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Kurzstrecke |
Tagesspiegel Checkpoint vom Freitag, 12.02.2021 | Sonnig bei einer Höchsttemperatur von -2°C. | ||
+ Präsenzpflicht an Berliner Schulen bleibt auch nach Öffnung ausgesetzt + Bund will weiteres Regierungsterminal am BER bauen + Berlin-Marathon ausgerechnet am Superwahltag + |
von Stefan Jacobs |
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Guten Morgen, So sehen Krisentage aus: Von 10 bis nach 20 Uhr tagte das Abgeordnetenhaus, anschließend der Senat. Die Mails mit den beschlossenen Änderungen kamen gegen 23 Uhr. Das Wesentliche: Bibliotheken dürfen nächste Woche wieder öffnen, Friseure ab 1. März, und Alkohol darf endlich auch wieder in der Öffentlichkeit getrunken werden – jedoch nicht in Parks und auf Parkplätzen. Für die Erstis bis Drittis soll am 22.2. Wechselunterricht mit halbierten Klassen beginnen – je nach Schule mit mindestens 3 Stunden täglich oder mit tage- oder wochenweisem Wechsel. Präsenz bleibt freiwillig, für alle gilt Maskenpflicht. Ansonsten wird die Notbetreuung bis Klasse 6 fortgesetzt. Die läuft auch in Kitas, deren Auslastung von 50 auf 60 Prozent steigen darf. (Ein Trägerverband warnt bereits, den Kita-Leitungen wieder die Entscheidung zu überlassen, wer rein darf und wer nicht.) Die Ausgangsbeschränkung wird rhetorisch gelockert von „nur aus triftigem Grund zulässig“ zu „jede Person ist angehalten…“. Am Sonntag muss noch das Abgeordnetenhaus zustimmen. Es hat es so gewollt. | |||
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Im unsteten Fluss der Coronastatistik – konkret: der Kurve mit den markanten Wochenenddellen – dürften die Donnerstagszahlen zu den aussagekräftigeren gehören, da die Nachwirkungen des jeweils vergangenen Wochenendes (weniger Tests, unbesetzte Gesundheitsämter) verhallt und die Vorboten des jeweils nächsten (Freitag nach eins) noch nicht eingetroffen sind. Also: Mit der aktuellen Sieben-Tage-Inzidenz von 63 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner und dem R-Wert von 0,7 sollten wir Mitte nächster Woche unter die 50er-Schwelle kommen und noch im Februar die 35 schaffen – vorbehaltlich der Mutationseffekte. Die Intensivbetten-Ampel ist mit 24,7 Prozent Belegung gelb, und die 17 weiteren Corona-Toten entsprechen zwar nur einem Drittel der Rekorde vom Jahreswechsel, aber sind eben 17 Tote an nur einem Tag in nur einer Stadt. | |||
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Am 26. September ist Superwahltag: Bezirke, Abgeordnetenhaus, Bundestag, eventuell DW-Enteignen-Volksentscheid. Da bot es sich offenbar an, den Berlin-Marathon gleich mit zu erledigen, wenn einmal alle auf den Beinen sind. Der Landessportbund spricht von einer „Riesenherausforderung“ – zumal beide Ereignisse Tausende Helfer brauchen – und verweist auf die Verantwortung des Veranstalters SCC (der sich gestern nicht zurückgemeldet hat). Die Innenverwaltung teilt mit, die Kollision sei „uns bewusst und seit längerem bekannt.“ 2017 sei der Marathon ebenfalls am Wahlsonntag gewesen, und „die Erfahrungen haben gezeigt, dass beide Veranstaltungen durchaus parallel stattfinden können und es nicht zu Nachteilen gekommen ist“. Abgesehen davon, dass etwa 22.000 Wahlberechtigte auf dem Weg zur Urne die Laufstrecke queren mussten und TV-Sender im Regierungsviertel keine Stellplätze für ihre Ü-Wagen bekamen. | |||
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An diesem Sonnabend steht die Kreisdelegiertenversammlung der SPD an, auf der sich die politische Zukunft des Umwelt- und Verkehrsfachmenschen Daniel Buchholz entscheiden dürfte (CP von Montag). Wie sehr der bei Kreischef Raed Saleh und dessen Gefolgschaft wegen Rebellion in Ungnade gefallene Buchholz geschätzt wird, zeigt ein offener Solidaritätsbrief für seine erneute AGH-Kandidatur. Den haben nicht nur namhafte Ehemalige aus der SPD (z.B. Klaus Böger, Klaus-Uwe Benneter, Monika Helbig, Peter Stadtmüller) und Salehs Vizevorsitzende Clara West und Andreas Kugler unterschrieben, sondern auch Matthias Kollatz, wie Buchholz hörbar stolz am CP-Telefon berichtet: Der Finanzsenator habe ihn direkt nach der Liste gefragt. Nach Lage der Dinge bräuchte Buchholz aber gerade eher einen vom Typ Harry Potter. | |||
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Berlin soll so schnell nicht wieder auftauen, aber es wird sonniger. Das ruft nach Spaziergängen entlang der Gewässer, die wiederum die Frage aufwerfen: Was machen eigentlich die Wasservögel beim Dauerfrost? Sollen sie doch Eis essen, hätte Marie Antoinette gesagt, aber besser weiß das der Wildtierexperte Derk Ehlert, den ich wegen einer anderen Geschichte (Vogelmord auf dem Friedhof!) ohnehin an der Handystrippe hatte. Ehlert war da gerade am Tegeler See und bei Haubentaucher Nr. 129, aber das nur nebenbei. Also: Enten und Blesshühner sammeln sich an den noch offenen Stellen der Seen, Eisvögel flüchten an Flüsse und Kanäle und sterben schlimmstenfalls, Haubentaucher fliegen spontan westwärts in mildere Gefilde. Das erspart ihnen das Schicksal jener Blesshühner, die am Tegeler See, in Pichelswerder und an der Müggelspree den Seeadlern (Erkennungszeichen von unten: Zweimeterbrett) als Futter dienen. Wer also Blut sehen kann und am Wochenende Action erleben will… | |||
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