es ist wirklich eine schier unglaubliche Geschichte: Ein junger Syrer kommt als Flüchtling in die Bundesrepublik, weil er in seinem Heimatland nicht in die Armee will. Doch der Staat, der ihm Zuflucht gewährt, behagt ihm auch nicht. Lieber würde er in Saudi-Arabien leben – in Deutschland will er nur bleiben, bis er den deutschen Pass hat. Ob es je soweit kommt, sei dahingestellt. Die Zeit vertreibt er sich derweil jedenfalls, indem er vom Örtchen Luckenwalde aus via Youtube gegen den liberalen Rechtsstaat hetzt und sich als Islamist geriert. Auf dem Berliner Alexanderplatz verteilt der 23-jährige Fayez Kanfash auch gern mal Gratis-Iphones an Jugendliche, wenn sie ihm das islamische Glaubensbekenntnis auf arabisch nachsprechen. Im Oktober sorgte er für Aufsehen, als er einen als Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron verkleideten Bekannten an einem Strick über die Neuköllner Sonnenallee zog und auspeitschte. Und im Dezember konnte man ihm dabei zuschauen, wie er ohne erkennbaren Anlass Polizisten erschoss, nur „zum Spaß“. Was läuft da schief? Was muss sich eine integrationswillige Gesellschaft von jemandem gefallen lassen, der die Art ihres Zusammenlebens offenbar von Grund auf verachtet? Meine Kollegin Antje Hildebrandt hat Fayez Kanfash getroffen und ihre Erlebnisse mit dem Mann aufgeschrieben, der sich selbst als Spaßmacher und Provokateur sieht. Ich möchte Ihnen die Reportage heute unbedingt zur Lektüre empfehlen. Machen Sie sich Ihr eigenes Bild! Ihr Alexander Marguier, Chefredakteur |