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Kurzstrecke |
Tagesspiegel Checkpoint vom Mittwoch, 23.12.2020 | Wolkenverhangen bei regnerischen 7°C. | ||
+ Problem-BER vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte + Vorbereitung auf den Impfstart + Digitale Hasskriminalität nimmt in Berlin zu + |
von Ann-Kathrin Hipp |
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Guten Morgen, und willkommen zum letzten regulären Checkpoint 2020. Bevor wir einen Blick auf die Nachrichten des Tages werfen, möchten wir uns an dieser Stelle nochmal ganz herzlich bei Ihnen bedanken: für Ihre Unterstützung, für die vielen Tipps und Hinweise, für die konstruktive Kritik. Gerade in diesem sehr turbulenten Jahr war das Gold wert und größter Ansporn, weiterzumachen! Damit Sie bis zum Januar nicht ganz ohne Checkpoint auskommen müssen, melden wir uns zwischen den Jahren täglich mit einer neuen Folge unseres garantiert pandemiefreien „Berlin 2020-Rückblick-Rätsels“. Mitmachen lohnt sich: Unter allen richtigen Lösungssatzeinsendungen verlosen wir unseren juten Checkpoint-Beutel samt Checkpott-Tasse. | |||
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Zur aktuellen Corona-Lage: In Deutschland liegt die Sieben-Tage-Inzidenz nach einer Woche des harten Lockdowns bei 197,6 – das ist der höchste Stand seit Beginn der Pandemie. Lothar Wieler, Präsident des Robert Koch-Instituts, appelliert: „Ich bitte Sie eindringlich, die Tage zwischen den Jahren in Ruhe und in kleinstem Familienkreis zu verbringen. Reduzieren Sie Ihre Kontakte auf das absolute Minimum und reisen Sie nicht.“ Shoppingtouren nach Polen hat der Berliner Senat mittlerweile offiziell untersagt. Innensenator Andreas Geisel (SPD) will am heutigen Mittwoch zudem eine (lange) Liste weiterer Böllerverbotszonen für die Silvesternacht vorlegen. | |||
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Kurz vor dem großen Impfstart am kommenden Sonntag wird der alte Flughafen Tegel zur Einsatzzentrale für die 60 mobilen Impfteams, die an „allererster Stelle“ BewohnerInnen und Beschäftigte der Pflegeheime mit dem rettenden Piks versorgen sollen. Wie wichtig das ist, zeigt die aktuelle Lage. Mehr als die Hälfte der mittlerweile mehr als 1.000 Berliner Corona-Toten lebte in Heimen. Tagesspiegel-Recherchen hatten zuletzt größere Ausbrüche in drei Einrichtungen in Mariendorf, Wilmersdorf und Marzahn-Hellersdorf aufgedeckt. Allein hier sind 200 HeimbewohnerInnen infiziert und 22 verstorben. Jede Zahl ein Leben, eine Geschichte. Auf Tagesspiegel.de sammeln und erzählen wir sie. | |||
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Weil selbst die größte Mistzeit auch kleine, gute Geschichten schreibt, haben wie für die aktuelle „Eine Runde Berlin“-Podcastfolge Ringbahnfahrgäste nach ihren positiven Erlebnissen in 2020 gefragt – und auch Sie um Einsendungen gebeten. Zum Jahresabschluss veröffentlichen wir an dieser Stelle elf Glücksmomente, die Hoffnung machen: „Mein persönliches Jahreshighlight war mein Umzug als frisch gebackene Rentnerin aus der Pfalz nach Berlin. Ich bin völlig begeistert von den Berliner Handwerker*innen, die in der Hoch-Corona-Zeit, im Mai, meine Wohnung, die ich mir in Britz gekauft habe, völlig selbständig in meiner Abwesenheit renoviert haben. Und das, obwohl mich vorher alle mich vor den Berliner Handwerker*innen gewarnt hatten.“ – Annelie Steffensky „Dass ich das Jahr 2020 als Hochrisiko-Patient gesund überstanden habe und es hoffentlich bis zu meiner Impfung auch so bleibt.“ – Hans Dieter Willter „Nach etlichen stornierten Reisen und vielen abgesagten Veranstaltungen ein paar schöne unbeschwerte und sonnige Tage an der polnischen Ostseeküste mit meinem Liebsten verbracht zu haben.“ – Cornelia Grosch „Die größte Herausforderung und der zugleich größte Glücksmoment war die Geburt unserer Tochter am 9. März, also gut eine Woche vor dem ersten Lockdown. Sie hat das Leben für meine Frau und mich gehörig umgekrempelt.