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+ Verkehrssenatorin Günther muss Pop-up-Radwege besser begründen + Gebete und Demos in Berlin für Belarus + Aus Bahnhof „Schöneweide“ wird „Johannisthal“ +
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  Tagesspiegel Checkpoint vom Dienstag, 08.09.2020 | Überwiegend bewölkt bei max. 22°C.  
  + Verkehrssenatorin Günther muss Pop-up-Radwege besser begründen + Gebete und Demos in Berlin für Belarus + Aus Bahnhof „Schöneweide“ wird „Johannisthal“ +  
Robert Ide
von Robert Ide
 
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  Guten Morgen,

auch von der Arbeit geträumt? Falls Ihr Büro gleich neben dem Bett steht und Sie immer noch home-sweet-homeofficen, trösten Sie sich: Im Zu-Groß-Raumbüro wartet, außer Ihrem Chef vielleicht, niemand auf Sie. Nach einer neuen Umfrage der IG Metall wollen 78 Prozent der Beschäftigten gern weiterhin zu Hause beschäftigt bleiben, zumindest zeitweise (via dpa). Das Bügelbrett als verstellbarer Schreibtisch und die heimische Mikrowelle als Kantine bieten vielen offenbar noch genug Abwechslung. „Am starren Dogma der ewig notwendigen Präsenz ganzer Belegschaften festzuhalten ist nach Corona nicht mehr das Modell“, sagt DGB-Vorstandsmitglied Anja Piel dazu dem Checkpoint. „Für viele Beschäftigte bedeutet freiwilliges Homeoffice trotz aller Abgrenzungsprobleme mehr Flexibilität und Selbstbestimmung.“ Allerdings brauche es Betriebsvereinbarungen, damit die Heimarbeit „nicht zu Erreichbarkeit rund um die Uhr mit unbezahlten Überstunden ausartet“. Immerhin, auch drei von vier Arbeitgebern wollen künftig häufiger Online-Konferenzen einberufen oder dauerhaft Dienstreisen einschränken. Und es hat Zoom gemacht.

Nur im Bundestag, der womöglich bald mit einem Graben gegen Gemeinheiten des gemeinen Volks abgeschirmt wird, zieht man noch nicht ganz mit der neuen Zeit mit. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den Zu-Klein-Raumbüros der mehr als 700 Abgeordneten berichten, dass sie mehr und mehr dazu angehalten werden, auch wieder physisch in den Parlamentsbetrieb zurückzukehren; in mancher Fraktion gelte in Sitzungswochen grundsätzlich Präsenzpflicht. Stefan Koch, Sprecher der CDU/CDU-Bundestagsfraktion, sagt dazu auf Checkpoint-Anfrage, man versuche, die „Arbeitsfähigkeit durch eine gewisse Flexibilität sicherzustellen“. Was das heißt? „Außerhalb der Sitzungswochen arbeiten wir öfter im Homeoffice als während der Sitzungswochen.“ Hoffentlich ist das Virus auch so flexibel. Sonst sitzt im Hohen Haus bald der Schrecken tief.
 
     
 
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  Umfrage zum Homeoffice  
   
     
 
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  Kerzen brennen, leise Gebete ertönen – und sollen widerhallen über die Kirche hinaus, die schon in der friedlichen Revolution vor 30 Jahren in Berlin den Hallraum eines ganzen Landes füllte. In der Gethsemanekirche in Prenzlauer Berg finden ab heute „Andachten für zu Unrecht Inhaftierte in Belarus“ statt, immer dienstags um 18 Uhr. Und damit wohl auch für die Oppositionsführerin Maria Kolesnikowa, die gestern offenbar vom Regime in Minsk entführt worden ist. Die Berliner Andachtsgruppe „Wachet & Betet – Freiheit Jetzt“, die sich nach der Inhaftierung ihres Gemeindemitglieds Peter Steudtner vor drei Jahren in der Türkei gegründet hatte und weiterhin für eingekerkerte Menschenrechtler in der Türkei kämpft, will nun gemeinsam mit der deutsch-belarussischen Community auf den zunehmenden Terror in Minsk aufmerksam machen, zu dem die deutsche Außenpolitik weiterhin unschlüssig die Hände und um die richtigen Worte ringt. „Die Umstände sind anders, aber die Parallelen zum Ende der DDR auffällig“, sagt Friederike Freier vom Initiativkreis am Checkpoint-Telefon. „Eine gefälschte Wahl wird zum Auslöser für umwälzende Ereignisse – hoffentlich mit friedlichem Ausgang.“

