Liebe Leserinnen und Leser,
vor einigen Jahren habe ich in einem Wanderurlaub auf Korsika eine unerfreuliche Überraschung erlebt: Eine Ameisenkolonie hatte es sich in unserer Abwesenheit im Kofferraum gemütlich gemacht und bereits angefangen, Eier abzulegen. Es war gar nicht so leicht, diese Plage wieder loszuwerden. Noch Tage später krabbelte immer mal wieder ein übrig gebliebenes Exemplar über das Armaturenbrett. Vielleicht haben auch Sie sich schonmal darüber geärgert, dass Ameisen ihre Pflastersteine unterhöhlt, das sommerliche Picknick im Park gestört oder eine Hauptverkehrsstraße in Ihre Küche verlegt haben. Dabei sind Ameisen so viel mehr als nur Lästlinge. Sie sind ein tierisches Erfolgsmodell auf sechs Beinen. Sie sind die geheimen Herrscherinnen der Welt. Davon zumindest ist die Evolutionsökologin und Ameisenforscherin Magdalena Sorger überzeugt.
In ihrem Buch »Ameisen« erklärt sie, was die Insekten besonders macht, wie der Alltag in einer Kolonie aussieht, was eigentlich ein Petiolus ist und warum Ameisen so enorm wichtig sind für unsere Ökosysteme. All das vermittelt Sorger mit großer Begeisterung und Fachkompetenz. Denn was auf den ersten Blick als Sachbuch daherkommt, entpuppe sich, so das Urteil unserer Rezensentin, als unterhaltsame, kurzweilige Literatur, die gespickt ist mit Anekdoten der Autorin. Auf jeden Fall verändert sich durch die Lektüre der Blick auf die Krabbeltiere – und plötzlich sind sie keine Plage mehr, sondern gern geduldete Überlebenskünstlerinnen.
Haben Sie einen entspannten Sonntag!
Ihre Katharina Menne