“ – Wolfram Giese „Zu meinen Highlights zählt in diesem seltsamen Jahr 2020 das Hofkonzert der Staatskapelle Berlin in unserem wunderschönen Hofgarten am Lietzensee. Wie habe ich es genossen, trotz Lockdown ein Livekonzert zu hören!“ – Birgit Schmidt-Bartsch „In diesem Sommer wurde der Mauerpark neu eröffnet. Ich war dort oft picknicken und die Stimmung dort im Park war toll. P-Berg-Families, Weddinger Familien, Skater, Hip Hopper, alte Leute mit Hund, alle mischten sich, hielten doch Abstand, hatten eine gute Zeit, wie es schien.“ – Tanja Dückers „Als die Theater schließen mussten, dachten wir, es wäre das Aus für unser kleines Theater. Dann hatten die jungen Schauspieler die Idee, Märchenpodcasts aufzunehmen und diese kostenlos an die Familien und in die Schulen zu schicken. Es war ein kleines Wunder, Freude zog ein und wir konnten Freude weitergeben.“ – Marion Martinez und das Galli-Theater-Ensemble Berlin „In meinem bewegendsten Moment des Jahres sehe ich mich an einem der zauberhaften Berliner Sommertage auf einer Bank im Tiergarten sitzen und meinen Eltern per Handy mitteilen, dass am Morgen ihr erster Urenkel, mein erster Enkel, geboren worden ist. Das Glück, welches ich dabei empfinde, überblendet für einen Moment all die Bedrückungen der Pandemie.“ – Nikolaus Sieveking „Am 14. Februar hatte ich meinen letzten Arbeitstag und war wahrscheinlich der letzte Kollege, der sich noch im Kreis der Kollegen verabschieden und persönlich bedanken konnte. Bei uns gab es 2020 einen massiven Personalabbau (Siemens-Schaltwerk) und die meisten Verabschiedungen waren wohl still und leise per Mail.“ – Achim Koch „Vor meinem Geburtstag waren wir als Keynote Speaker zu einer internationalen Online-Konferenz eingeladen. Mittels Zoom wurde die Veranstaltung zu einem Wiedersehen mit alten Freunden. Ein paar Tage später haben diese Freunde mir mit Video-Ansprachen, gesungenen Liedern, eigens angefertigten Bildern und vielen Blumen u.a. aus Australien zu meinem 70. Geburtstag gratuliert. Wunderschön in dieser relativ einsamen Zeit!“ – Monika Fleischmann „Mein persönliches Highlight war, dass meine kleine Leopardgecko-Familie, bestehend aus einem Mann und drei Frauen, Nachwuchs gekriegt hat. Die Elterntiere sind jetzt 15 Jahre alt. Jedes Mädel hat zweimal zwei Eier gelegt. Aus diesen zwölf Eiern sind insgesamt neun Jungtiere geschlüpft, die ich dann verschenkt habe.“ – Peter Splettstößer | |||
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Dass 2020 tatsächlich bis zum Schluss alles ein bisschen anders bleibt, merken wir daran, dass das Stadtmagaztin „Tip“ erstmals nicht die Liste der „100 peinlichsten Berliner*innen“, sondern eine Liste mit 50 peinlichen + 50 Mut machenden veröffentlicht hat. Peinlichster Berliner ist demnach Attila Hildmann, tollster Mutmacher konsequenterweise Charité-Chefvirologe Christian Drosten, der uns seit Mitte Februar „die Risiken, die Unabwägbarkeiten, die Wissenslücken: verständlich, strukturiert, faszinierend“ erklärt. Außerdem auf der guten Liste: BER-Fertigbauer Engelbert Lütke Daldrup („Monstertyp“), Corona-Logistiker Albrecht Broemme („Allzweck-Wumme“) und Transformationsforscherin Maja Göpel („Brückenkopf“). | |||
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Noch ein Blick in die Zukunft: Wir haben Berlins SpitzenkandidatInnen für die Abgeordnetenhauswahl nach einem Mini-Ausblick auf 2021 gefragt – und „mini“ heißt in dem Fall, ein Ausblick in drei Worten. Die Antworten: „Solidarität, Zuversicht, Verantwortung“ (Klaus Lederer, Linke), „Aufatmen – Nähe – Durchstarten“ (Bettina Jarasch, Grüne), „Zuversicht – Anpacken – Rücksicht“ (Franziska Giffey, SPD), „Zusammenhalt – Neustart – Berlin“ (Kai Wegner, CDU), „Pandemie-Ende – Regierungsbeteiligung – Aufstiegsversprechen“ (Sebastian Czaja, FDP). Erste Anhaltspunkte für Koalitionsmöglichkeiten ergeben sich an dieser Stelle zwischen Schwarz & Grün und Rot & Rot. Muss nur noch die FDP mit ihrer Regierungsbeteiligung irgendwo unterkommen. Wir werden sehen. | |||
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