Die belarussische Opposition hat sich, wie berichtet, auch in Berlin organisiert und geht inzwischen zwei Mal wöchentlich auf die Straße. „Wir haben Hoffnung, dass sich die Lage friedlich lösen lässt“, sagt Ann Shkor vom Verein „Belarus Razam“ dem Checkpoint. Die Eliten in Europas letzter Diktatur wendeten sich schon ab vom System Lukaschenko, „darum beraten wir in Berlin mit Wissenschaftlern und Politikern, wie man später einen friedlichen Wandel gestalten könnte“, sagt Shkor. Die 30-Jährige, selbst in Minsk aufgewachsen, kann sich vorstellen, als Architektin bei einem demokratischen Neuaufbau in ihrer Heimat zu helfen. Am Mittwoch ist sie in Berlin bei der nächsten Demo für die Freilassung von Gefangenen dabei, um 19 Uhr auf dem Potsdamer Platz. Hier wird bereits beständig Freiheit für Belarus gefordert – auf einem alten Mauerstück (Foto hier). Eines allerdings ist anders als 1989: die Lage in Moskau. „Wir hatten damals Gorbatschow im Kreml“, sagt Friederike Freier. „Jetzt sitzt da Putin.“
 
     
 
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  Mrs. Verkehrssenatorin Regine Günther, tear down this Radweg! Acht Berliner Pop-up-Radwege sind rechtswidrig und müssen sofort downgegraded werden, wie das Verwaltungsgericht in einer Eilentscheidung verfügt hat. „Man muss aufzeigen, dass an den Stellen, an denen die Radwege eingerichtet werden, dies zwingend geboten ist – und zwar aus verkehrsbezogenen Gefährdungsaspekten heraus“, sagt Gerichtssprecher Dominic Hörauf. Die Rechtsgrundlage dafür dürfte der Verkehrsverwaltung durchaus bekannt sein: die Straßenverkehrsordnung. Darin werden als Ziele unter anderem „Flüssigkeit und Leichtigkeit des Verkehrs“ definiert. Die Senatsverwaltung hatte sich dagegen gedacht, die Radwege locker-flüssig mit der Pandemie begründen zu können. Und so liest sich der Gerichtsbeschluss wie eine gewaschene Abreibung für eine im Handlungsstau stehende Verwaltung, die das Gestalten nicht ordnungsgerecht zu verwalten vermag. Auszüge:

„Auch der Vortrag, das Hallesche Ufer, das Tempelhofer Ufer und das Schöneberger Ufer hätten den Charakter einer ‚Schnellstraße‘ bzw. würden regelwidriges Überholen hervorrufen, beschränkt sich auf allgemeine Behauptungen, ohne bezogen auf diese Straßenabschnitte das konkrete Verkehrsaufkommen zu benennen und/oder die entsprechende Unfallstatistik heranzuziehen. Das Gleiche gilt für das Vorbringen des Antragsgegners, Radfahrende würden dort häufig verkehrswidrig den Gehweg befahren.“

Oder: „Die Behauptung, die Kantstraße sei bisher für Radfahrende nicht nutzbar gewesen, da u.a. besonders häufig ‚in zweiter Reihe‘ geparkt worden sei, hat er [der Antragsgegner] durch nichts belegt.“

Und: „Soweit die Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h und die hohe Verkehrsbelastung in der Gitschiner Straße an sich einen Radfahrstreifen erforderlich machen sollen, fehlt es an der Darstellung einer auf den dort stattfindenden Radverkehr bezogenen Tatsachengrundlage. Auch die Bezugnahme auf Verkehrsbeobachtungen, die eine erhöhte Nutzung einiger Straßenabschnitte nach Erlass der streitgegenständlichen Anordnungen ergeben hätte, bleibt ohne Substanz, da der Antragsgegner hierzu keinerlei konkrete Daten vorgelegt hat.“

Nun muss sich Regine Günther (Grüne) also doch mal die Mühe machen, eine stichhaltigere Begründung für jeden einzelnen Radstreifen erarbeiten zu lassen. Denn der wichtigste Grund für mehr geschützten Radverkehr liegt leider auf Berlins Straßenpflaster. 15 Radfahrerinnen und Radfahrer sind in diesem Jahr bisher getötet worden (Karte des ADFC hier). Alle täglich Überlebenden des alltäglichen Verkehrs-Wahnsinns haben eine bessere Mobilitätspolitik verdient – und einen Senat, der auf rechtlich sicheren Spuren unterwegs ist.
 
