| Predigt vom 13.04.2017 ( Markus 14, 17-26) Liebe Gemeinde, ich begrüße Sie alle ganz herzlich am heutigen Gründonnerstag. Unseren Predigttext finden wir bei dem Evangelisten Markus im 14. Kapitel, die Verse 17-26. Lassen Sie uns diesen Text zunächst gemeinsam lesen: Und am Abend kam er mit den Zwölfen. Und als sie bei Tisch waren und aßen, sprach Jesus: Wahrlich, ich sage euch: Einer unter euch, der mit mir isst, wird mich verraten. Und sie wurden traurig und fragten ihn, einer nach dem andern: Bin ich's? Er aber sprach zu ihnen: Einer von den Zwölfen, der mit mir seinen Bissen in die Schüssel taucht. Der Menschensohn geht zwar hin, wie von ihm geschrieben steht; weh aber dem Menschen, durch den der Menschensohn verraten wird ! Es wäre für diesen Menschen besser, wenn er nie geboren wäre. Und als sie aßen, nahm Jesus das Brot, dankte und brach's und gab's ihnen und sprach: Nehmet; das ist mein Leib. Und er nahm den Kelch, dankte und gab ihnen den; und sie tranken alles daraus. Und er sprach zu ihnen: Das ist mein Blut des Bundes, das für viele vergossen wird. Wahrlich, ich sage euch, dass ich nicht mehr trinken werde vom Gewächs des Weinstocks bis an den Tag, an dem ich aufs neue davon trinke im Reich Gottes. Liebe Gemeinde, heute geht es also um das Heilige Abendmahl. Wir hatten uns schon oftmals Gedanken über dessen Bedeutung gemacht. Lassen Sie uns doch heute einmal das Heilige Abendmahl auf der Zeitachse: Früher-Heute-Zukunft ein wenig näher betrachten. 1. Früher - Abschieds- und Bundesmahl Liebe Gemeinde, ich begrüße Sie alle ganz herzlich am heutigen Gründonnerstag. Unseren Predigttext finden wir bei dem Evangelisten Markus im 14. Kapitel, die Verse 17-26. Lassen Sie uns diesen Text zunächst gemeinsam lesen: Und am Abend kam er mit den Zwölfen. Und als sie bei Tisch waren und aßen, sprach Jesus: Wahrlich, ich sage euch: Einer unter euch, der mit mir isst, wird mich verraten. Und sie wurden traurig und fragten ihn, einer nach dem andern: Bin ich's? Er aber sprach zu ihnen: Einer von den Zwölfen, der mit mir seinen Bissen in die Schüssel taucht. Der Menschensohn geht zwar hin, wie von ihm geschrieben steht; weh aber dem Menschen, durch den der Menschensohn verraten wird ! Es wäre für diesen Menschen besser, wenn er nie geboren wäre. Und als sie aßen, nahm Jesus das Brot, dankte und brach's und gab's ihnen und sprach: Nehmet; das ist mein Leib. Und er nahm den Kelch, dankte und gab ihnen den; und sie tranken alles daraus. Und er sprach zu ihnen: Das ist mein Blut des Bundes, das für viele vergossen wird. Wahrlich, ich sage euch, dass ich nicht mehr trinken werde vom Gewächs des Weinstocks bis an den Tag, an dem ich aufs neue davon trinke im Reich Gottes. Liebe Gemeinde, heute geht es also um das Heilige Abendmahl. Wir hatten uns schon oftmals Gedanken über dessen Bedeutung gemacht. Lassen Sie uns doch heute einmal das Heilige Abendmahl auf der Zeitachse: Früher-Heute-Zukunft ein wenig näher betrachten. 1. Früher - Abschieds- und Bundesmahl Bei dem letzten Abendmahl, welches Jesus mit seinen Jüngern gemeinsam eingenommen hat, stand sein Abschied im Mittelpunkt. Jesus verdeutlicht seinen Jüngern bei diesem Abendmahl den Opfergedanken welchen das Abendmahl beinhaltet. Aber er erklärt seinen Jüngern auch, dass durch seinen Tod unsere Schuld bei Gott getilgt wird. Sein Tod ist die Bezahlung für all unsere Verfehlungen. Nur wenn seine Jünger auch wirklich verstanden, was auf Golgatha passieren sollte nur dann konnten sie diese Botschaft, diese frohe Botschaft auch in die Welt hinaustragen. Ganz versteckt in einem Nebensatz entdecken wir dann noch die Worte "dass für viele vergossen wird". Also doch nicht für alle ? Nein, der stellvertretende Opfertod Jesu für unsere Sünden gilt nur für denjenigen, der dieses Geschenk, etwas anderes ist es ja nicht, auch tatsächlich im Glauben annimmt. Andersherum ausgedrückt bedeutet dies nichts anderes als dass alle Sünden der Menschen, die dies nicht im Glauben annehmen nicht getilgt werden und diese folgerichtig in der Hölle landen. Mir sagte mal jemand: "Das ist aber ein ganz brutales Christentum, das Menschen in die Hölle wirft." Liebe Gemeinde, und das ist es genau nicht. Niemand wird in die Hölle geworfen. Wir haben alle die Wahl, entweder Himmel oder Hölle. Keiner wird vom Himmel ausgeschlossen. 