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  Tagesspiegel Checkpoint vom Samstag, 25.04.2020 | Der Frühling zieht sich ein wenig zurück: heute verhangene 14°C, morgen bewölkte 17°C.  
  + Erste private Corona-Teststelle in Berlin + Proteste vorm Reichstag und über den Wolken + Vereinsgründer Bohmeyer über Grundeinkommen: „Die direkteste Form der Wirtschaftshilfe“ +  
Felix Hackenbruch
von Felix Hackenbruch
  Guten Morgen,

ist es der Beginn einer Berliner Zwei-Klassen-Medizin in der Coronakrise? Mitten im Regierungsviertel entsteht die erste private Corona-Teststelle – ohne dass die Behörden davon gewusst hätten. Anwohner wurden per Aushang informiert, ab Mittwoch startet der Drive-In. Dahinter steckt offenbar das angrenzende Ärztehaus Mitte. Als ich am Freitag dort vorbeischaute, bot mir eine überraschte Mitarbeiterin an, mich auf die Warteliste zu setzen. Für 60 Euro bekomme man den Abstrich, „keine kassenärztliche Leistung“. Der Gesundheitsstadtrat von Mitte will die ganze Sache jetzt juristisch prüfen lassen. „Ich finde es problematisch, wenn das Coronavirus zu einer weiteren Kommerzialisierung im Gesundheitswesen beiträgt“, sagte der gesundheitspolitische Sprecher der SPD, Thomas Isenberg, dem Checkpoint.

Ohne das nötige Kleingeld, aber nur für Neuköllner ist die Corona-Teststelle auf dem Parkplatz des „Estrel“. Am Freitag war Testlauf mit Mitarbeitern des Bezirksamts, ab Montag geht es los. Hunderte Tests pro Tag sind möglich, zu Beginn sollen es aber nur um die 70 sein. Nur nach Voranmeldung darf man vorbeifahren, Ergebnisse sollen innerhalb von Stunden vorliegen. Checkpoint-Kollege Julius Betschka hat sich die Auto-Teststelle angeschaut, sein Eindruck: „Es geht zu wie bei McDrive“.
 
     
 
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  Notwendig werden die neuen Teststellen (Mitte hat eine auf dem Festplatz, Charlottenburg-Wilmersdorf plant eine weitere), weil Berlin das öffentliche Leben schrittweise wieder hochfährt. Am Montag sollen Berlins Schulen für die Zehntklässler öffnen – trotz abgesagter MSA-Prüfungen und entgegen der Pläne der Bundeskanzlerin (erst ab 4. Mai). Schützen sollen sich Schüler und Lehrer nach dem Willen von Bildungsministerin Anja Karliczek (CDU) mit Masken. In Berlin sieht man die Vermummung kritisch und setzt auf den „Musterhygieneplan Corona“ (CP von gestern).

Unsere Rechenaufgabe zur Händewasch-Dauer am Rosa-Luxemburg-Gymnasium in Pankow hat für viel Knobelei bei Ihnen gesorgt – und zu leicht abweichenden Ergebnissen. Eine Auswahl:

41,666 Minuten
1:10 Stunden
> 2 Stunden
3:36:06 Stunden
108 Stunden
201,66 Stunden

Ursula T. schrieb: „Wir haben kapituliert. Mein Mann empfiehlt den Einsatz der Feuerwehr – natürlich im Freien!“ Wir ziehen mal den Corona-Joker, bis zum Mathe-Abi übernächsten Dienstag müssen Sie aber noch viel üben. Deshalb gleich noch eine Runde Mathe mit dem Checkpoint: Am Montag kommen 28.000 Zehntklässler zurück in die Schulen, eine Woche später folgen Sechstklässler, Neuntklässler der Sekundarstufen, der Abiturjahrgang 2021 und Schüler der Notbetreuung. Um die Abstandsregeln einzuhalten, werden Klassen in drei Gruppen geteilt. Gleichzeitig fehlen Berlin 30 Prozent der Lehrkräfte, weil sie zu Risikogruppen gehören. Aufgabe: Wie viele Lehrer benötigen Berlins 773 Schulen?

Immerhin mit dem Desinfektionsmittel für Schulen klappt es – freut sich zumindest Bildungsstaatssekretärin Beate Stoffers (SPD) in einem Brief an die Stadträte. Sie schreibt, es „ist uns nunmehr gelungen, weitere 4000 Liter Desinfektionsmittel zu ordern.“ Diese würden in „Gebinden á 1000 Liter“ bereitstehen. Stoffers schlägt vor, je drei Bezirke bekommen ein Fass mit 1000 Liter und teilen den Inhalt. Damit erntet sie aber keine Dankbarkeit. „Wir brauchen das Desinfektionsmittel nicht“, heißt es aus Spandau. Und scheinbar hat Stoffers auch das Kleingedruckte nicht gelesen. Auf dem Beipackzettel des Herstellers steht, das Umfüllen sei „grundsätzlich nicht vorgesehen“, die Verantwortung trage der Anwender. Setzen, sechs!
 
     
 
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