     
 
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  Berlin dreht gern am Rad, besonders gerne am Riesenrad. Eine verwunschene Runde lässt sich im geschundenen, aber nicht verschwundenen Spreepark drehen, von dessen quietschenden Gondeln einst sozialistische Kinder bis in den Westen der eigenen, halbierten Stadt gucken konnten und dessen Fahrgeschäft „Fliegender Teppich“ später für den Schmuggel von 180 Kilo Kokain aus Peru entzaubert werden sollte. Ein Drama, das in dem wunderbaren Film „Achterbahn“ einen Zauber entwickelte und doch kein Happy End fand (Trailer hier). Nun werden hier im Plänterwald ab 2022 wieder ganz große Dinger gedreht, schrittweise soll der Rummel wieder zum Bummel einladen, der Probebetrieb am riesigen Rad beginnt schon morgen mit kleinen Kunstinstallationen. So dreht sich Berlin immer weiter – und niemals durch.  
     
 
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  Falls Sie mal wieder was Intimes brauchen: Das kleine Kino in Friedrichshain, das die Kuscheligkeit nicht nur im Namen trägt, sondern auch in seiner flauschigen Einrichtung, klappt am 3. Oktober seine renovierten Sessel wieder herunter und hebt den Vorhang nach fast eineinhalb Jahren Dunkelheit hoch für den Lichtscheinkegel der Träume. Berlins ältestes Kino wird fortan betrieben von den Tilsiter Lichtspielen, selbst sesshaft gleich um die Ecke und passenderweise das zweitälteste Kino der Stadt. Alte Liebe rostet nicht, sie flimmert bald neu entflammt.  
     
 
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  Ach, und falls Sie beim Sex kalte Füße bekommen, dann beachten Sie bitte folgenden medizinischen Hinweis von Dr. Mandy Mangler, Chefärztin der Gynäkologie am Auguste-Viktoria-Klinikum in Schöneberg: „Studien haben gezeigt, dass Frauen häufiger zum Orgasmus kommen, wenn sie Strümpfe beim Sex tragen. Warme Füße wirken sich positiv auf die Durchblutung aus und deuten auf Vertrautheit in der Beziehung hin.“ Mehr über Pornos und Pantoffeln bei der Vereinigung hören Sie in der neuen Folge unseres unzensierten „Gyncast“-Podcasts. Herz ist Strumpf.  
     
 
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Kunst als Überlebenskunst: Hans Ulrich Obrist ist einer der wichtigsten Kuratoren der Welt. Im Interview zur Art Week spricht er über Berlin als unverkünstelte Stadt, in der Kunst eine Heimat hat – und Zukunft braucht. Mehr lesen
 
Kunststück Wohnungssuche: Sieben Adressen hat Esther Kogelboom in Berlin gehabt, mit Zwischenstation in Kiezhausen. Mit 250 Mark Miete fing es an, nun ist das Familienleben unbezahlbar. Und nicht nur sie fragt sich: Ist Mitte noch bewohnbar? Mehr lesen
 
Jährlich laden Berliner Kunstinstitutionen und Galerien zu Ausstellungseröffnungen, Messen und privaten Sammlungen ein. Ab morgen ist es wieder soweit: Die Berliner Kunstszene kann erkundet und Räumlichkeiten besucht werden, die normalerweise für die Öffentlichkeit nicht oder kaum zugänglich sind. Welcome to Berlin Art Week + Gallery Weekend! Mehr lesen
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So, jetzt wühlen wir uns erst mal durch die Anfragen des Abgeordnetenhauses. Zwischenstopp bei dieser Frage: „Welche Kompetenzen hat die BVG als Verkehrsunternehmen in der Drogenberatung vorzuweisen?“ Antwort der Wirtschaftsverwaltung: „Die Drogen- und Suchtberatung von Fahrgästen liegt nicht im Verantwortungs- und Aufgabenbereich der BVG.“ Und es stimmt ja: Viele Fahrgäste nehmen schon vor dem Zug einen Zug.
 
