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Liebe Leserinnen, liebe Leser,

es ist unverkennbar: Die Menschen wollen ihr altes Leben zurück und damit raus aus der Krise. Und aus der der vorsichtigen Aufhebung des Lockdowns entwickelt sich ein regelrechter föderaler Wettbewerb, wer mehr Läden öffnet. Mit dem Verwaltungsgericht in Hamburg hat nun erstmals ein Gericht gegen die Beschränkung auf 800 Quadratmetern Verkaufsfläche entschieden. Geklagt hatte wohl Sport Scheck. Allerdings hat die Hansestadt unmittelbar Beschwerde gegen die Entscheidung mit aufhebender Wirkung beim Oberverwaltungsgericht eingereicht. Da stimmen die Worte der Virologin Melanie Brinkmann vom Helmholtz-Zentrum nachdenklich. Sie glaubt nämlich, dass mit der Lockerung das falsche Signal gesendet wurde. Die Menschen würden das Virus nicht mehr so ernst nehmen, wieder mehr Leute treffen, die Infektionszahlen somit ansteigen. Beim Blick in die Fußgängerzonen könnte sie leider recht haben.

Interview mit Wolf-Jochen Schulte-Hillen

“Ein 'Back to Normal' wird es meines Erachtens garantiert nicht geben. Aber die Händler, die ohnehin sich den Bedingungen des 'New Retail' rechtzeitig angepasst haben und jetzt schnell umschalten konnten, um auch schwierige Phasen zu überstehen, werden überleben.“

sagt Wolf-Jochen Schulte-Hillen, Gründer von SH Selection in unserem Interview. Der Grand Seigneur des deutschen Handels hat für uns die aktuelle Lage im Handel bewertet.

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"Viele unserer Kunden verzeichnen einen Anstieg des Online-Umsatzes und wir arbeiten daran, dass sie so schnell, flexibel und reaktionsschnell sind, wie es diese herausfordernde Situation erfordert. Dafür ist unsere Plattform ausgelegt." -  Dirk Hoerig, CEO commercetools

Picnic expandiert weiter, Metro öffnet für alle, Norma zahlt sofort

Der Online-Supermarkt Picnic vergrößert sein Liefergebiet in Nordrhein-Westfalen um fünf weitere Städte. Ab Anfang Mai beliefert das Unternehmen dann auch Haushalte in Kamen, Bergkamen, Unna, Dortmund und Lünen mit Lebensmitteln und anderen Waren des täglichen Bedarfs. Möglich wird dies durch einen neu eröffneten Hub in Kamen, der 1200 Quadratmeter groß ist.

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In Mecklenburg-Vorpommern öffnet die Metro bis zum 3. Mai 2020 ihre Türen für alle Kunden. Es wird also auf den Einlass per Metro-Karte verzichtet. In Wollgast, Greifswald, Kritzow/Wismar, Neustrelitz und Waren können somit auch Privatkunden bei der Metro einkaufen, obwohl augenscheinlich die Hamsterkäufe vorbei sind. Für den Besuch der Läden gelten natürlich strenge Hygienemaßnahmen und Beschränkungen zur Personenanzahl in der Filiale.

Als Beitrag zur Unterstützung lokaler Unternehmen will Norma den Schritt verstanden wissen, auf gestellte Zahlungsziele bei Rechnungen gänzlich zu verzichten. Künftig werden die Rechnungen also unmittelbar nach Erhalt und Rechnungskontrolle überwiesen, unabhängig von vertraglich oder sonst geltenden Fristen. In der aktuellen Situation eine nette Geste.

Zahlreiche Häuser von Galeria-Kaufhof gefährdet, Kunden sorgen sich um stationäre Händler, Ikea verdreifacht Online-Umsatz

Nachdem Galeria-Karstadt-Kaufhof bereits unter das Schutzschirmverfahren geschlüpft ist, drohen nun offenbar Schließungen von bis zu 60 der rund 170 Standorte des Unternehmens. Die Wirtschaftlichkeit der einzelnen Filialen werde aktuell überprüft. Zudem laufen Gespräche mit den Vermietern, um Mietzahlungen dauerhaft zu reduzieren, was Einfluss auf die Schließung haben dürfte.

Die ersten Modehändler durften ab Montag wieder ihre Geschäfte öffnen. Zeit für ein Stimmungsbild, das die Kollegen von Fashionunited eingeholt haben. Und die Erfahrungen sind sehr unterschiedlich. Während ein Händler bei den Umsätzen kaum einen Unterschied zur Zeit vor dem Lockdown feststellt, sieht das bei anderen Firmen ganz anders aus.

Der aktuelle „Corona Consumer Check“ des IFH Köln zeigt, dass die Verbraucher sich um die Zukunft des stationären Handels sorgen. 67 Prozent der Befragten glauben, dass zahlreiche stationäre Anbieter dauerhaft schließen müssen. So erklären 66 Prozent der Deutschen ihre Bereitschaft, trotz der Krise weiter bei lokalen Händlern einzukaufen. Das sollte die Händler aber nicht optimistisch stimmen. In der Vergangenheit zeigten sich die Konsumenten in solchen Umfragen stets dem stationären Handel aufgeschlossen gegenüber, bestellten aber dennoch weiter online.

“Unser Online-Umsatz hat sich deutschlandweit aktuell mehr als verdreifacht. Wir erzielen also derzeit gut 30 Prozent des Umsatzes, den wir unter normalen Umständen für Ikea Deutschland erwarten würden.“

Kim Steuerwald von Ikea berichtet im Interview von den Erfahrungen des Unternehmens mit der Krise, wie der Möbelhändler den Kontakt zu seinen Kunden weiter aufrecht erhält sowie die Herausforderungen, die sich aus einem deutlich gestiegenen Bestellvolumen und den anstehenden Wiedereröffnungen der Möbelhäuser ergeben.

Casper zieht sich aus Europa zurück, Montblanc eröffnet auf Tmall, Ted Baker mit Online-Popup-Store

Matratzen-Anbieter Casper zieht sich aus Europa zurück. Damit verlieren 78 Mitarbeiter ihre Jobs, was mehr als 20 Prozent aller Beschäftigen entspricht. Der Schritt soll 10 Mio. Dollar jährlich sparen. Das Unternehmen erklärte, sich auf das Ziel Profitabilität zu fokussieren.

Im „Luxus-Pavillon“ des TMall-Marktplatzes von Alibaba bietet jetzt auch Montblanc seine Produkte und Kollektionen an. Die Marke folgt damit dem Schwesterunternehmen Cartier, das hier bereits vertreten ist. Im Angebot ist auch der erste Kopfhörer des für seine Füllfederhalter bekannt gewordene Unternehmen.

Die britische Modemarke Ted Baker wird am 1. Mai einen digitalen Popup-Store eröffnen. Dort bietet das Unternehmen limitierte Auflagen von Shirts, Mützen, Drucken, Tassen und anderer Artikel an. Die Produkte werden in einem exklusiven Design gestaltet, das die Wertschätzung für systemrelevante Personen ausdrücken soll. Die Gewinne aus dem Store spendet das Unternehmen an wohltätige Organisationen.

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