2. Heute - Gedächtnismahl Liebe Gemeinde, lassen Sie uns heute nicht die katholische und die evangelischen Bedeutung des Abendmahles gegeneinanderstellen und abwägen, was denn wohl richtig ist. Das allerwichtigste ist doch, dass wir das, was Jesus für uns getan hat nicht aus den Augen verlieren. Wir wissen alle, wie schnell Erinnerungen verblassen können. Und deshalb hat schon der Apostel Paulus die Gläubigen dazu aufgerufen, das Abendmahl regelmäßig gemeinsam einzunehmen. Wenn wir dies gemeinsam tun, dann werden wir uns auch der Gemeinschaft aller Christen weltweit bewusst. In dem Moment wo wir das Heilige Abendmahl feiern tun wir dies mit allen Christen weltweit und sind mit ihnen über das Band des Glaubens innerlich verbunden. Das ist ganz wichtig, dass wir anerkennen, dass die Vergebung nicht nur uns gilt, sondern auch meinem Nachbarn zur rechten und zur linken und allen Menschen weltweit, egal welcher Hautfarbe, Rasse und Herkunft sie sind. Und auch soziale Unterscheide, die wir ja in der Welt so gerne betonen, gibt es am Tisch des Herrn nicht. So werden wir auch vor der Sünde der Überheblichkeit geschützt, indem wir uns dieses Tatsache immer wieder vor Augen führen. Darum trinken wir auch alle aus einem Becher und es hat nicht jeder sein eigenes Glas dabei. Darum essen wir auch gemeinsam von einem Brot, nämlich dem einen Leib Christi. Dieser eine Jesus Christus hat sein Blut für alle Menschen vergossen und mit seinem Blut für die Sünden aller Menschen bezahlt. Ein Leib, ein Blut eine Gemeinde. Wenn wir das Abendmahl so auf die Wurzeln reduzieren, dann kommt doch gar keine Frage der konfessionellen Unterschiedlichkeit mehr auf. Ein kleiner Perspektivwechsel reicht schon aus, um uns alle ein Stück weit näher zu bringen. Lassen wir doch all unseren Geschwistern ihre ganz eigene Vorstellung des Heiligen Abendmahles. Betonen wir doch lieber das Gemeinsame und seien wir uns alle immer wieder bewusst, dass wir durch sein Blut erst geheilt worden sind. Durch die Gegenwart unseres Herrn während des Heiligen Abendmahles erfahren wir auch eine Stärkung für unser Leben ganz konkret im hier und jetzt. Der Wein und das Brot verbinden uns in ganz besonderer Art und Weise mit unserem Herrn. Nicht nur während des Heiligen Abendmahles, sondern auch zeitlich weit über dieses hinaus. 3. Zukunft - Das Freudenmahl Wenn wir das Heilige Abendmahl zu uns nehmen und uns Brot und Wein gereicht werden, dann ist dies auch der Moment, wo sich Himmel und Erde ganz nahe sind. Wenn wir uns an die Liturgie des Abendmahles erinnern, dann nehmen wir dieses Mahl zusammen mit all den Menschen ein, die uns im Glauben vorausgegangen sind. Was hat nun dies mit Freudenmahl zu tun ? Nun, mein Ja, welches ich auch bei der aufrichtigen Teilnahme am Heiligen Abendmahl zum Ausdruck bringe, zeigt mir immer wieder, dass ich freien Eintritt in den Himmel habe. Als reuiger Sünder, der sein Ja zu Jesus gesagt hat, habe ich schon hier auf Erden das ewige Leben. Ich bin also hier auf Erden schon vom Tode zum Leben durchgedrungen. Ich sterbe zwar auch, aber ich bin, wie es Billy Graham einmal sagte, keine Sekunde lang tot. Wenn dies kein Grund zur Freude ist. Wenn am Heiligen Abendmahl auch all diejenigen Geschwister teilnehmen, die uns im Glauben vorausgegangen sind, dann darf ich mich schon heute auf den Himmel freuen. Ich darf gewiss sein, dass der Himmel ganz bestimmt kein langweiliger Ort sein wird, wo jeder auf seiner Wolke sitzt und jubilierend über das Firmament hinweg gleitet. Der Himmel ist, und das lesen wir an vielen Stellen der Bibel ein ganz konkreter Ort, wo wir mit allen Heiligen Gemeinschaft haben werden. Wenn dies der Fall ist, dann ist das Heilige Abendmahl ein ganz besonderes Freudenmahl. Es rückt nämlich meine weltlichen Perspektiven und Sichtweisen wieder zurecht. Vieles, was uns auf Erden im Moment noch so wichtig erscheint, sieht unter dem Ewigkeitsaspekt im Himmel schon wieder ganz anders aus. Grund genug also, dass wir dieses Freudenmahl immer wieder gemeinsam mit unseren Geschwistern zusammen einnehmen. Das Heilige Abendmahl beschreibt der Liederdichter Ernst Moritz Arndt sehr schön in dem ersten Vers seines Liedes: "Kommt her, ihr seid geladen..." (EG 213), der da lautet, wie folgt: Kommt her, ihr seid geladen, der Heiland rufet euch; der süße Herr der Gnaden, an Huld und Liebe reich, der Erde und Himmel lenkt, will Gastmahl mit euch halten und wunderbar gestalten, was er in Liebe schenkt. Der Herr segne Dich und behüte Dich Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über Dir und sei Dir gnädig Der Herr hebe sein Angesicht über Dich und gebe Dir seinen Frieden Amen. Liebe Gemeinde, ich wünsche Ihnen allen noch einen besinnlichen Abend und verabschiede mich bis zum morgigen Karfreitag von Ihnen allen. Es grüßt Sie alle ganz herzlich Ihr Ulrich Naber |
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