     
 
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Clansinn Berlin: Am sechsten Prozesstag gegen seinen einstigen Paten, den Berliner Clanchef Arafat Abou-Chaker, packte der Rapper Bushido über sein zunächst selbst gewähltes Abhängigkeitsverhältnis aus: „Wenige können das verstehen, es ist wie bei einer Zwangsheirat.“ Die öffentliche Trennung wird am Mittwoch vor dem Landgericht fortgesetzt. Und nicht vergessen: Scheidungskrieg ist Anwalts Liebling.
 
     
 
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Für die Matinee des Konzerthaus­orchesters Berlin unter Juraj Valčuha am Sonntag den 13.09. um 11 Uhr gibt es Restkarten. 
Auf dem Programm: Franz Schreker flirrende Kammersinfonie und Geigerin Simone Lamsma mit Tschaikowskys wunderbarem einzigen Violinkonzert. 
 
 
 
 
 
Wahn in Brandenburg: Noch nie gab es so viele Rechtsextremisten rund um Berlin wie im vergangenen Jahr. Fast die Hälfte der vom Verfassungsschutz gezählten 2765 Personen ist demnach gewaltbereit. Rund um Cottbus hat sich bereits ein braunes Netzwerk aus Neonazis, Rockern, Türstehern, Kampfsportlern, Hassmusikern, Klamottenläden, Musiklabels und Hooligans gefestigt, das die Demokratie aus ihren Festen heben will. Der zivilgesellschaftliche Widerstand dagegen muss fest bleiben.
 
     
 
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  Was ihr nicht seht (57)  
 
Das Projekt @wasihrnichtseht macht Rassismuserfahrungen von Schwarzen sichtbar. Wir machen das durch eine Kooperation an dieser Stelle auch.
 
     
 
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Endlich mal was Neues am AllesAndersPlatz. Im Haus der Statistik, das am Alexanderplatz kreativ vor sich hin gammelt, beschäftigt sich die Initiative „Kunst-Stoffe“ mit dem Recycling von Baustoffen – im Rahmen unserer Tagesspiegel-Ehrenamtsaktion „Gemeinsame Sache“ (Projekte hier) sollen hier alte Materialien neue Verwendung finden. Hey, kommt jetzt der Alex? Der Platz, der in Mitte noch seine eigene Mitte sucht und weiterhin mehr Stein als Sein ist (Multimedia-Reportage hier), könnte eine Wiederverwertung als modern recycelter Stadtort gut gebrauchen. Damit er an Wert gewinnt für alle, die täglich auf ihm herumtrampeln müssen.
 
     
 
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Auf dem Platz der Republik ist Platz für 13.000 Stühle. Also wäre doch eigentlich in Berlin auch Platz für die 13.000 Menschen, die im griechischen Flüchtlingslager Moria unter menschenunwürdigen und coronageplagten Bedingungen darauf warten müssen, Anträge auf ihr Asylbegehren zu stellen. Am Montagabend begehrte sogar die SPD-Vorsitzende Saskia Esken auf und unterschrieb mit Generalsekretär Lars Klingbeil vorm Bundestag eine Erklärung, sich für die „sofortige Evakuierung der überfüllten Flüchtlingslager“ einzusetzen. Die Große Koalition kommt auch hier auf keinen kleinen Nenner mehr.
 
     
 
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Berliner sind ja selten auf den Hund gefallen. Aber wenn jemand anfängt, ihren Pudel mit Schimpfworten zu besudeln, dann sprudeln die Emotionen. Ein Hundebesitzer wedelte im Streit mit einem anderen auf dem Tempelhofer Feld mit seiner Waffe und schoss in den Boden. Bevor er aber von der Polizei auf dem ehemaligen Flughafen angeschnallt werden konnte und im Gefängnis landete, machte er flugs den Abflug. Und so endet auch dieser Bello-Dialog berlin-typisch: balla balla.
 
