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Kurzstrecke |
Tagesspiegel Checkpoint vom Montag, 16.09.2024 | Verregnet bei bis zu 18°C. | ||
+ Jaraschs Katzenwäsche senkt Berliner Wasserverbrauch + Polizei-Mailbox wegen Überfüllung geschlossen + Beef zwischen Berlin und Baden-Württemberg + |
von Lorenz Maroldt |
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Guten Morgen, das Schulessendesaster ist noch nicht überstanden (nach drei Wochen setzt die Bildungsverwaltung jetzt immerhin mal eine „Taskforce“ ein), da nimmt das U-Bahndesaster seinen Lauf: Nach Checkpoint-Informationen vom Sonntag hatten sich mehr als 50 Fahrer neu krankgemeldet – zum einen gab es etliche Coronafälle, zum anderen ist aber auch die Rede von einem kalten Protest gegen die Chefetage (es gibt Frust über neue Dienstpläne, weniger Freizeit, Wochenend- und Nachteinsätze). Die Folge: Auf fast allen Linien gab es enorme außerplanmäßige Taktlücken von 10, 15 und sogar 20 Minuten – obwohl die Fahrpläne wegen maroder Wagen ohnehin schon gestreckt wurden. In Fachforen wird befürchtet: „Wenn das am Montag so weiter geht, bricht das komplette Chaos aus.“ Unser Tipp: Schneiden Sie diese Meldung zur Vorlage bei Ihrem Arbeitgeber aus – pünktlich kommen Sie so jedenfalls nicht. | |||
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Zur unendlichen Geschichte entwickelt sich der Versuch von Michael Wolffsohn, das einstige Familiengrundstück am Stölpchensee für „ein gemeinwohlorientiertes Projekt mit Bezug zur Geschichte des Ortes“ zurückzukaufen – die Wolfssohns waren von den Nazis enteignet worden und später, nach der Rückübertragung, vom Bezirk Zehlendorf unter falschem Vorwand zu einem Billigverkauf gezwungen worden (der Gutachter Thomas Brechenmacher spricht vom Gefühl einer „zweiten Arisierung“). Doch Grüne und SPD im Bezirk sperren sich, die CDU traut sich nicht – und so scheiterte gerade ein FDP-Antrag zum Wolffsohn-Plan. Auch die Finanzverwaltung macht nicht mit, die Begründung hier: das gibt der Flächennutzungsplan nicht her (Drs. 19/20082). Wolffsohn hat dafür einen Begriff geprägt: Er beklagt „die geschichtsethische Hornhaut“ der Skeptiker und Gegner - aufgeben aber will er nicht. | |||
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Unterdessen läuft das Hamas-Merchandising auf vollen Touren – auch in Berlin: Massenweise tauchen T-Shirts und Hoodies mit dem Aufdruck „Palästina-Karte“ auf (erhältlich bis Größe 5XL). Israel ist darauf ausgelöscht, from the river to the sea. Aus der Online-Werbung: „Das klassische Standard-T-Shirt für den Alltag. Die Arbeitsbedingungen des Druckdienstleisters entsprechen den Standards der Internationalen Arbeitsorganisation.“ Allah sei Dank – der moderne Antisemitismus legt Wert auf ein gutes Gewissen. | |||
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Nachdem Palästina-Aktivisten Ende vergangener Woche Kultursenator Joe Cialo beleidigten und attackierten (einen Bericht dazu finden Sie hier), sind für heute Proteste gegen einen Auftritt von Volker Beck an der TU angekündigt. Der Geschäftsführer des „Tikvah-Instituts“ will über „Jüdische Feiertagspraxis und deutsches Feiertagsrecht“ sprechen – auf Instagram-Accounts wird dazu aufgerufen, das zu verhindern. Beck fordert von TU-Präsidentin Geraldine Rauch, öffentlich Stellung zu beziehen: Sie habe ihn zwar angerufen und erklärt, „dass persönliche Diffamierungen im wissenschaftlichen Raum nichts zu suchen haben“, aber zugleich darauf hingewiesen, „es sei ja gar nicht ihre Veranstaltung“. Beck fragt: „Was ist das für ein Amtsverständnis von Verantwortung und Zuständigkeit?“ | |||
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Neun Teams, drei Tage, ein Titel - und am Ende ist die Mannschaft aus Berlin ungeschlagen Deutscher Eishockeymeister der Berufsfeuerwehren! Da muss die doppelt zuständige Innen- und Sportsenatorin Iris Spranger doch vor Freude schier aus dem Häuschen… Nein? Ist sie nicht? Ach so, sie hatte besseres zu tun (siehe CP v. 13.9.24). Schade! Da gibt’s endlich mal eine gute Nachricht aus der politisch wenig fabelhaft gepflegten Welt der Feuerwehr, und dann merkt’s (fast) niemand. Der Landesverband der Feuerwehrgewerkschaft kommentiert das mit einem ausdrücklichen Verweis auf das Schweigen der Sportsenatorin so: „Über etwas mehr Aufmerksamkeit hätte sich jeder gefreut.“ Die Politik habe hier die Chance verpasst, deutlich zu machen, was der Feuerwehrberuf alles bietet - und auch mal die schönen Seiten des Jobs darzustellen. | |||
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Wir schalten um zur Gewerkschaft der Polizei, deren Vorsitzender Oliver Mertens offenbar ein drittes Ohr hat (oder, was nicht so schön wäre, einen Tinnitus). Zum „Warntag“ in der vergangenen Woche gab er jedenfalls bekannt: „Mit den Sirenen hat es in der Hauptstadt heute sogar besser geklappt als gedacht…“ … Moooment mal – wer den Checkpoint aufmerksam liest (CP v. 12.9.), weiß doch: In Berlin heulten gar keine Sirenen, weil die Hauptstadt es auch in diesem Jahr nicht geschafft hat, genug davon zu montieren und sie anzuschließen. Was also ist da bloß los bei der GdP? Nun, wir können Entwarnung geben: In der Polizei gab es „Meldeketten“, die bis zum GdP-Chef reichten, aber wer sie zurückverfolgt, landet am Stadtrand – und in Brandenburg hat es mit den Sirenen wie erwartet so gut geklappt, dass ihr Sound nach Berlin rüberwehte. | |||
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Und da wir gerade bei der Polizei sind – die hatte am Wochenende Tag der Offenen Tür, und auch die Innensenatorin war dabei, wie sie selbst beweissicher dokumentieren ließ (hier zu sehen). Wir können also feststellen: Sie steuerte pünktlich und schnurstracks die Bühne an (Vgl. auch CP v. 13.9.). Es kommentiert die Senatsverwaltung für Inneres: „Ü Pop m@“ Das wurde jedenfalls am Sonntag vom Account der Spranger-Behörde veröffentlicht, und zwar auf der Elon-Musk-Plattform „X“, auf der ja allerlei seltsame Statements zu finden sind (Trump twitterte, als das noch so hieß, mal „covfefe“). Vielleicht wäre das ja auch nicht weiter aufgefallen (so wie die Eishockeymeisterschaft der Berliner Feuerwehr, siehe oben), wenn nicht „Bild“-Journalist Axel Lier diesen interessanten Beitrag kopiert hätte, bevor er gelöscht wurde (hier noch zu sehen). Vielleicht wissen Sie ja, was uns die Senatorin uns damit sagen lassen wollte. | |||
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