| Liebe Leserinnen und Leser, heute haben wir für Sie folgende Themen im Bankenbrief: - Sentix: Leicht verbesserte Konjunkturstimmung im Euroraum
- Solaris verliert weiteren namhaften Kunden
- SNB schreibt auch 2023 Milliardenverlust
- Grimm: "Rente mit 63" nur noch für Kranke
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| Pleiten nehmen zu, aber keine Insolvenzwelle in Sicht Die Zahl der Firmeninsolvenzen Deutschland dürfte im laufenden Jahr weiter signifikant steigen. Davon geht der Finanzinformationsdienst Crif aus. Nach einer Zunahme um 22,4 Prozent auf 17.850 Fälle im vergangenen Jahr rechnet Crif laut Mitteilung von heute für 2024 mit 19.800 Unternehmensinsolvenzen. Das wären in etwa so viele wie in den Jahren vor der Pandemie. Von einer "Insolvenzwelle" könne trotz des Trends nach oben keine Rede sein, sagte Crif-Geschäftsführer Frank Schlein: "Der Großteil der Unternehmen ist weiterhin finanziell gut aufgestellt, auch wenn eine steigende Anzahl an Großinsolvenzen zu weiteren Insolvenzen führen kann." Amtliche Zahlen zu den Unternehmenspleiten des Statistischen Bundesamtes für 2023 werden Mitte März erwartet. | |
Sentix: Leicht verbesserte Konjunkturstimmung im Euroraum Geschwächt von den Corona-Jahren, hohen Energiepreisen, schwacher Konsumlaune infolge der grassierenden Inflation und gestiegenen Zinsen geraten immer mehr Firmen hierzulande in Schieflage, was die Konjunktur insgesamt lähmt. Dennoch blicken Börsenexperten weniger pessimistisch auf die Konjunktur in der Eurozone als noch zuletzt. Der vom Analyseinstitut Sentix erhobene Konjunkturindikator stieg im März um 2,4 auf minus 10,5 Zähler, wie das Beratungsunternehmen heute in Frankfurt mitteilte. Es ist bereits der fünfte Anstieg in Folge und zugleich der höchste Wert seit April 2023. "Dennoch kann man nicht von einer typischen Frühjahrsbelebung sprechen", sagte Sentix-Geschäftsführer Manfred Hübner. "Auch ist die Dynamik, ausgehend von den sehr schwachen Werten Ende 2022, vergleichsweise schwach. Dies dürfte auch an der veränderten Zinslandschaft liegen." (Foto: picture alliance/dpa/Bernd Weißbrod) | |
WestLB-Nachfolger Portigon erleidet juristische Schlappe | Im Streit um die Auswirkungen von Cum-Ex-Geschäften hat der WestLB-Nachfolger Portigon eine Niederlage vor Gericht einstecken müssen. Das Oberlandesgericht Düsseldorf entschied, dass das Kreditinstitut einer Gruppe von Anlegern Auskunft geben muss. Die Kläger, Inhaber von Genussscheinen, beabsichtigen auf Grundlage dieser Auskunft, in einem zweiten Schritt Schadensersatz in Höhe von rund 200.000 Euro vor Gericht zu erstreiten (Aktenzeichen I-16 U 217/22). "Das Urteil ebnet den Weg für die Durchsetzung der Schadensersatzansprüche der Anleger", erklärte der Kläger und Investor Malte Daniels. Portigon wollte keine Stellungnahme zu dem Urteil abgeben. Die OLG-Richter ließen zudem keine Revision vor dem Bundesgerichtshof zu. (Foto: picture alliance/dpa/Martin Gerten) |
| | Solaris verliert weiteren namhaften Kunden |
Die Berliner Solarisbank hat mit Grover ihren nächsten wichtigen Partner verloren. Wie das Technik-Mietportal in einer Mail an Kunden mitteilte, werde die Bezahlkarte "Grover Card" nicht länger angeboten. Sie belohnte Kunden für jeden Einkauf mit Cashback-Guthaben, das für die Miete neuer Technikprodukte – etwa einem Smartphone – verwendet werden konnte. Ausgegeben wurden die Visa-Debitkarten von der Solarisbank. Sie verfügt anders als Grover über eine Banklizenz. Bereits Anfang Februar wurde bekannt, dass die Neobank Vivid eine halbe Million Kundenkonten von Solaris abzieht. In beiden Fällen sollen Kostengründe ausschlaggebend gewesen sein. (Foto: picture alliance/AA/Didem Mente) | | | | SNB verbucht auch 2023 hohes Minus Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat das vergangene Jahr erneut mit einem milliardenschweren Minus abgeschlossen. Vor allem die Stärke des Franken hat sich negativ auf das Ergebnis ausgewirkt. Nach Angaben der SNB von heute betrug der Verlust im vergangenen Jahr laut endgültigen Zahlen 3,2 Milliarden Franken (3,33 Milliarden Euro). Im Jahr 2022 hatte die SNB aufgrund sinkender Aktien- und Anleihekurse sowie der Frankenstärke noch einen Rekordverlust von 132,5 Milliarden Franken ausweisen müssen. Die Entspannung im Jahr 2023 wurde durch Kursgewinne bei in Fremdwährungen gehaltenen Aktien und Anleihen vorangetrieben. Angesichts des erneuten Verlustes verzichtete die SNB auf eine Ausschüttung an den Bund, die Kantone und die Aktionäre. | | Türkische Inflationsrate steigt auf über 67 Prozent Auch nach dem Wechsel