Bei der Polizei in Tschechien beginnt am Montag eine fünftägige Protestaktion. Zur Begründung heißt es, dass aufmerksam gemacht werden soll auf den herrschenden Personalmangel, die zunehmende Bürokratie und die niedrigen Einstiegsgehälter.
In Tschechien sind mehr als 40.000 Polizisten tätig. Laut Martin Červenka, dem Vizevorsitzenden der Gewerkschaft der Sicherheitskräfte, ist noch nicht klar, wie viele Mitarbeiter sich dem Protest anschließen werden. Dieser solle vor allem als Aufklärungskampagne geführt werden. Sofern es gesetzlich erlaubt ist, würden die Polizisten kommende Woche keine Strafzahlungen anordnen, sondern stattdessen über die Gründe des Streiks informieren, so Červenka.
Die Erklärung, mit der 2016 die Beziehungen Tschechiens mit China auf das Niveau einer strategischen Partnerschaft angehoben worden sind, ist immer noch relevant. Dies teilte das Außenministerium der Presseagentur ČTK mit und fügte an, dass die Abmachung vergleichbar sei mit jenen Dokumenten, die China auch mit anderen EU-Staaten verbindet. Das Czernin-Palais reagierte damit auf die Ankündigung des chinesischen Präsidenten Xi Jinping nach dessen Treffen mit dem slowakischen Premier, Robert Fico (Smer), dass China die Beziehungen zu Bratislava auf das Niveau einer strategischen Partnerschaft anhebe.
Die strategische Partnerschaft mit Prag sei 2016 in Form einer gemeinsamen Erklärung entstanden, nicht aber eines Vertrags, so der Hinweis aus dem Außenministerium. Der damalige Staatspräsident, Miloš Zeman, orientierte sich zudem stark nach China und handelte bei mehreren Besuchen im Land Rahmenverträge und Memoranden für tschechische Firmen aus. Sie brachten allerdings nicht so hohe wirtschaftliche Zugewinne ein, wie ursprünglich angenommen.
Den Daten des Gesundheitsministeriums zufolge haben 920.000 Menschen in Tschechien – also 8,5 Prozent der Bevölkerung – derzeit keinen Hausarzt. Darunter seien auch 131.000 Kinder, informierte Ressortleiter Vlastimíl Válek (Top 09) am Sonntag in einer Diskussionssendung im öffentlich-rechtlichen Tschechischen Fernsehen (ČT).
Weiter führte der Minister aus, dass 40 Prozent der Allgemeinärzte in Tschechien über 60 Jahre alt seien und demnächst in den Ruhestand gingen. In ein paar Jahre würde sich die Lage aber verbessern, da sich 1667 Anwärter derzeit auf den Beruf vorbereiteten, so Válek. Der Vorsitzende des Verbandes der Hausärzte, Petr Šonka, sagte in der gleichen Sendung, dass allerdings ein Problem bestehe, weil zu wenige neue Ärzte bereit seien, aufs Land zu gehen.
Tschechien und Italien wollen die Europäische Union beim informellen Gipfel kommende Woche dazu aufrufen, im kommenden Jahr noch nicht die Sanktionen gegen jene Automobilhersteller umzusetzen, die zu wenige Elektroautos verkaufen. Dies kündigte der tschechische Verkehrsminister, Martin Kupka (Bürgerdemokraten), am Sonntag in einer Diskussionssendung im Privatfernsehsender Prima an. Die angestrebten Verkaufszahlen für E-Autos könnten nicht erreicht werden, weil die Nachfrage in ganz Europa sinke, so der Minister.
Die EU plant ab kommenden Jahr Strafzahlungen für Autohersteller, wenn ihre Verkäufe nicht einen ausreichenden Anteil an E-Fahrzeugen aufweisen. Kupka zufolge hat auch Deutschland kein Problem mit einem Aufschub der Sanktionen. Der deutsche Wirtschaftsminister, Robert Habeck (Grüne), habe dem schon zugestimmt, berichtete Kupka bei Prima.
Beim 28. Internationalen Dokumentarfilmfestival Ji.hlava sind am Samstagabend die Wettbewerbspreise vergeben worden. Zum besten tschechischen Beitrag wurde „Dům bez východu“ (Haus ohne Ausgang) von Tomáš Hlaváček gewählt. Darin geht es im das Geschäft mit der Armut und die Praktiken, die sich Eigentümer von Billigwohnheimen gegenüber ihren Mietern erlauben.
In der internationalen Kategorie des Wettbewerbs gewann „Prezidentka“, ein Porträt der ehemaligen slowakischen Präsidentin Zuzana Čaputová von Regisseur Marek Šulík. Den Preis für seinen lebenslangen Beitrag zur weltweiten Kinematografie bekam der malaysischstämmige Vertreter der taiwanesischen „Zweiten Neuen Welle“, Tsai Ming-liang
Der Speerwerfer Jakub Vadlejch ist zum vierten Mal in Folge zum Athleten des Jahres in Tschechien gewählt worden. Bei der traditionellen Abstimmung platzierte er sich in diesem Jahr nur knapp vor Nikola Ogrodníková, die die gleiche Disziplin ausübt. Ihre Auszeichnung nahmen die Sportlerinnen und Sportler am Samstag bei einem Galaabend in Prag entgegen.
Die Preise beruhen auf einer Umfrage unter Sportfunktionären, Trainern und Journalisten. Europameister Vadlejch bekam diesmal 1397 Stimmen und lag damit 22 Punkte vor der Olympiabronzegewinnerin Ogrodníková. Der Preis als Entdeckung des Jahres ging an den Juniorweltmeister im Zehnkampf, den tschechisch-finnischstämmigen Tomas Järvinen. Trainer des Jahres ist David Sekerák, der unter anderem die japanische Olympiasiegerin im Speerwerfen, Haruka Kitaguchi, betreut.
Nach Auflösung örtlicher Frühnebelfelder herrscht am Montag in Tschechien eine zweigeteilte Wetterlage. Im Westen und Südwesten ist es heiter, im Nordosten und Osten hingegen bewölkt bis bedeckt. Dort kann es auch nieseln oder regnen, und die Temperaturen liegen bei 7 Grad Celsius. Im Rest des Landes erreichen sie 8 bis 12 Grad.
Nach dem Abgeordnetenhaus billigte am 4. November 2004 auch der tschechische Senat ein neues Gesetz, mit dem die Wehrpflicht in Friedenszeiten hierzulande ausgesetzt wurde. Seit Jahresbeginn 2005 hat Tschechien nur noch eine Berufsarmee.
90 von 100 klingt erst einmal viel. Sind es allerdings 90 Prozent Glück („90 % štěstí“), wie die tschechische Singer-Songwriterin Martina Trchová ihr neues Album genannt hat, dann scheint da wirklich etwas zu fehlen. Aber wer hat schon ein perfektes Leben? Eben. Und darum gehen die Lieder von Martina Trchová auch so nah.
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