     
 
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Vorletzter Zwischenstopp am Betriebsbahnhof Schöneweide. Hier gab es einst das Reichsbahnausbesserungswerk, wo neben alten Zügen auch sozialistische Menschen ausgebessert werden sollten. Der Künstler und Lebenskünstler Florian Havemann (mein Porträt hier) erinnert sich an seine dortige Lehrzeit für sein lehrreiches Leben so: „Einer soff den ganzen Tag. Ich fragte den Chef: Warum arbeitet der nicht? Er antwortete, dass der Typ bei der Armee rausgeflogen war und sich hier gemeldet hatte fürs Brigadetagebuch. Er schrieb rein, wie das Kollektiv ins Theater ging und abends den Sozialismus diskutierte. Alles war ausgedacht. Aber wir wurden ausgezeichnet und in Ruhe gelassen.“ Das war die Logik der DDR-Wirtschaft: Auf dem Papier war der Plan übererfüllt. Auf dem Papier der neuen Zeit wird nun die alte Station abgewickelt: „Die Umbenennung des Bahnhofsnamens ‚Betriebsbahnhof Schöneweide‘ in ‚Johannisthal‘ erfolgt zum Fahrplanwechsel am 13.12.2020“, heißt es aus dem Abgeordnetenhaus. Und plötzlich klingt Schöneweide nicht mehr papiern, zumindest nicht so schweineöde.
 
     
 
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So, einer geht noch: Ein Bier zu viel hatten die Marketingstrategen von „Berliner Pilsener“. Die brauten sich eine Abstimmung zusammen: Was hat mehr Flair, Köpenick oder Friedrichshain? Statt Friedrichshain wurde allerdings Lichtenberg gezeigt. Dabei tun die Leute da gar nicht so aufgeschäumt.
 
     
 
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Sonst noch was? Ach ja, der BER hat so viel gekostet wie zwei Flughäfen und braucht bis 2024 noch eine Milliarde Zuschuss fürs Geschäft. Womöglich steht am dicken Ende der politisch organisierten Unordnung eine geordnete Insolvenz. Kommentar unseres Baustellen-Begutachters Thorsten Metzner: „Das darf alles nicht wahr sein. Ist es aber.“ Es wird eben niemals nie ein schönes Feld, unser Schönefeld.
 
     
 
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BER Count Up - Tage seit Nichteröffnung:
 
 
 
 
 
3 0 2 0
 
 
 
 
     
 
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Zitat
 
 
 
 
 
„Er reagiert auf Ansprache.“

Die Charité zum Gesundheitszustand des in Russland vergifteten Kremlkritikers Alexej Nawalny, der am Montag in der Berliner Klinik aus dem künstlichen Koma erwacht ist.
 
 
 
 
 
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Tweet des Tages
 
 
 
 
 
@PolitinC

„Gibt es ein Gerät, das den Staubsaugerroboter abstaubt?“
 
 
 
 
 
 
 
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Insel-Check
 
 
 
 
 
Team Checkpoint hat die Segel gehisst und alle Berliner Inseln besucht, es sind mehr als 50. Den kompletten Insel-Check lesen Sie jeden Tag im Tagesspiegel-Plus-Abo – wir würden uns freuen, wenn Sie unseren Berliner (Reise-)Journalismus unterstützen, zur Anmeldung für den kostenlosen Probemonat geht’s hier entlang.
 
     
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Stadtleben
 
 
Essen – Wenn’s mal ungewöhnlich sein soll, dann geht man am besten auf einen Kardamom-Mokka in das Cédre Blanc in der Nehringstraße 34 (Charlottenburg). Das französisch-libanesische Bistro bietet für kleine Preise etwas für jeden Geschmack. Die Speisekarte ähnelt einem Baukasten, die Gäste basteln sich ihr Essen zusammen – wie wild der Mix an verschiedensten Spezialitäten ausfällt, ist also jedem selbst überlassen. Anbieten würde sich zum Beispiel eine Auswahl libanesischer Kleinigkeiten in Begleitung eines guten französischen Weines. S-Bhf Westend, tgl. ab 12 Uhr 
 
     
 
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„Impfraten bei Erwachsenen erhöhen – das ist die beste Vorbereitung auf eine neue Pandemie“, so Dr. Jens Vollmar, Leiter des medizinisches Fachbereichs Impfstoffe bei GlaxoSmithKline. Im Podcast Agenda Spezial: Impfen spricht der Experte mit Philipp Eins über Impfstoffe der Zukunft und Pandemic Preparedness.
Jetzt reinhören!
 