an der Spitze der Zentralbank steigen die Preise in der Türkei weiter stark an. Laut den heute veröffentlichten offiziellen Daten erreichte die Inflationsrate im Februar 67,07 Prozent. Nachdem sich die Geldentwertung im Januar noch unter 65 Prozent gehalten hatte, nahm sie zuletzt wieder Fahrt auf. Die türkische Zentralbank unter der Führung des neuen Gouverneurs Fatih Karahan bestätigte den Leitzins jüngst bei 45 Prozent. Diese geldpolitische Entscheidung war die erste nach dem Rücktritt der früheren Chefin Hafize Gaye Erkan am 3. Februar. Erkan hatte die Zinsen seit vergangenem Juni aggressiv angehoben, um die Inflation zu bekämpfen. Experten zufolge soll der starke Preisanstieg im laufenden Jahr etwas nachlassen. | | Regierung will 200 Milliarden Aktienkapital für die Rente aufbauen Die Bundesregierung plant, die Rente langfristig durch Kapitalmarktinvestitionen zu sichern, um Beitragszahler und den Bundeshaushalt zu entlasten. Bis Mitte der 2030er Jahre soll demnach ein Kapitalstock von mindestens 200 Milliarden Euro aufgebaut werden, wie Medien heute unter Berufung auf Regierungskreise berichteten. Die Erträge daraus sollen dann jedes Jahr als Zuschuss an die gesetzliche Rentenversicherung fließen. Dies sei ein zentrales Element eines lang erwarteten Rentenpakets, das Finanzminister Christian Lindner (FDP) und Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) morgen öffentlich vorstellen wollten, hieß es. | |
| | | | Grimm: "Rente mit 63" nur bei gesundheitlichen Problemen Die Wirtschaftsweise Veronika Grimm (Foto) hat vorgeschlagen, die "Rente mit 63" nur noch Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen zu gewähren. Ein vorzeitiger Renteneintritt ohne Abschläge sollte nur bei gesundheitlichen Problemen möglich sein, sagte Grimm in einem Zeitungsinterview. Die aktuelle Regelung schaffe Anreize für viele, früher in den Ruhestand zu treten, unabhängig von ihrem gesundheitlichen Verfassung. Vor allem Gutverdiener machten Gebrauch davon, was den Fachkräftemangel verschärfte, betonte Grimm. Die Ökonomin kritisierte, dass in den vergangenen Jahren "viele Rentengeschenke" verteilt wurden, was zu einem signifikanten Anstieg des Bundeszuschusses zur Rentenversicherung geführt habe. Angesichts des bevorstehenden Renteneintritts der Babyboomer-Generation forderte sie eine Anpassung des Renteneintrittsalters an die Lebenserwartung. (Foto: picture alliance/dpa/Bernd von Jutrczenka) | | Miye Kohlhase schlägt Reform der Verbriefungsregeln vor Der Bankenverband hat angesichts des enormen Finanzierungsbedarfs für den nachhaltigen Umbau der Wirtschaft eine Reform des Regelwerks für Verbriefungen angemahnt. Es gehe darum, "ein für Investoren und Emittenten attraktives Ökosystem zu organisieren", sagte Miye Kohlhase, Mitglied der Geschäftsleitung des Verbands im Gespräch mit der Börsen-Zeitung. "Dazu gehören auf jeden Fall auch ganzheitlich überarbeitete Verbriefungsregeln." Derzeit fänden sich Vorgaben in unterschiedlichen EU-Rechtsakten. "Hier brauchen wir gleichzeitige Anpassungen", forderte Kohlhase. | |
In den USA findet der "Super Tuesday" statt: In mehr als einem Dutzend Bundesstaaten werden Vorwahlen der Republikaner und Demokraten abgehalten. Anhand der Vorwahlen wird entschieden, wer als Kandidat oder Kandidatin bei der Präsidentschaftswahl der USA antreten darf. – Das Marktforschungsinstitut S&P Global veröffentlicht in London die finalen Einkaufsmanagerdaten des Dienstleistungssektors in der Eurozone und dem United Kingdom für Februar. – Der stellvertretende Vorsitzende der US-Notenbank Federal Reserve (Fed), Michael Barr, nimmt an einem Roundtable der National Interagency Community Reinvestment Conference in Portland, Oregon, teil. – Der Börsenbetreiber Deutsche Börse überprüft in Eschborn turnusgemäß die Zusammensetzung seiner DAX-Indizes. – Der Bankenverband Baden-Württemberg feiert in Stuttgart sein 75-jähriges Bestehen mit Hauptgeschäftsführer Heiner Herkenhoff. | Längere Auszeit: Die Angst vor der Rückkehr ins Büro Eine Auszeit kann vieles verändern – egal, ob es sich um eine Elternzeit, ein Sabbatical, oder um eine längere Krankschreibung handelt. Je länger wir uns von unserem Job entkoppelt haben, desto schwerer kann die Rückkehr ins Büro fallen. Manche Beschäftigte fragen sich dann möglicherweise: Fühle ich mich in diesem Unternehmen noch wohl? Möchte ich wirklich dorthin zurück? Nicht wenige entwickeln eine regelrechte Angst vor der Rückkehr. Warum dieser Stresszustand eintreten und wie man solchen Bedenken begegnen kann, lesen Sie in diesem Artikel: | | |