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+ Eigene Impfstatistik ist der Berliner Polizei unbekannt + Geschützte Grünanlage wird zum illegalen Dauerparkplatz + Was sich das Kanzleramt so schenken lässt +
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Tagesspiegel
Wochenende Kurzstrecke
 
  Tagesspiegel Checkpoint vom Samstag, 27.03.2021 | Samstags Regen und kräftiger Wind bei 10°C, sonntags trocken, verhangen und nicht minder windig bei 11°C.  
  + Eigene Impfstatistik ist der Berliner Polizei unbekannt + Geschützte Grünanlage wird zum illegalen Dauerparkplatz + Was sich das Kanzleramt so schenken lässt +  
Lorenz Maroldt
von Lorenz Maroldt
  Guten Morgen,

wir beginnen heute mal nicht mit Corona, sondern zur Feier des Wochenendes mit einer Partie Behörden-Pingpong – es geht diesmal um Autos, die auf Wurzeln parken und Bäume zerstören (wie hier zu sehen). Es sagt dazu eine Ordnungsamts-Mitarbeiterin in der Nassauischen Straße: „Dafür sind wir nicht zuständig.“ Es schreibt dazu Stadtrat Arne Herz: „Natürlich Ordnungswidrigkeit, aber keine Zuständigkeit Ordnungsamt, sondern Naturschutzrecht. Damit können Mitarbeiter des Ordnungsamtes nicht ahnden.“ Hm, aber wer könnte denn ahnden – vielleicht das Umweltamt? Dazu nochmal Arne Herz: „Weiterleitung brächte nichts, da die sich personell nicht in der Lage sehen.“ Status Berlin: Da kannste nix machen.
 
     
 
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  Kleine Pingpong-Verlängerung gefällig? Bitte sehr: In der Kynaststraße wird eine Grünanlage („geschützt“ steht auf dem dazugehörigen Schild) als illegaler Dauerparkplatz missbraucht (hier zu sehen). Ein Checkpoint-Leser wandte sich ans Ordnungsamt – und bekam bald darauf eine Mitteilung über die „Statusänderung“ des Vorgangs: „Erledigt“ stand da, und: „Vielen Dank für Ihren Hinweis. Das Anliegen wird an das Grünflächenamt Friedrichshain-Kreuzberg weitergeleitet, mit der Bitte, die Grünanlage abzusperren, sodass zukünftig kein Befahren/Beparken möglich ist.“

Ist das nicht toll? Nein, ist es leider nicht – denn zur „Rückmeldung“ gibt es noch eine „folgende Rückmeldung“, und in der heißt es dann: „Dem Straßen- und Grünflächenamt stehen in 2021 keine Mittel für die Sicherung und/oder den Umbau dieser Grünanlage zur Verfügung.“ Erst „mittelfristig“ sollen hier Poller aufgestellt werden – da aber niemand weiß, wann das Holozän endet… Und so singen wir wieder alle im Chor: Tja, da kannste nix machen. Trösten wir uns mit der Theorie und schauen in den Koalitionsvertrag, Seite 6: „Berlin ist auch die lebenswerte europäische Metropole, weil sie über viele Grün- und Wasserflächen verfügt. Wir werden diese einmaligen Werte schützen.“ Wann es so weit ist, steht da allerdings nicht. (Hinweis für Neuberliner: Der Senat ist bei uns grundsätzlich nicht zuständig für das, was nicht funktioniert.)
 
     
 
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  Unterdessen hat die Initiative „Grüne Höfe“ für eine „Petition gegen Kahlschlag und falsche Grünflächenpflege“ bereits 4265 Unterschriften gesammelt (Stand heute früh) – und ihre Forderung diese Woche ins Abgeordnetenhaus getragen. Antje Kapek empfing die Gesandten und sprach: „Stadtgrün und Stadtnatur müssen endlich als essentieller Bestandteil der sozialen Infrastruktur in Berlin anerkannt und entsprechend auch gesichert und ausgebaut werden.“ Das muss sie jetzt nur noch der Fraktionsvorsitzenden der Grünen sagen, dann ist die Sache geritzt. (Zur Petition, die weiter unterschrieben werden kann, geht’s hier).  
     
 
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  hre Kriminalstatistik führt die Polizei mit einiger Akribie (hier die neuesten Zahlen) – aber wie steht’s mit der Impfstatistik? Na, da fragen wir doch mal nach: Wie viele der 23.000 Polizei-Beschäftigten haben ihre Dosis denn bereits erhalten? Die Antwort (Berlinkenner ahnen schon, was jetzt kommt): „Angaben zu tatsächlich geimpften Mitarbeitenden können nicht gemacht werden, da keine valide Erfassung zur Anzahl bereits geimpfter Dienstkräfte der Polizei Berlin erfolgt.“ Wie Gerhard Seyfried die Sache kommentiert, sehen Sie hier.  
     
 
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  Käpt’n Müllers Corona-Kurs am Dienstag: „Wo kann man noch reduzieren?“

Käpt‘n Müllers Corona-Kurs am Donnerstag: „Ich glaube, dass es kein gangbarer Weg ist, jetzt wieder alles zurückzudrehen, was wir uns in den letzten Tagen und Wochen an Freiheiten und Möglichkeiten erkämpft haben.“

Wohin so ein Kurs führen kann, sehen Sie hier

und hier: Deutschlandweit hält das RKI übrigens bald 100.000 Neuinfektionen täglich für möglich.

