Pressebesichtigung: Donnerstag, 7. Mai 2020, 11 – 13 Uhr

Bitte melden Sie Ihre Teilnahme unter Tel. 0208 – 455 4171 oder elke.morain@muelheim-ruhr.de an, damit
wir die Maßnahmen der Landesregierung zur Eindämmung des Corona-Virus einhalten können.


Öffnung der Ausstellung ab Dienstag, 12. Mai 2020
Martin Maleschka. Baubezogene Kunst in der DDR 1950 - 1990.
Dokumentarfotografie
12. Mai – 5. Juli 2020

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Nach der corona-bedingten Schließung öffnet das KUNSTMUSEUM TEMPORÄR die Ausstellung mit Fotografien des Cottbuser Architekten und Dokumentaristen Martin Maleschka (*1982 in Eisenhüttenstadt) ab Dienstag, 12. Mai 2020, für die Besucher*innen.
Die Ausstellung findet im Rahmen des Schwerpunktthemas „Kunst im öffentlichen Raum“ statt. Nach der letztjährigen Präsentation „Im Fokus“ zur Kunst im öffentlichen Raum in Mülheim an der Ruhr richtet die Präsentation von Martin Maleschka den Blick nun auf die baubezogene Kunst der DDR. Sie gewährt einen Blick auf ein Erbe, das im Westen bislang kaum rezipiert ist.

Zur kulturellen Hinterlassenschaft der DDR gehört eine bemerkenswert große Anzahl von Kunstwerken im öffentlichen Raum. Als staatlich geförderte Auftragskunst für Stadtzentren, öffentliche Gebäude und Wohngebiete entstanden, formulieren diese nicht nur einen dekorativ-gestalterischen Anspruch, sondern senden vielfach auch eine dezidiert politische Botschaft. Das Spektrum der Kunstwerke reicht dabei von fassadenfüllenden Großbildern oder Buntglasfenstern über dekorative Wände aus Betonformsteinen bis hin zu textilen Wandbehängen, freistehenden (Monumental-)Plastiken und Brunnengestaltungen. Die systematische „Bekunstung“ von Bauten entsprach dabei dem expliziten Willen der politischen Machthaber: Denn die schmucklos-strenge Architektur der neuerrichteten Plattenbauten konnte dem Anspruch nach einem „Ausdruck des Aufbauwillens“ (Walter Ulbricht) nicht gerecht werden.

In der Ausstellung werden neben bekannten Werken wie den Mosaiken von Walter Womacka am „Haus des Lehrers“, den Steingussreliefs von Waldemar Grzimek und Hubert Schiefelbein am Kino International (beide Berlin) oder Sighart Gilles monumentalem Deckengemälde im Leipziger Gewandhaus auch zahlreiche weniger prominente Beispiele von Rügen bis Zwickau vorgestellt. Die in der Ausstellung gezeigten Beispiele verdeutlichen das breite Themenspektrum und die Vielzahl künstlerischer Techniken, die die baubezogene Kunst der DDR prägten.

Seit 2005 ist Martin Maleschka von der Ostsee bis zum Erzgebirge unterwegs, um die oftmals akut von Zerstörung oder Verfall bedrohten Kunstwerke fotografisch zu erfassen und in einen (architektur-)historischen Kontext einzuordnen. Er ist an der Schnittstelle zwischen Kunst, Architektur und Fotografie tätig. Sein mehrere 10.000 Fotos umfassendes Bildarchiv gilt als umfangreichstes und bedeutendstes Archiv zur  baugebundenen Kunst der Ostmoderne. Neben seiner Präsenz in den sozialen Medien realisierte Maleschka eine Reihe von Ausstellungen und Publikationen und hat einen wesentlichen Anteil an der Sensibilisierung von Fachwelt und breiter Öffentlichkeit für dieses Thema.

Die Ausstellung wird bis 5. Juli geöffnet sein.

Aufgrund der besonderen Situation wird die Ausstellung ohne eine Eröffnungs-veranstaltung zugänglich gemacht. Falls es die Lage erlauben sollte, ist für das Ende der Laufzeit eine Diskussionsveranstaltung mit Martin Maleschka geplant.

Achtung veränderte Öffnungszeiten:
Dienstag bis Freitag 10 – 18 Uhr | Samstag 10 – 14 Uhr
Sonntag und Montag geschlossen

Eintritt frei!

Pressebilder Maleschka