohnungsnot können so vielleicht ans Tageslicht kommen und gezielt bekämpft werden. Die Betroffenen werden meist nicht wissen, welche Möglichkeiten es gibt. Und diese Chance sollte sich niemand entgehen lassen , und sei der Leidensdruck und das Schamgefühl auch noch so groß.
Wir haben an dieser Stelle schon häufig darüber berichtet, dass sich in den Radevormwalder Wupperorten in den vergangenen Jahren viel getan hat. Meist zum Positiven. Denn viele Menschen im Quartier haben erkannt, dass es sich lohnt, dort zu leben. Und das Leben auch mit Lebendigkeit zu tun hat, zeigt der neue Treffpunkt im Viertel: Das Bürgerzentrum für die Wupperorte am Siedlungsweg erfreut sich weiterhin großer Beliebtheit. Als Treffpunkt. Als Ort für Gottesdienste. Als Anlaufstelle für Ratsuchende. Und vor allem als „Haus fürs Ehrenamt“, als dass das Gebäude auch bei der jüngsten Wupperkonferenz nochmals deutlich hervorgehoben wurde. Deshalb sind besonders die Vereine weiter aufgefordert, stärker noch als bislang, die Plattform der Wupperkonferenz zu nutzen, um für sich zu werben, Veranstaltungen anzukündigen, das Leben an der Wupper noch lebendiger zu machen. So wächst das Miteinander, das Gefühl von Dazugehörigkeit. Gemeinsam sind die Menschen immer stärker als allein.
Dieses Bewusstsein ist an der Wupper schon sehr ausgeprägt und macht das Quartier zu einem lebenswerten Stück Stadt.
Kommen Sie gut durch die Woche!
Ihr
Stephan Büllesbach
Mail an die Lokalredaktion senden
PS: Wie schaffen wir die Energiewende? So! Antworten gibt’s in der ersten Staffel unseres Podcasts Zukunftsorte. Überall, wo es Podcasts gibt!
Aktuelle Nachrichten
1989 im Club „B52“
Nirvanas erstes Deutschland-Konzert war in Mönchengladbach
Am Freitag, 5. April, vor 30 Jahren nahm sich der Sänger Kurt Cobain das Leben. Den ersten Auftritt mit Nirvana in der Bundesrepublik spielte er 1989 im Mönchengladbacher Club „B52“. Damals kannte die Grunge-Band, die wenig später Musik-Geschichte schreiben sollte, noch kaum jemand. Eine Spurensuche.
ANZEIGE

4 Monate RP+ für nur 4 €!
Wir feiern 40.000 RP+ Abonnenten. Sichern Sie sich passend dazu Ihr RP+ Abo für nur 4 € für 4 Monate! mehr
Erstkommunion 2024 in NRW
„Ein Tag Himmel auf Erden“
Nach Ostern steht die Erstkommunion vieler Kinder an. Auch für Marianne Beeten aus Mönchengladbach. Sie und ihre Familie berichten, was der besondere Tag für sie bedeutet, ein Pastoralreferent gibt Einblicke in die Arbeit.
Handyvideo zeigt Angriff
13-Jähriger soll Obdachlosen in Dortmund erstochen haben
Ein 13-jähriger Junge soll einen Obdachlosen am Dortmunder Hafen getötet haben. Das teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Ein Handyvideo zeige, wie das Kind am Donnerstagabend mit einem Messer auf den Mann eingestochen habe.
VRR-Chef Wittke
„Das Deutschlandticket wird teurer“
Beim drohenden ÖPNV-Streik muss es für Schüler wenigstens einen Notdienst geben, fordert VRR-Chef Oliver Wittke. Das Deutschlandticket sollte in Tarifverträge integriert werden, es werde aber teurer. Zur Fußball-EM warnt der Ex-Minister vor einem Problem.
Verdi entscheidet kommende Woche
Es drohen wieder Streiks im NRW-Nahverkehr
In den nächsten Wochen könnten Millionen Fahrgäste erneut von erheblichen Einschränkungen im Nahverkehr betroffen sein. Wann Busse und Bahnen wieder still stehen könnten.
Rheinische Post Verlagsgesellschaft mbH |
Zülpicher Straße 10 | 40196 Düsseldorf
Impressum | Datenschutz
Um sich von dem Newsletter abzumelden, klicken Sie bitte hier.