 
 
 
 
Trinken – Täglich ab 17 Uhr verwandelt sich das Café des Michelberger Hotels an der Warschauer Brücke in eine Bar. Neben Weinen aus Burgund, Piemont und Bordeaux kommen die Reben auch von den Kanarischen Inseln, aus Griechenland und Osteuropa. Der jeweiligen Saison angepasst werden kleine Snacks von Popcorn über Toasties und Käseplatten angeboten. Der Garten im Innenhof lädt zum Verweilen ein, dazu untermalen DJs oder Live-Musik die Atmosphäre des Abends. Warschauer Str. 39-40, S+U-Bhf Warschauer Straße

Das ganze Stadtleben – mit Tipps für Veranstaltungen, die Sie nicht verpassen sollten – gibt‘s mit Tagesspiegel-Plus-Abo.
 
     
 
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Berliner Gesellschaft
 
 
 
 
 
Geburtstag – „Herzliche gesunde Geburtstagswünsche nachträglich für Rudolf Dietzmann, den Tapetenkönig, wünscht Udo Lauer“ / Klaus Böger (75), Politiker (SPD) / Helmut Böttiger (64), Schriftsteller und Literaturkritiker / Willy Decker (70), Opernregisseur / „Schlage den Ball so, dass du ihn nicht suchen musst! ;) Alles Liebe zum heutigen Geburtstag, lieber Jörg, und kuck auf dem Rückweg von Stolpe doch mal wieder bei uns rein! Deine Sibylle" / Carsten Keller (81), ehem. Hockeyspieler / Holger Klein (51), Hörfunkmoderator und Podcaster / Frank Möller (50), Judoka und Judotrainer / Nachträglich: Helmut Handke (76), „weltbester Papa (Zusatz Mila: und Opa!!!!!!)“
 
 
Sie möchten jemandem zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.
 
 
GestorbenProf. Dr. med. Harald Mau, Kinderchirurg und Dekan der Charité (1990-1995) / Hans-Jürgen Melcop, *25. September 1927 / In memoriam Adam Rapacz, 6. September 1980 – 23. September 2006 
 
 
Stolperstein – Ryfka Regina Rosenwasser kam am 2. September 1889 in Auschwitz / Oświęcim zur Welt. Unter Zwang arbeitete sie in der Wäscherei Bergmann in Moabit, bis sie am 5. September 1942 nach Riga deportiert wurde. Heute vor 78 Jahren wurde sie dort ermordet. In der Thomasiusstraße 5 in Moabit liegt zu ihrem Gedenken ein Stolperstein.
 
 
 
 
 
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Encore
 
 
So, zum Schluss vergeben wir noch was: den Preis für den schönsten Berliner Vergabeauftrag. Mit diesem vergibt die Polizei einen „Rahmenvertrag über Herstellung und Lieferung von Überziehschutzwestenhüllen“. Falls Sie jetzt ungeschützt zugeben wollen, dass Sie vergeblich nach dem Sinn von Überziehschutzwestenhüllen suchen, dann sei Ihnen diesmal vergeben. Denn heute ist Internationaler Tag der Vergebung. Vergessen und Verzeihen, das sollte man sich nie vergeben.
 
     
 
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Nicht vergessen wollen wir unsere Danksagung für die heutige Mitarbeit von Carlotta Cölln und Sophie Rosenfeld im Stadtleben, Vivien Krüger in der Recherche sowie Kathrin Maurer in der Produktion. Morgen weckt Sie hier Stefan Jacobs, wie immer ganz aufgeweckt. Ich wecke erst mal ein paar Gartenfrüchte ein – und ich grüße Sie!
 
 
Unterschrift Robert Ide
 
 
Ihr Robert Ide
 
     
 
 
 
 
 
 
 
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Seit 2014 berichten wir exklusiv aus Berlins Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Wir stellten Berlins marode Schulen vor, bis die Politik reagierte. Wir standen vor dem Bürgeramt, bis es wieder Termine gab. Wir recherchieren hartnäckig und gründlich. Das finden Sie gut? Dann unterstützen Sie uns mit dem neuen Tagesspiegel Plus-Abo! Schon ab 7,99 € im Monat erhalten Sie den ungekürzten Checkpoint-Newsletter, den Checkpoint am Wochenende und das Beste vom Tagesspiegel im Web und in der App. Und Sie ermöglichen uns, auch weiterhin vor Ort zu sein, genau hinzuschauen und unabhängig zu bleiben. Die Anmeldung dauert nur eine Minute. Wir würden uns freuen!
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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Verantwortlich im Sinne von §55 Abs. 2 RStV: Lorenz Maroldt
Redaktion: Stefanie Golla, Ann-Kathrin Hipp, Nadine Voß
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