Wenn die Menschheit alsbald wieder auf dem Mond landen will, sollen auch Frauen an Bord sein. Dafür fliegen bei der zunächst unbemannten Artemis-1-Mission erstmals weibliche Dummys mit. Das vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) geleitete Experiment „MARE“ soll mithilfe der Messpuppen-Zwillinge Helga und Zohar ermitteln, welcher Strahlenbelastung der weibliche Körper während der sechswöchigen Reise ausgesetzt ist. Da Frauen ein allgemein höheres Krebsrisiko habe, so MARE-Projektleiter Thomas Berger, gelten für Astronautinnen andere Strahlungswerte als für männliche Kollegen. Die Puppen bestehen aus Materialien, die Knochen, Weichteile und Organe einer erwachsenen Frau imitieren. In den 38 Scheiben, aus denen sie zusammengesetzt sind, stecken mehr als 10.000 Sensoren und 34 Strahlungsdetektoren. Helga fliege ungeschützt zum Mond, Zohar trage eine Strahlungsweste. Anhand der Daten soll ermittelt werden, wie gut die in Israel entwickelte Weste schützt. Die Dummy-Damen dürften schon bald ins All starten. Wie das DLR mitteilte, seien die Messpuppen soeben zum Kennedy Space Center der NASA nach Florida aufgebrochen, von wo sie voraussichtlich im Juni als erste „Passagiere“ in der Kapsel der SLS-Mondrakete sitzen werden. Sonja Fröhlich, Wissen & Gesundheit |