Dazu auch unser Warnhinweis: Heute tagt der Senat. Der Checkpoint empfiehlt dem Gremium zur Entscheidungsfindung den „Corona-Generator – da ist für alle Regierungsmitglieder etwas dabei (hier können Sie das Ding schon mal testen). Und was die Strategie des Regierenden Bürgermeisters betrifft: Die entschlüsselt Robert Kiesel heute im Tagesspiegel, der Titel des Textes: „Verwirrspieler“.
 
     
 
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  Die Neuapostolische Kirche verzichtet wegen Corona auf Präsenzgottesdienste zu Ostern – als Begründung wird u.a. „das zunehmende Misstrauen des säkularen Umfelds in der Region“ genannt. Ähnlich sieht das Checkpoint-Gastautor Johann Wolfgang von Goethe: „Ich glaube, es ist jetzt in Europa kein so gottloser Ort als die Residenz des Königs in Preußen.“ Amen.  
     
 
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  Und wir blicken jetzt hier mal in die Geschenktüten des Kanzleramts – 712 Präsente haben Merkels Leute in der 18. Wahlperiode entweder angenommen (bis zu einem Wert von 25 Euro) oder zurückgegeben (darunter u.a. eine Uhr für 2400 Euro). Neben dem üblichen Büro-Tinnef gab‘s auch einige nützliche Utensilien wie Ohrenschützer und Nasenspülkannen sowie jede Menge Erheiterungs- und Betäubungsmittel – 113 mal wurde der Empfang alkoholischer Getränke registriert. Weitere originelle „Aufmerksamkeiten“: eine Gans, ein Geschirrtuch, Nahrungsergänzungsmittel, ein Schwert, Brotaufstrich – und immer wieder Vogelfutter (vermutlich für den Bundesadler). Freiwillig hat das Kanzleramt uns das allerdings nicht verraten: Die Initiative „Frag den Staat“ musste dafür erst mit einer Klage drohen (mehr Infos dazu und die komplette Liste gibt’s hier).  
     
 
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  24 offizielle Berliner Badestellen hat die Umweltverwaltung der EU für die Saison 2021 gemeldet – wenn da mal nicht noch jemand den Stöpsel zieht…  
     
 
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  Auf der Tesla-Baustelle geht das Modell „Corona“ in Serie – die Infektionsbeschleunigung ist jedenfalls schon mal atemberaubend…

… und eine Bürgerinitiative sammelt bereits Nachnutzungsideen für die Tesla-Halle („weil Brandenburg ja Erfahrungen hat mit in den Sand gesetzten Giga-Projekten“). Hm, vielleicht Hanfanbau zur Raver-Versorgung? Eine Champignonzucht unter der Marke „Magic Muskrooms“? Als Gewinn für den besten Vorschlag „winkt eine Wanderung durch das idyllische Löcknitztal, so lange es noch existiert“. Na, da winken wir doch mal zurück.
 
     
 
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  Passagierrekord am BER: Zehntausende Berlinerinnen und Berliner wollen die Ausgangssperre auf Mallorca unbedingt live erleben.  
     
 
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  Die gute Nachricht für alle Berlinerinnen und Berliner, die an Insomnie leiden: In der Nacht zu Sonntag leiden Sie eine Stunde kürzer.  
     
 
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  Nachtrag zur Meldung „Notarsiegel verschwunden“ (CP v. 20.3.): Checkpoint-Leser Detlev Stoecker mutmaßt, der o.g. Beitrag (Q: Amtsblatt) diene allein dem Zweck, zwei seiner Kollegen „lächerlich zu machen“, weil sie mit Immobiliengeschäften zu tun haben – „zwei Organe der Rechtspflege“ seien „für einen billigen Effekt missbraucht“ worden. Dazu stellen wir fest: 1) Der Checkpoint sammelt seit Jahren verloren gegangene Siegel aus allen möglichen Verwaltungen, Behörden, Dienststellen, Institutionen und Kanzleien, und das völlig ungeachtet ihres Betongehalts. 2) Auch billige Effekte sind bei uns hart erarbeitet, damit sie uns nicht teuer zu stehen kommen. 3) Wir erweitern unsere Sammlung heute um ein Dienstsiegel mit der Umschrift „Der Polizeipräsident in Berlin, Landeskriminalamt“ (20 mm, Kennzahl 92) – im aktuellen Amtsblatt (S. 840) wird es als verloren gemeldet und für ungültig erklärt.  
     
 
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  Korrektur zur Meldung „Kommunistische Mottenkiste“ (CP von gestern): Die AfD legt Wert darauf, dass es ihr Abgeordneter Martin Trefzer war, der dem Senat in der Hohenzollerndebatte vorwarf, „anti-aristokratische Ressentiments zu schüren“. Wir hatten das Zitat aus Versehen dem Burschenschafts-Freund Robbin Juhnke von der CDU zugeschrieben (hm, wie sind wir denn bloß darauf gekommen… hatten wir da etwa zu viel getrunken?).  
     
 
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  Eigentlich kaum zu glauben, aber ich habe doch tatsächlich zwei Tickets für den Tempelhof-Gig der „Ärzte“ ergattert (inzwischen alles ausverkauft) – nur noch 519 Tage, dann ist es soweit (hoffentlich)!  
     
 
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  Grübelstoff – Zum Welttheatertag die Frage: Welche Rolle würden Sie gerne mal spielen? Das Deutsche Theater zeigt heute Maria Stuart im Stream – das Stück kann ich sehr empfehlen, die Rolle… eher nicht (nimmt kein gutes Ende). Mehr zum Welttheatertag gibt’s weiter unten auch bei Wochniks Wochenende (Abo-Ausgabe).  
     
 
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